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Die deutschen Zulieferer der Automobilindustrie haben im Jahr 2011 erstklassige Ergebnisse erzielt, und nicht nur im abgelaufenen Jahr. So zogen die heimischen Unternehmen am amerikanischen Wettbewerb vorbei und belegen hinter japanischen Unternehmen den weltweit zweiten Rang.
Weitere Ergebnisse der Untersuchung „Global Top Automotive Suppliers 2011“ der Unternehmensberatung Berylls Strategy Advisors besagen, dass sich die Zahl der Lieferanten seit 2008 immer schneller verringert. So wird erwartet, dass in den nächsten zwei Jahrzehnten die Hälfte der Automobilzulieferer verschwunden sein wird. Als Rückgrat würden jedoch Mittelstand, Familienunternehmen und Stiftungen bestehen bleiben und die deutsche Zuliefererindustrie auf den weltweit ersten Rang führen.
Die Fakten der Marktentwicklung beschreibt die Untersuchung folgendermaßen: Im Jahr 2000 waren nur 15 deutsche Zulieferer in den Top 100 der umsatzstärksten Unternehmen zu finden. 2010 waren es bereits 22 Firmen. Parallel hätten die amerikanischen Firmen viel Boden verloren, von ehemals 46 Zulieferern seien 2010 nur noch 18 unter den besten. Mehr als ein Drittel der US-Firmen sei in die Insolvenz gegangen. So waren einige der aus den amerikanischen Firmen ausgegliederten Zulieferer nicht alleine überlebensfähig, als sie sich dem konzernunabhängigen Wettbewerb stellen mussten.
Japanische Zulieferer erreichten mit der Umsetzung langfristiger Unternehmensziele den ersten Platz. Mit Modulbaukästen hätten sie Kosten- und Qualitätsführerschaft erreicht. Die deutschen Zulieferer galten noch Anfang der 1990er-Jahre durch zu hohe Kosten, einen unflexiblen Arbeitsmarkt und zu kleinen Unternehmen als benachteiligt. Doch die Innovationskultur der deutschen Premium-Pkw-Hersteller mit dem Wunsch nach wichtigen Neuerungen konnten sie erfüllen und letztlich die Kostennachteile durch Effizienzsteigerungen und Produktionsverlagerungen in Niedriglohnländer ausgleichen.
So steht heute Bosch als weltweite Nummer 1 an der Spitze aller Zulieferer, auch Continental und ZF rangieren unter den erfolgreichsten Unternehmen. Unter die Top 100 kommen jedoch auch Brose, Eberspächer, Getrag, Hella, Mahle, Mann + Hummel, Schaeffler oder Webasto. Sie zählen in ihren Segmenten zu den Weltmarktführern. Überhaupt seien die deutschen Zulieferer besser aus den Krisen der letzten zehn Jahren gekommen. Dennoch: Die Konzentration der Branche habe sich durch die Krise im Jahr 2009 beschleunigt, von weltweit rund 500 insolventen Zulieferern stammen 20 Prozent aus Deutschland. Die Untersuchung liefert die Fakten: Von 5 600 Zulieferern mit mehr als 20 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2000 sind aktuell noch 3 300 Firmen übriggeblieben. „Bis 2020 wird die Zahl auf 2 500 Unternehmen weiter sinken. Damit ist innerhalb von zwei Jahrzehnten die Hälfte der Automobilzulieferer verschwunden“, so Dr. Jan Dannenberg, Autor der Untersuchung und Berylls-Geschäftsführer.
Gleichzeitig sind auch neue Zulieferer nicht chancenlos. Chinesische, koreanische oder mexikanische Zulieferer bereichern inzwischen die Landschaft. „Sie zeigen, dass auch völlig neue Player in die Top 100 vorstoßen können.“ Dennoch müssten die deutschen Firmen vor Veränderungen keine Angst haben. Jonas Wagner, Co-Autor der Untersuchung, rechnet sogar damit, dass die deutschen Unternehmen im Jahr 2020 weltweit führend sein werden. Gründe seien der überdurchschnittlich wachsende Premium-Markt, der von deutschen Automobilen dominiert wird, außerdem seien die deutschen Zulieferer in den attraktivsten Innovationsfeldern hervorragend positioniert, könnten aber selbst im Volumensegment zulegen.
geschrieben von auto.de/(ld/mid) veröffentlicht am 11.01.2012 aktualisiert am 11.01.2012
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