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(adrivo.com) Auch nachdem Timo Glocks Wechsel zu Toyota endlich über die Bühne gegangen ist, kommt der Deutsche nicht aus dem Stress heraus.
Timo Glock ist momentan ein gefragter Mann. Am Dienstag absolvierte er seinen ersten Test für Toyota – zu diesem durfte er aus Vertragsgründen jedoch keine Stellung nehmen. Denn bis Ende 2007 steht er noch bei BMW Sauber unter Vertrag.
Letzte Woche war er auf der Motorshow Essen, wo er auch den Gesamtsieger des jüngsten Jahrgangs der Deutsche Post Speed Academy ehrte. Die Messe gilt als der Treff des deutschen Motorsports. Aber Timo Glock hatte kaum Zeit, sich die Essen Motor Show aus der Besucherperspektive anzugucken. Er kam erst am Freitagabend an der Gruga an und ging direkt zur Auto-Nacht – jener Veranstaltung der Auto Bild Gruppe, in deren Rahmen auch die Sieger der Deutsche Post Speed Academy geehrt wurden.
Timo nahm die Ehrung von Jens Klingmann vor. Der Formel BMW-Pilot gewann den aktuellen Jahrgang der Academy. Die Lorbeeren von Glock in Empfang zu nehmen, war eine Selbstverständlichkeit – Timo verdiente seine Sporen selbst in der Deutsche Post Speed Academy und ist heute als Toyota F1 Pilot deren strahlendstes Aushängeschild.
Neben der Ehrung für Klingmann stellte Timo sich den Fragen von Kai Ebel. Der RTL-Boxengassen-Reporter ist auch Juror der Academy. Er fragte Timo, ob dessen Leben sich durch den Toyota-Vertrag schon verändert habe: „Was soll sich da groß verändern? Die Herausforderung ist eine andere, das Umfeld hat sich verändert“, lautete die Antwort. „Aber ich war in Gedanken und auch in der Wirklichkeit schon lange in der Formel 1 angekommen. Deswegen fühle ich mich jetzt auch rundum wohl – und habe nicht das Gefühl, dass sie da viel verändert hätte.“
Außerdem wollte Ebel von Timo wissen, ob der Boom bei den deutschen Formel 1- und Nachwuchsfahrern auf die Erfolge von Michael Schumacher zurückgingen. „Natürlich“, nickt Timo. „Ich habe zwar nicht wegen Schumacher mit dem Motorsport angefangen. Aber ich kenne eine ganze Menge junger Piloten, für die Schumacher mehr als nur ein Vorbild ist. Die Deutsche Post Speed Academy bietet diesen jungen Fahrern die ideale Starthilfe an – damit noch möglichst lange möglichst viele Deutsche es in die Formel 1 schaffen.“
Dass dort deutsche Piloten so gefragt sind, gehe sicher auf Schumacher zurück. „So etwas passiert immer in Schüben“, blättert Timo nach. „Ich kann mich erinnern, dass es mal bis zu sieben Italiener im Feld gab. Als Alain Prost erfolgreich war, kamen in dessen Sog viele Franzosen nach. Seit Emerson Fittipaldi ist Brasilien eine Großmacht, seit Niki Lauda sind immer Österreicher in der Formel 1 dabei. Und seit der Ära Schumacher ist der Formel 1-Welt aufgefallen, dass auch die Deutschen schnell Auto fahren können. Davon profitiert unser Land hoffentlich noch sehr lange. Da möchten wir mit der Deutsche Post Speed Academy unseren Teil zu beitragen.“
Dass Timo die Messe selbst nicht wahrnehmen konnte, sondern nur im Stechschritt zur Gala in einem Konferenz- und Veranstaltungsraum auf dem Messegelände eilen konnte, hing auch mit der Formel 1 zusammen: „Ich war bis zuletzt in der Sportklinik Bad Nauheim, um möglichst optimal auf meinen ersten Toyota-Test in Jerez vorbereitet zu sein. Da zählte jede Trainingsminute.“
Eigentlich hätte Timo Glock am Samstag zur BMW Motorsport Saisonabschlussfeier und einen Tag später zu den prestigeträchtigen „Autosport Awards“ nach London reisen sollen. Doch Timo blieb zuhause: Sein Onkel war verstorben, er wollte so lange wie möglich bei der Familie im Odenwald bleiben. „Ich bin die ganze Woche über in Jerez beim Testen; deswegen kann ich nicht mal zur Beerdigung“, bedauert Timo. „Da war es für mich nicht nur selbstverständlich, sondern wirklich ein echtes Bedürfnis, am Wochenende bei meiner Familie zu bleiben und mich von meinem Onkel zu verabschieden.“
Am Montag flog Timo dann nach Jerez, wo am Dienstag der letzte Formel 1-Gruppentest des Jahres begann – und Timo zum ersten Mal im Toyota TF107 sitzt, vier Tage lang. „Die Vorbereitungen sind inzwischen abgeschlossen; am Montag ging ich direkt vom Flughafen an die Strecke, um die Ingenieure und Mechaniker kennen zu lernen, Feinheiten an der Sitzanpassung vorzunehmen und mir das Auto genau anzugucken.“ Das konnte schon mal länger dauern. „Das gehört zur Vorbereitung auf ein neues Team unabänderlich dazu, und ich freue mich auf die neue Aufgabe.“
© adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 05.12.2007 aktualisiert am 05.12.2007
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