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GM-Chefin verzichtet auf hohe Ehrung

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Das National Women’s History Museum gehört zu den jüngsten Organisationen für die Emanzipation der Frau in den USA und wurde 1996 von Karen Staser in der Hauptstadt Washington ins Leben gerufen, um „die Geschichte der Frauen dieser Welt in Erinnerung zu behalten“. Demnächst wird es, um seine Bedeutung zu unterstreichen, in ein neues Gebäude an der National Mall in Washington ziehen, in Sichtweite vom Kongress, dem Weißen Haus und zahlreichen Museumsbauten.

Bessere Kenntnis der Rolle der Frau

Karen Staser ist davon überzeugt, dass eine bessere Kenntnis der Rolle der Frau in der Geschichte Respekt und Vertrauen aufbauen und zu weniger Gewalt und Diskriminierung gegenüber Frauen und Kindern führen könnte. Alljährlich zeichnet das Museum besonders verdiente Frauen mit der „de Pizan-Ehrung“ aus, benannt nach der 1364 in Venedig geborenen Französin Christine de Pizan, die als erste Frau der Weltgeschichte gilt, die ihren Lebensunterhalt selbstständig als Schriftstellerin verdiente.

Entscheidung in letzter Minute

Dieses Jahr gab es allerdings bei der Preisverleihung im November einen Missklang. Die neben Debbie Sterling, Gründerin und Chefin des Unternehmens Goldiblox, Produzent von technischem Spielzeug speziell für Mädchen, sowie Katherine Johnson, einer wichtigen Mathematikerin bei der Raumfahrtbehörde NASA, nominierte Mary Barra, 52-jährige Chefin von General Motors , entschied sich in letzter Minute dafür, auf den Preis zu verzichten. „Als erste Vorstandsvorsitzende eines führenden Autoherstellers hat Mary Barra bewiesen, dass die höchsten Ränge einer traditionell männlich dominierten Branche keineswegs den Männern auf Dauer vorbehalten bleiben“, hieß es zwar zunächst in der Laudatio des Museums. Und obwohl eine Reihe von Kritikern gegen die Preisverleihung protestiert hatten, wollte auf Seiten der Jury niemand von der Entscheidung abweichen.
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Grund für die Proteste

Grund für die Proteste: Seit Jahresbeginn läuft gegen General Motors ein Verfahren wegen einer erst verspätet eingeleiteten Rückrufaktion im Zusammenhang mit defekten Zündschlössern. Diese Verspätung wird inzwischen mit mindestens 32 Todesfällen in Verbindung gebracht. Mary Barra musste vor dem Kongress zu diesem Thema mehrmals Rede und Antwort stehen, wobei ihr die Kritiker einen „Mangel an Transparenz und fehlende Verantwortungsbereitschaft“ vorwarfen. In einem Protestbrief hieß es: „Es ist noch nicht einmal ein ganzes Jahr her, dass Frau Barra zur Chefin von General Motors aufstieg. Eine Auszeichnung wäre erst dann angebracht, wenn sie den Nachweis führen kann, dass sie sich tatsächlich für Verbraucher, Aktionäre, Mitarbeiter und die Öffentlichkeit verdient gemacht hat. Wir meinen, dass Mary Barra zuerst verbliebene Sicherheitsprobleme bei GM lösen sollte, bevor sie durch das Land reist, um Auszeichnungen einzusammeln.“

Daraufhin sagte Mary Barra ihren Besuch bei der Preisverleihung ab und reiste statt dessen in dieser Woche zur GM-Tochter Opel nach Rüsselsheim. Dort verkündete sie ein Investitionsprogramm in Höhe von mehr als 500 Millionen Euro für den deutschen Autohersteller an.

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