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Seat
Es ist schon mal das erste Attribut, welcher der hier getestete Seat Leon Cupra R mit Bravour erfüllt hatte. Wenn du ein Sportwagen sein willst, dann zeig es auch. In einem herrlichen Giftgrün präsentierte sich der Spanier in der Topvariante, nicht gerade unauffällig, der Außenwelt. Und damit er nicht zum Blender wird, pflanzte man ihm den momentanigen Top Vierzylinder aus Wolfsburg ein, der auch im Golf R seinen Dienst absolviert. Dort allerdings mit Allradantrieb. Das kann doch nur Fahrspaß bedeuten, oder?
Der Seat Leon ist ein gelungener Designwurf. Die Linienführung erinnert eher an ein Coupé, als an einen Viertürer. Immer wieder ertappte ich Mitfahrer, wie sie vorne versuchten den Sitz nach vorne zu klappen. So raffiniert ist die Linienführung gelungen. Den Einstieg in den Font verschafft man sich ganz einfach über den Türgriff, welcher in den abgedunkelten Seitenscheiben verborgen ist.
Insgesamt kommen die Änderungen am Cupra R im Vergleich zum Basis Model eher dezent daher. So lassen ein [foto id=“308912″ size=“small“ position=“right“][foto id=“308913″ size=“small“ position=“right“]veränderter Grill mit großen Lufteinlässen und fette 19 Zöller den Über-Seat sportlicher rüberkommen, ohne dabei aufdringlich zu wirken.
Der Innenraum kommt sauber aufgeräumt daher. Eine Tachoskala bis 300 lässt frohlocken, ab Werk ist aber bei 250 Schluss mit dem Vortrieb und bis die erreicht sind vergeht sehr …. sehr sehr viel Zeit. Potential für Tuner ist also vorhanden. Straffe Sportsitze vermitteln einen guten Seitenhalt. Das Navigationssystem mit seinem kleinen Monitor wirkt deplatziert, da zu tief angesetzt. Zudem nervt es mit unnötig langen Routenberechnungen. Der Sechsgangschalthebel liegt gut in der Hand. Die Gänge lassen sich kurz und knackig einlegen. Eine DSG Version ist leider nicht erhältlich.
Vor dem Fahrer kommt ein spurtstarker Turbo-Vierzylinder mit zwei Litern Hubraum aus dem Hause VW zum Einsatz. Mit 265 PS auf der Vorderachse, spurtet der kleine Spanier in 6,2 Sekunden auf Hundert. Auf trockener Straße spurtet der Cupra R, trotz seiner immensen Leistung auf der Vorderachse, rasant voran. Nicht zuletzt dank des elektronischen Sperrdifferentials. Auch bei Regen lässt sich der Cupra R kaum aus der Ruhe bringen. Hier werden die Vorteile der Elektronik präsent.
Die Gänge lassen sich zackig einlegen, jedoch wirken sie falsch übersetzt. Gerade die ersten drei Gänge hätten ruhig eine Nuance mehr Auslauf haben können, um den Turbo richtig bei Laune zu halten. Der lebt wie man das so kennt, erst in den oberen Drehzahlen richtig auf und muss dementsprechend bei Laune gehalten werden. Im [foto id=“308914″ size=“small“ position=“left“]Fall der Fälle packen die Bremsen kräftig zu.
Ähnlich wie mit Mini, ist Seat mit seinen Cup Modellen eine relativ preisgünstige Methode gelungen in den Rennsport einzusteigen. Eben diesen Geist möchte man dem Kunden auch mit den Cupra Modellen vermitteln. Und wenn es sich um einen R handelt noch mehr, möchte man denken.
Doch leider hat der Cupra R genau hier seine Schwächen: ihm fehlt die Emotion. Das fängt schon beim Anlassen des Vierzylinders an. Der Motor klingt nach nichts und rattert im Stillstand so sehr, dass ernsthaft (mehrmals!!!) gefragt wurde, ob es sich hierbei um einen Diesel handelt. Ein wenig Sound Engineering wäre doch wohl eine Kleinigkeit gewesen, klingt doch selbst der Golf GTI brummiger und satter.
