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Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Sichtbar wird dies auch bei seinem Handeln im Straßenverkehr. Wer stets mit seinem eigenen Pkw zur Universität oder zur Arbeit fährt, wird sich auch in Zukunft nur schwer davon abbringen lassen. Erst sogenannte „Schlüsselereignisse“ führen zu einer Verhaltensänderung, wie Mobilitätsforscher der Goethe-Universität Frankfurt am Main festgestellt haben. Relevant wird dies beispielsweise für den Umstieg auf Elektroautos oder auf öffentliche Verkehrsmittel.
Statt neuer Entscheidungen setzen die Menschen also auf Altbewährtes. Einmal erfolgreiches und etabliertes Handeln wird in der Regel nicht mehr hinterfragt oder verändert, wie Martin Lanzendorf, Stiftungsprofessor für Mobilitätsforschung der Goethe-Universität in Frankfurt, weiß. Die bekannte Route und das gewohnte Verkehrsmittel werden deshalb neuen Alternativen vorgezogen. Ein Problem kann dies bei neuen Techniken werden, deren Nutzen sich dem Menschen nicht sofort erschließt oder deren Nachteile überwiegen. Bestes Beispiel ist hierfür die Elektromobilität, die in Zukunft emissionsfreies Fahren verspricht, aber noch mit hohen Kosten verbunden ist.
Schlüsselereignisse sind also erforderlich, um eine Änderung etablierter Verhaltensweisen voranzutreiben. Im Alltag kann dies beispielsweise die bestandene Führerscheinprüfung, die Geburt eines Kindes oder ein Wohnortwechsel sein. Wer frisch den Führerschein hat, ist beispielsweise eher mit dem Pkw unterwegs, auch wenn er jahrelang mit Bus und Bahn gefahren ist. Auch die Geburt eines Kindes oder ein Wohnortwechsel können solche Verhaltensänderungen fördern, auch wenn beide Ereignisse ebenso von bisherigen Reaktionen beeinflusst werden.
Ein bekennender Bahnfahrer etwa wird bei einem Umzug schauen, dass er einen guten Anschluss an öffentliche Verkehrsmittel hat. Für die Elektromobilität bedeutet dies beispielsweise die Integration von Stromern in „normale“ Fuhrparks. „Am besten werden sie als Fahrzeuge, die man fahren kann, aber nicht muss, bereitgestellt“, wie Konrad Götz, ebenfalls beteiligter Forscher, erklärt. So können die E-Autos in Car-Sharing-Projekte integriert werden, so dass der Nutzer die Wahl zwischen konventionell oder alternativ angetriebenen Autos hat. Es entstehen keinerlei andere Kosten. Um Kauf, Wartung und Pflege muss man sich nicht kümmern.
geschrieben von auto.de/(bp/mid) veröffentlicht am 20.12.2010 aktualisiert am 20.12.2010
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