Fiat

Gestreckte Knuffigkeit: Annäherung an das neue Fiat-500L-Stretchdesign

Turin – Auch klein kann größer sein. Wie beim neuen Fiat 500L, dessen Marktstart die Italiener bei uns für Oktober ankündigen. Wobei die Abkürzung L in diesem Fall für das englische large (gleich groß) steht.

Wo die Zukunft schon früher beginnt

Turin, Centro Stile. Im Reich von Roberto Giolito fängt die Zukunft schon viel früher an. Giolito ist verantwortlich dafür, wie die neuen Autos innerhalb der Fiat-Gruppe aussehen. Spricht man mit ihm generell über italienisches Design, sagt er, dass es zukünftige Trends im Automobilbau schon oft vorweg genommen habe. Wird es dann etwa mit Blick auf den 2007 neu eingeführten Fiat 500 konkreter, findet der Chefdesigner, dass es eine „reduktionistische Sichtweise“ wäre, wolle man das Phänomen der Neuauflage [foto id=“421247″ size=“small“ position=“left“]auf eine „einfache, nostalgische Neuinterpretation“ beschränken. Denn Ziel sei nicht gewesen, ein Auto zu entwerfen, das einem 500er ähnelt, „sondern das wieder ein 500er sein sollte.“

Zurück zu den 600er-Multipla-Wurzeln

Die von 3,55 auf 4,14 gestreckte Langversion, die auch in der Breite und in der Höhe zugelegt hat, ist für den Italiener eigentlich nicht mehr, aber auch nicht weniger als die logische Weiterentwicklung des in der Fachsprache Cab Forward genannten Konzepts, das Fiat erstmals in den 1950er-Jahren präsentiert hat, dem die Italiener gern die Bezeichnung legendär zuordnen und in ihm sogar den „ursprünglichen Originalentwurf aller kompakten Großraumlimousinen“ sehen. Im Fiat 600 Multipla.

Urahn hatte was Knutschiges und Knuffiges

Multipla? Da war doch was. Es ist noch gar nicht so lange her, da landete ein Fiat mit diesem Namen regelmäßig in den Rankings der vermeintlich hässlichsten Autos weltweit ganz vorn. Und so kam, was kommen musste: Die Italiener nahmen den seit 1999 gebauten Van aus dem Programm, stellten die Produktion 2010 endgültig ein. Der Urahn dagegen, der 600er, hatte durchaus was Knutschiges und Knuffiges. Und er bot schon damals relativ viel Platz auf relativ wenig Raum.

Ergänzung der Kleinwagen-Baureihe

Das sei ebenfalls der Ansatz für den 500L gewesen, deutet Giolito an. Die neue Karosserievariante, in Serbien gebaut und im Umfeld etwa von Opels Meriva oder Fords neuem B-Max anzusiedeln, ergänzt die bislang aus dem normalen 500, dem Cabrio 500C und Abarth 500 bestehende Kleinwagen-Baureihe. Sie soll genauso für eine Markenstrategie stehen, die den unterschiedlichsten Kundenbedürfnissen gerecht werden [foto id=“421248″ size=“small“ position=“right“]will. „Mit dem L“, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung, „streckt sich der Fiat 500 und wächst gemeinsam mit den Wünschen seiner Käufer, um sich deren Erfordernissen und Erwartungen anzupassen.“

Vielzweck- und Lifestyleauto

Schaut man sich den handgefertigten Prototypen im Centro Stile an, an dem der für das Interieur zuständige Virgilio Fernandez und die für Farben und Materialien zuständige Rosella Guasco jetzt Erläuterungen geben, wird klar, worum es geht, nämlich neben einem Hauch Retro-Emotionalität nicht zuletzt um Funktionalität. Im Lastenheft muss in der Tat irgendwie gestanden haben, den Raum eines Vielzweckautos mit dem Lifestyle eines Mini-SUV und den Außenmaßen eines Kleinwagens zu verbinden.

Vor allem Kopffreiheit kann sich sehen lassen

Innen geht es, zumindest für diese Klasse, nicht nur recht wertig, sondern auch noch farbenfroh-fröhlicher zu. Das Armaturenbrett ist lackiert. Vorn gibt’s ordentlich Platz. Hinten kann sich die Kopffreiheit sehen lassen. Ein kleines Zusatzfenster dort soll das Rückwärtsfahren erleichtern. Überhaupt sorgt viel Glas für ein insgesamt freundlich-helles, luftig-leichtes Raumgefühl. Beim Gepäck muss man sich bei Winzlingen dieser Art immer etwas beschränken, selbst beim L.

Auf weiterentwickelter Punto-Plattform

Die Plattform, auf der der Fünfsitzer aufbaut, ist die weiterentwickelte des Punto. Elemente aus dem neuen Panda sind enthalten. An Motoren setzen die Italiener zunächst die bekannten 0,9- und 1,4-Liter-Benziner [foto id=“421249″ size=“small“ position=“left“]mit 63/85 kW/PS in der Turbo- und Stopp/Start-Variante und 74/100 kW/PS sowie den 1,3-Liter-Stopp/Start-Diesel mit 70/95 kW/PS ein. Später könnte es noch einen 1,6-Liter und einen Erdgas-500L geben.

Schon Normalversion, Cabrio und Abarth

Den Fiat 500 gibt es als normalen 500, als Cabrio 500C und als Abarth 500. Die Benziner leisten 51/69, 63/85, 74/100 und 99/135 kW/PS, der Diesel 70/95 kW/PS. Vier Ausstattungen gibt es. Die Einstiegspreise reichen bei den Benzinern von 11 600 bis 15 160 Euro, der Diesel kostet 16 600 Euro. Das Cabrio ist ab 14 400 bis 19 400 Euro zu haben, der Abarth ab 18 800 Euro. Preise für den 500L hat Fiat zumindest offiziell noch nicht genannt. Sie dürften bei um die 15 000 Euro beginnen.

„Musste irgendwann erwachsener werden“

Alles in allem: Die Italiener haben es geschafft, ihren 500er in ein funktionelles Auto zu verwandeln. Denn fest steht, dass das Spaßmobil, wie Exterieurdesigner Andreas Wuppinger betont, irgendwann auch erwachsener werden musste. Der Chef, Roberto Giolito, nickt zufrieden.

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Gast auto.de

Juni 25, 2012 um 7:51 pm Uhr

@Auto-Fan von 18:41. Das ist ein richtig dummer Kommentar.

Gast auto.de

Juni 25, 2012 um 6:41 pm Uhr

Kein sonderlich schönes Auto … Dacia Niveau

Hans Werner Gößling

Juni 23, 2012 um 2:03 am Uhr

Ja die Italiener können halt immer noch die Formensprache,wenn die Quaität nocht stimmt – das AUTO

Gast auto.de

Juni 22, 2012 um 1:29 pm Uhr

schön ist nun wirklich anders… fügt sich nahtlos in die gesichtslose flotte der meisten wagen ein.
der 500er hebt sich dagegen noch ab.

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