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Und damit kommen wir zum größten Kritikpunkt beim Seat Leon Cupra R. Einerseits wartet er mit einem knackig straffen Fahrwerk auf, welches geradezu verführerisch dazu einlädt, in die Kurven zu preschen. Andererseits gibt die Lenkung kaum Feedback wieder. Einerseits gibt der Motor sich äußerst potent, andererseits verbietet ihm das ESP seine freie Entfaltung. Der Cupra R reagiert geradezu allergisch auf harte Kurvenfahrten.
Möchte man das Heck mitziehen lassen, gibt es sofort Nörgelei vom elektronischen Helferlein. Die Elektronik [foto id=“308915″ size=“small“ position=“right“]simuliert auch ein Sperrdifferential auf der Vorderachse, welches ganz gut funktioniert. Dennoch wäre es sehr schön gewesen hier ein mechanisches Sperr-Diff einzubauen. Es mag vielleicht verständlich sein, wenn sich die Elektronik in einem Standard Leon nicht deaktivieren lässt, aber eben dieses hört bei Spaßmobilen mit dem Beinamen Cupra auf.
Insgesamt hinterlässt der Seat Leon Cupra R einen gespaltenen Eindruck. Er leistet sich im Alltag kaum einen Schnitzer, bleibt aber fahrdynamisch weit hinter den Erwartungen zurück. Der Motor hängt gut am Gas, bringt aber rein vom Gefühl nicht die versprochene Leistung auf die Räder. Die Elektronik und das damit verbundene Sperrdifferential arbeitet auch bei Nässe sehr vorbildlich, regelt aber bei forsche Fahrweise permanent herunter, [foto id=“308916″ size=“small“ position=“left“]was den Fahrspaß erheblich dämmt. Wer sich mit dem harten Fahrwerk im Alltag anfreunden kann und kein Kurvenfanatiker ist, der hat mit dem Seat Leon Cupra R ein absolutes Schnäppchen gemacht.
Der Verbrauch lag bei viel Stadtverkehr und sportlicher Fahrweise auf den Landstraßen bei 10-12 Litern. Das ist für die gebotene Leistung ein absolut passabler Wert. Der Käufer bekommt hier solide VW Technik auf die Beine gestellt, mit der man flott und sicher vorankommt. Zuletzt darf man das exzellente Preis Leistung Verhältnis nicht vergessen. Ein gleichwertig ausgestatteter VW Scirocco R ist mal eben über 10.000 Euro teurer. Und wer es dann doch wissen will, investiert das gesparte Geld bei einem seriösen Tuner, der den Kleinen dann doch in eine Giftnatter verwandelt.
Note 3-
Datenblatt Seat Leon Cupra R 2.0 T FSI (2010) | |
Antriebsart: | FWD (Front) |
Hubraum: | 1.984 Kubikzentimeter |
Leistung: | 195 kW/265 PS bei 6.600 Umdrehungen pro Minute |
max. Drehmoment: | 350 Newtonmeter bei 2.500-5.200 Umdrehungen pro Minute |
Höchstgeschwindigkeit: | 250 km/h (abgeregelt) |
Beschleunigung 0-100 km/h: | 6,2 s |
Verbrauch: | 8,1 l/100 km (im Mittel) |
CO2 Ausstoß: | 190 g/km |
Schadstoffklasse: | EU-5 |
Gewicht: | 1.450 kg |
Preis: | ab EUR 30.590,00 inkl. MwSt. |
geschrieben von auto.de/Text+Fotos: Mario-Roman Lambrecht veröffentlicht am 08.07.2010 aktualisiert am 08.07.2010
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mps?? mehr fahrspass?? em vergleichstest von autobild nicht gesehen was??
des video is nen witz des ist nen ibiza cupra und nicht wie drüber steht nen leon
Das ist denke ich eine Frage des Geldbeutels und des persönlichen Geschmacks. Ein Kollege von mir mag einfach Mazda nicht. Der würde also keinen MPS kaufen. wobei ich das mit dem "tuckernden" Benzinmotor beim Seat schon lächerlich finde!
Soll das ein Witz sein? Für deutlich weniger Geld bekommt man ein Mazda 3 MPS. Dort kmmt dann der Spassfaktor garantiert nicht zu kurz ;-))
Comments are closed.
Markus Müller
Januar 6, 2011 um 1:12 pm UhrWelchen meinst du "4. Auto-Fan schrieb am 5.1.2011, 11:10 Uhr": den mit BMW und Audi in dem der MPS sehr gut Abschneidet?