Glosse: Keine Entwarnung für Opel

Naivität oder Unwissen? Da berichtet die ARD-Korrespondentin gestern Abend live aus Detroit, der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers habe sehr erleichtert ausgesehen, als er aus dem Gespräch mit dem General-Motors-Boss Rick Wagoner gekommen sei.

Es gebe Entwarnung aus Detroit, denn eine Entscheidung über die deutschen Standorte von General Motors – und damit über Opel – sei nicht gefallen. Und die Medien jubeln heute Morgen alle: Entwarnung! Jeder, der schon jemals mit Unternehmensstatements in solchen Situationen zu tun gehabt hat, weiß, was diese Formulierung bedeutet.

 

Es gibt drei Varianten.

Die erste lautet: Die Entscheidung ist zwar getroffen, aber die Tinte ist noch nicht trocken.

Die zweite: Wir wissen längst, was geschehen wird. Das erzählen wir aber doch nicht einem Provinzpolitiker. Jetzt spielen wir erst einmal auf Zeit.

Die dritte: Wir wissen es noch nicht; mal sehen, wen es trifft.

Und schon entbrennt aufs Neue die Diskussion, wie das neue Opel-Unternehmen nach der Ausgliederung aus dem General Motors-Konzern aussehen wird. Staatshilfe, der Staat als Anteilseigner, Investoren, Käufer – alles wird wieder diskutiert, als könne das ohne Beteiligung der Amerikaner diskutieren. Und die werden sich vermutlich nicht vor dem Schlusstermin für die Amerikaner äußern. Am 31. März fallen in den USA die politischen Entscheidungen. Bis dahin kann General Motors sein Sanierungskonzept nachbessern und Opel jeden Tag aufs Neue in die Wüste schicken. Da hilft ein zweiter Besuch von Herrn Rüttgers dann auch nicht weiter, erst recht nicht, wenn er wieder dazu dient, der Öffentlichkeit Sand in die Augen zu streuen.

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