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Citroën verabschiedet sich von DS

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Vor 60 Jahren erschütterte eine zur Göttin beförderte neue Limousine die automobile Welt. Damals, Mitte der 1950er Jahre galt die von Citroën präsentierte DS (französisch Déesse ausgesprochen, gleich Göttin) als blechgewordenes Zukunftsversprechen, das scheinbar direkt aus einem Science-Fiction-Roman in die graue Realität der Nachkriegsjahre gebeamt worden war. Wie kein anderes Modell untermauerte die Limousine Citroëns Anspruch als technischer Innovator, obwohl dies fast ausschließlich für das hydropneumatische Fahrwerk galt. Der Antrieb zum Beispiel stammte damals noch aus den 1930er Jahren, weil für eine Neuentwicklung schlicht das Geld fehlte.
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DS als dritte eigenständige Marke

Die DS wirkt bis heute nach – nicht mehr allein als automobile Legende, sondern inzwischen neben Peugeot und Citroën als dritte eigenständige Marke innerhalb des PSA-Konzerns. „Damit vollziehen wir die Trennung zwischen Citroën und der Premium-Marke DS. Bisher hatten wir Probleme, Premium und Generalist miteinander zu vereinbaren“, erklärt die Citroen-Chefin Linda Jackson auf dem Genfer Automobilsalon. DS ist aktuell vor allem in China erfolgreich, wo der Absatz von 5 000 Modellen im Jahr 2013 auf 26 000 Exemplare im vergangenen Jahr stieg. Dieses Jahr soll der Absatz auf 50 000 Modelle steigen.

Kompaktes DS-SUV

In Zukunft wird der Premium-Ableger allerdings weltweit unterwegs sein, und in drei Jahren wird das erste eigenständige Modell auf den Markt rollen, bei dem es sich wahrscheinlich um ein kompaktes SUV handeln könnte. Bisher wurden vor allem aufgehübschte Versionen von Serienmodellen angeboten. Das in China angebotene große SUV DS 6 wird allerdings nicht nach Europa kommen, weil, so PSA-Chef Carlos Tavares, „die Kosten zu hoch wären“.

Design, Komfort und technische Innovationen

Für den Konzern PSA versteht sich DS als die seit Jahrzehnten erste französische Premiummarke. Citroën hingegen geht zurück zu den Wurzeln, die vor 95 Jahren bereits vom Firmengründer André Citroën definiert wurden. "Wir besinnen uns wieder auf die drei Kerneigenschaften der Marke: Design, wie wir bereits beim Cactus gezeigt haben, Komfort und technische Innovationen wie den beim Catctus Dachhimmel montierten Airbag", beschreibt Linda Jackson die künftige Ausrichtung der Marke. Außerdem soll die Technik in den künftigen Modellen der Marke übersichtlicher werden - keine verwirrende Zahl von Schaltern, sondern Bildschirme, über die zum Beispiel die Klimaanlage gesteuert werden kann.
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Alles für zufriedene Kunden

„Zudem“, so Linda Jackson, „wollen wir bei den Kosten und auch bei den Händlern zusätzliche Transparenz einbauen. Die Kunden sollen darauf vertrauen, dass die einmal vereinbarten Kosten sich nicht plötzlich verändern, und die Händler müssen sich darauf einstellen, dass sie über unsere Internetseite ‚Citroën and you‘ bewertet werden.“ Bei schlechten Noten bleiben den Händlern 24 Stunden, um den Kunden zufriedenzustellen. Das Programm läuft bereits in Frankreich und soll demnächst auf andere europäische Länder ausgedehnt werden.

Nur noch sieben statt 14 Baureihen

Mit der Neuausrichtung der Marke auf den Massenmarkt sind allerdings auch die Zeiten vorbei, als sich Citroën gerne in Nischen bewegte. Konkret bedeutet dies, dass „wir die Zahl der weltweit angebotenen Silhouetten von aktuell 14 bis zum Jahr 2020 auf sieben verringern werden“, erklärt Linda Jackson. Modelle wie das Universalgefährt Pluriel haben in diesem Konzept keine Chance mehr. Vielmehr soll der „Cactus-Spirit“, also eine Kombination von ausgefallenem Design und Komfort samt innovativer Technologien in die einzelnen Segmente einziehen. Der Cactus hat sich seit seiner Markteinführung gut 50 000 Mal verkauft – „mehr als wir erwartet hatten“.

Der Ruf ist verblasst

Die Marke mit dem Doppelwinkel galt über Jahrzehnte als von der Technik getriebenes Unternehmen, das sich ganz der Innovation verschrieben hatte. Dieser Ruf ist in der Zwischenzeit etwas verblasst, was unter anderem auch daran liegt, dass die hydropneumatische Federung nur noch im C5 angeboten wird, bei dem nicht sicher ist, ob er einen Nachfolger bekommen wird. Bei den alternativen Antrieben setzt der Mutterkonzern vor allem auf Elektromodelle und Plug-in-Hybride. Ein erstes Modell mit dieser Technik wird um 2018 auf den Markt rollen. Allerdings ist noch nicht entschieden, in welchem Segment. Sicher ist allerdings, dass „die Brennstoffzellen in unser Strategie keine Rolle spielt.“

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