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Opel
Scheitert der geplante Opel-Verkauf am Einspruch der Europäischen Kommission, wird Opel-Eigner General Motors seine Tochter behalten. Dann allerdings drohen härtere Einschnitte als bislang durch die Übernahme Magnas vorgesehen. Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, lehnt es GM indes ab, den Verkaufsprozess erneut aufzurollen, wie von EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes empfohlen.
In einem Schreiben an Bundeswirtschaftsminister zu Guttenberg hatte Kroes Ende vergangener Woche dazu aufgefordert, GM die Gelegenheit zu geben, den Bieterprozess nochmals zu überdenken. Stein des Anstoßes für die Brüsseler Behörde waren Hinweise, nach denen die von der Bundesregierung zugesagte staatliche Unterstützung in Höhe von 4,5 Milliarden Euro, an der sich auch andere Länder mit Opel-/Vauxhall-Standorten beteiligen sollen, möglicherweise an einen bestimmten Bieter gebunden sein könnte.
Platzt das Verkaufsprozedere mit Magna, wird GM seinen Plan B aktivieren, seine Europa-Tochter behalten und mit starker Hand sanieren. In dem Fall würden Tausende von Arbeitsplätzen mehr gestrichen werden als bislang geplant sowie mindestens ein Werk in Deutschland geschlossen, hieß es in dem Zeitungsbericht. Um dieses Vorhaben zu schultern, würde GM-Chef Fritz Henderson den Staat um Hilfe bitten oder den Rüsselsheimer Autobauern in die Insolvenz schicken.
Der Plan des Konsortiums von Magna und der russischen Sberbank sieht vor, etwa 10.500 der insgesamt rund 50.000 Arbeitplätze bei Opel zu streichen; 4.000 Stellen in Deutschland. Die vier deutschen Standorte in Bochum, Erfurt, Kaiserslautern und Rüsselsheim sollen erhalten bleiben.
Inzwischen versucht die Bundesregierung, Bedenken der EU-Behörde zu zersteuen. Die deutsche Regierung habe keine Bedingungen an die zugesagten Hilfsmaßnahmen geknüpft, wird aus Berlin berichtet.
geschrieben von (automobilreport.com/ar/arie) veröffentlicht am 19.10.2009 aktualisiert am 19.10.2009
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Gast auto.de
Oktober 20, 2009 um 12:07 am UhrZu Beginn meines Kommentars möchte ich darauf hinweisen, dass es in Deutschland einen Opel-Standort in EISENACH gibt – nicht: ERFURT. Aber wie sollte man sich auch in der Ex-DDR auskennen, dass Erfurt und Eisenach nicht dieselben Städte sind. Dass es endlich einmal eine EU-Wettbewerbskommissarin gibt, die die politischen Absprachen zwischen Merkel und Medwedjew (18. August 2009) in Sotschi sicherlich durchschaut hat und sich nicht mit den so genannten Erklärungen und Versicherungen von deutscher Seite zufrieden gibt, erfreut mich. Nicht nur unsere Ossi-Werften wurden für einen Schnäppchenpreis verhökert, nein, auch die Opel-Werke. Von mir aus können die Politiker da "oben" (Wallraff: Die da oben – die da unten) treiben, was sie wollen, sie sollten aber auch für die von ihnen eingeläuteten und abgesprochenen Konsequenzen eintreten (Werksschließungen, längere Wochenarbeitszeit, Kürzung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld usw.). Ihre Diäten werden sie sicherlich nicht vergessen. Wie auch. Wer sind schon "die da unten", nicht wahr? Ein Glück für die da oben, dass der "Deutsche Michel" traditionsbedingt ruht.