Glock: Abu Dhabi kommt zu früh: Kopf siegt über Herz

(motorsport-magazin.com) Für Timo Glock ist die Formel-1-Saison 2009 bereits beendet. Der Toyota-Pilot hat seinen Start beim Finale in Abu Dhabi nach intensiven Beratungen mit den behandelnden Ärzten schweren Herzens absagen müssen. "Das tut schon weh. Vor allem, weil Abu Dhabi eine herrliche neue Strecke ist, auf der ich natürlich gern gefahren wäre", sagt der enttäuschte Wersauer.

"Ich habe mich voll reingehängt und die Leute in der Sportklinik Bad Nauheim haben alles Erdenkliche getan, damit ein Start möglich wird", erklärt Glock. "Aber Abu Dhabi kommt einfach drei oder vier Wochen zu früh." Die Enttäuschung ist dem kampfstarken Formel-1-Piloten anzumerken, allerdings sieht er die Situation auch realistisch: "Der Chefarzt in Bad Nauheim, Dr. Peil, hat mir schon von Anfang an gesagt, dass es rund acht Wochen dauern wird. Also kann ich mich eigentlich nicht beklagen."

Die vergangenen Wochen standen ganz im Zeichen einer schnellen Genesung. Die Schnittverletzung am Bein verheilte jedoch langsamer als zunächst angenommen. "Es hatte sich viel Flüssigkeit im Bein gesammelt. Dadurch konnte ich nicht richtig trainieren. Der Muskel muss jetzt erst wieder vernünftig aufgebaut werden", sagt der 27-Jährige, dessen lädierte Brustwirbel fast wieder im Normalzustand sind.

"Die Ärzte haben mir gesagt, dass es immer noch ein gewisses Risiko gäbe, falls ich in Abu Dhabi irgendwo einschlagen würde. Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Aber letztlich hat sich der Kopf gegen das Herz durchgesetzt. Es gibt eben Momente, in denen auch ein Rennfahrer vom Verstand gelenkt werden muss", sagt Glock, der in den kommenden Wochen mit Training und Kartfahren zur alten Stärke finden wird.

Die Formel-1-Saison 2009 war für den sympathischen Wersauer somit nur 14 Rennen lang. "Natürlich wäre ich gern mehr gefahren", gibt Timo offen zu. "Aber wenigstens habe ich persönlich mit Platz zwei in Singapur ein abschließendes Highlight gesetzt." Auch die gesamte Bilanz des Jahres kann sich sehen lassen. In 14 Rennen erkämpfte Glock 24 Punkte.

Den Saisonabschluss in Abu Dhabi wird sich Glock nicht von der heimischen Couch im Fernsehen anschauen. "Ich fliege auf jeden Fall hin, denn ich will beim letzten Saisonrennen ganz nah beim Team sein", erklärte er. Nicht nur die Formel 1 steht am Abu-Dhabi-Wochenende im Fokus. "Ich begleite natürlich auch die tolimit Mannschaft, die im Porsche Supercup zwei Fahrer betreut. Da bin ich echt gespannt."

adrivo Sportpresse GmbH

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