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Sonst schien in Genf oft die Sonne und in dem Park vor dem Palexpo-Gelände blühten schon die Narzissen. Nur die schneebedeckten Berge im Hintergrund erinnerten beim Automobil-Salon Genf noch an den vergangenen Winter. Nur vergangenes Jahr war alles anders. Aber das trübe und kalte Wetter passte gut als Untermalung für die Messe einer Branche, die sich noch in der Krise sah. Jetzt ist alles anders, nur das Wetter nicht.
So viel Frühlingsstimmung in den Hallen braucht auch keinen Blumenschmuck im Park davor. Ginge es nur nach der Zahl der Medienvertreter, die sich heute in dichten Reihen von Stand zu Stand wälzen, wird auch 2011 ein [foto id=“346816″ size=“small“ position=“left“]hervorragendes Autojahr. Die vielen Journalisten, die im vergangenen Jahr wegen der Lage auf dem Automarkt und in den Redaktionen wegen fehlten, haben dieses Jahr offenbar zusätzlich Kollegen mitgebracht.
Doch im Journalismus gilt: Viele Schreiber machen vielleicht einen Rücktritt, aber noch keinen Sommer. Doch sie sind ihm auf der Spur. Heiß geht’s zu in den überschaubaren Messehallen. So viele Studien sah man selten, und viele von denen haben den Charakter einer Ankündigung. Sie werden im Laufe der kommenden Monate als Neuheiten die Straßen beleben. Keiner unter den Herstellern will sich damit abfinden, dass eine einmal erkannte Marktlücke ungefüllt bliebe. Es gibt kaum noch Fahrzeugklassen, die sich nicht von irgendwelchen Crossover-Varianten bedrängt sähen.
Seien sein Geschmack oder sein Anspruchsdenken auch scheinbar noch so abwegig – dem Manne kann geholfen werden, im Zweifelsfall vom Tuner. Die allerdings sind in Genf nicht zu finden, dafür aber diverse Sportwagen-Manufakturen mit den unglaublichsten Formen und Leistungsversprechen.
Man spricht wieder über Leistung – und das nicht mehr hinter vorgehaltener Hand. Heute haben fast alle extrem sparsame Modelle im Portfolio. Da kann man sich auch ein paar starke Stücke leisten, solange man darauf hinweisen kann, wie stark der Verbrauch im Vergleich zu dem des Vorgängers gesunken ist. Die Entscheidung trifft schließlich der Käufer.
Von Messe zu Messe mehr wird sie zu einem normalen Bestandteil des Angebots. Jeder arbeitet an Hybriden, Brennstoffzellen, batterieelektrischen Autos oder solchen mit Range Extender, dem kleinen Verbrennungsmotor, der die Batterie auflädt, wenn der Strom knapp wird. Bei jeder Messe, auch in Genf darf man sich wieder wundern, mit welchem [foto id=“346817″ size=“small“ position=“left“]Elan und mit wie viel Geld sich die Hersteller um die Elektromobilität kümmern, obwohl ein Massengeschäft mit diesen Autos noch lange nicht in Sicht ist. Die Deutschen sollen in neun Jahren eine Million Elektroautos betreiben. Das sind nicht einmal zwei Prozent des heutigen Fahrzeugbestands.
Aber auch in Hinblick auf seine Größe wird der Markt für Elektroautos irgendwann seinen Frühling erleben, selbst wenn sich Benzin- oder Dieselmotor mit immer neuen Minusrekorden beim Verbrauch heftig wehren. Eines Tages, wenn in Genf die Narzissen wieder blühen, werden wir es erleben.
geschrieben von auto.de/(ampnet/Sm) veröffentlicht am 01.03.2011 aktualisiert am 01.03.2011
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