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Luftverschmutzung
Dass Auto-Abgase Gift für die Umwelt sind, ist hinreichend bekannt. Doch offenbar ist die Schadstoff-Belastung durch den Straßenverkehr noch deutlich höher als bislang angenommen. Das Umweltbundesamt bestätigte jetzt entsprechende Recherchen der SWR-Redaktion. Demnach ist der Autoverkehr für durchschnittlich 60 Prozent der Stickoxid-Belastung in deutschen Innenstädten verantwortlich, an vielbefahrenen Kreuzungen sind es sogar bis zu 80 Prozent.
Claus Hanischdörfer hatte für seinen Film "Gefährliche Abgase - der Kampf um saubere Luft", der am 29. November (20:15 Uhr) im SWR-Fernsehen) gezeigt wird, Wissenschaftler der Universität Innsbruck befragt, die dazu Studien durchgeführt haben.
Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), hatte in einem SWR-Interview behauptet, dass der Verkehr "einen Anteil von maximal 40 Prozent an den Stickoxiden hat". Nicht zuletzt deshalb hat der Sender im Rahmen des Projektes "Abgas-Alarm" eigene Stickoxid-Messungen im gesamten Südwesten der Bundesrepublik durchgeführt. Dabei zeigte sich in den Analysen ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Verkehrsbelastung und der Schadstoffkonzentration. Sogar kleine Städte und Gemeinden lägen zum Teil deutlich über den gültigen Grenzwerten, wenn es dort viel Durchgangsverkehr gäbe, heißt es.
Also dicke Luft vor dem nächsten Diesel-Gipfel. Dabei gibt es nach einer Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP schon heute Techniken, die deutschen Städte widerstandsfähig gegen Luftverschmutzung zu machen und damit ihre Bewohner zu schützen. Insbesondere zwei Technologien könnten helfen: Zum einen Farben und Straßenbeläge, die gesundheitsschädliche Stickoxide durch Sonneneinstrahlung in Nitrate verwandeln. Solche aktiven Oberflächen nutzen Photokatalyse, um die Luft zu säubern. Wirkungsvoll seien zur Reduzierung der Luftbelastung außerdem Moose und Gräser, heißt es.
Entstanden ist die Fraunhofer-Studie "Potentiale von Gebäudehüllen zur Reduzierung der Hitzeentwicklung und der Verbesserung der Luftqualität im urbanen Kontext" im Auftrag des Bundesverbandes energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG). "Um die Potentiale der zur Verfügung stehenden Technologien nutzen zu können, brauchen wir drei Dinge: Bessere Stadtplanung, flexiblere Gesetze und bessere Förderung. Nur mit einem geplanten und flächendeckenden Einsatz der Technologien können Städte widerstandsfähig werden und lebenswert bleiben", erklärt BuVEG-Geschäftsführer Jan Peter Hinrichs.
geschrieben von MID veröffentlicht am 28.11.2017 aktualisiert am 28.11.2017
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