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Mathematiker und Physiker kürzen so manch unfangreiche Definition ab indem sie ein international verständliches Symbol verwenden, zum Beispiel den griechischen Buchstaben Delta. Delta zeigt den Unterschied. So etwas gefällt auch Marketingleuten, wenn sie auf der Suche nach einem Markennamen sind. Mit dem Delta können sie zeigen, dass ihr Produkt sich von anderen unterscheidet und sie außerdem gebildet sind, weil sie griechische Buchstaben kennen. Sie vergessen dabei allerdings, dass es ein positives, aber auch ein negatives Delta geben kann.
„Setzen Sie sich sofort auf den zugewiesenen Platz oder Sie fliegen aus der Maschine!“ Das war die Stewardess vom Delta-Flug DL2417 am 5. Januar 2011 von Detroit nach Las Vegas, nennen wir sie Mary. Marys wie diese findet man auf Inlandflügen in den USA häufiger: blond, spitznasig, übellaunig und aggressiv. Ich – Peter – hatte mir ihren Zorn zugezogen, weil ich mich weigerte, einen Delta-Fehler zu meinen Lasten auszugleichen.
Der Flug war voll. Deswegen hatten wir mich schon in Deutschland auf den letzten Fensterplatz eingecheckt: 41 F. Sonst gab es nur noch Mittelplätze. Morgens beim Abflug erhielt ich meine Bordkarte: immer noch 41 F. In Detroit wurde mir eine weitere Bordkarte ausgehändigt: 41 F. Den Platz besetzte ich gleich nach dem Beginn des Boardings und freute mich über die vergeblichen Versuche des Pursers – nennen wir ihn Paul –, die Passagiere davon abzuhalten, die Maschine mit viel zu viel Handgepäck und dicken Winterklamotten zu stürmen. Doch was der Kollege am Counter versäumte, konnte Paul nicht retten.
Eine halbe Stunde nach Beginn des Einsteigens stand plötzlich ein Japaner neben der Reihe 41 und wedelt freundlich lächelnd mit einem Zettel mit der Zahl 41 F. Mary kam dazu, forderte meine Bordkarte ein und kam mit einer neuen zurück. Nicht etwa der sowieso schon zu spät eingestiegene Japaner mit seinen schmalen Schulter bekam den einzigen noch freien Mittelplatz 22 E zugewiesen, sondern ich. Ich wollte das nicht einsehen. Sollten Sie doch ihren Fehler nicht an dem auslassen, der alles richtig gemacht hatte und eigentlich gar nicht auf einen Mittelplatz passe, wenn nicht die Nachbarn darunter leiden sollten. Da kam Paul ins Spiel, mit hochrotem Gesicht. Er konnte sich kaum beherrschen, als er mir versprach, Delta werde mich in Detroit stehen lassen.
Paul mag seine Karriere sicher als Flugbegleiter von Truppentransporten begonnen haben, und meine Schule hat es versäumt, mich streitsicher in Englisch auszubilden. Deswegen ging ich dem Ärger lieber aus dem Weg und zu 22 E, natürlich ohne dort Platz für meine Aktentasche vorzufinden. Aber was soll’s? Die uralte Boeing 757 war in Reihe 22 ebenso versifft und ungereinigt wie in Reihe 41.
Delta macht den Unterschied. Das konnte jetzt auch die russissche Eishockey-Mannschaft erleben. Nachdem sie die Weltmeisterschaft der Junioren gegen Kanada gewonnen hatten, wollte ihre 30-köpfige Delegation mit Delta den Rückflug antreten. Die Crew warf sie wieder aus dem Flieger, weil sie sich nicht regelgerecht verhalten hätten. Betreuer sahen darin einen „Racheakt“. In Nordamerika gewinne man eben nicht so einfach eine Weltmeisterschaft in einer der Nationalsportarten. Peter vermutet eine ähnliche Nickeligkeit hinter dem Verhalten seiner Crew. Er hatte als Besitzer der Vielfliegerkarte einer mit Delta verbündeten Airline versucht, am frühen Boarding teilzunehmen.
Peter wird Paul und Mary jedenfalls nie vergessen. Sie machten den Unterschied. Sie versöhnten ihn aber auch spontan mit so manch anderer Airline.
geschrieben von auto.de/(ampnet/Sm) veröffentlicht am 10.01.2011 aktualisiert am 10.01.2011
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