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Im Gegensatz zum Flüssig-Wasserstoff-7er-BMW tankt der neue GM-HydroGen4 gasförmigen Wasserstoff.
Der ist nicht nur einfacher durch einen dünneren Schlauch zu tanken, sondern lässt sich auch haltbarer unter handfesten 700 bar speichern. Flüssiger Wasserstoff muss stets auf Minus 253 Grad Celsius gekühlt werden und entfleucht, sobald ein Fahrzeug länger steht. Das Treibgas befindet sich beim HydroGen4 in drei Hochdrucktanks aus Kohlefaserverbundwerkstoff. Mit der Höchstmenge von darin enthaltenen 4,2 Kilogramm Wasserstoff können bis zu 320 Kilometer zurückgelegt werden. Ein elektrischer Turbokompressor wird für die Luftzufuhr des Gemischs benötigt.
Das Tanken ist einfach. Die Zapfpistole wird auf einen Einfüllstutzen mit Sicherheitsventil gesetzt. Per Infrarotschnittstelle kommuniziert der Tank mit der Zapfsäule, misst den Druck, gleicht diesen aus und befüllt automatisch. Acht Euro kostet das Kilo Wasserstoff und liegt damit, gemessen an der Reichweite, etwa in Höhe des Superbenzins. Nachteilig ist die fehlende Infrastruktur. In Berlin gibt es zwei
Wasserstofftankstellen der CEP-Partner Total und Shell, eine weitere
kommt 2010 hinzu. Proportional zur Anzahl von alltagstauglichen
Wasserstofffahrzeugen, deren Gesamtfahrzeuganteil bis zum Jahr 2050 auf
70 Prozent steigen könnte, müssen auch Infrastruktur und die
Kostenreduktion weiter voran getrieben werden. Bereits im Jahr 2015
kann aus technologischer Sicht die General-Motors-Brennstoffzelle mit
einem Serieneinsatz von 10 000 Fahrzeugen starten. Dann sollten der
Kaufpreis für das Auto etwa in Höhe eines Diesel-Hybrids liegen, die
Vorteile jedoch darüber.
Zehn der Brennstoffzellenfahrzeuge HydroGen4 von General Motors starten jetzt ihren Einsatz in Berlin. ADAC, Coca Cola und Total gehören zu den ersten europäischen Testern, die die aufwendige Technologie im Alltag erfahren und dabei mit Hochdruck tanken dürfen. In die Entwicklung von Brennstoffzellenfahrzeugen hat General Motors bereits über eine Milliarde Euro und zehn Jahre Zeit investiert. Nun soll der Stand der Entwicklung in seiner Alltagstauglichkeit getestet werden. Der GM HydroGen4 ist die europäische Variante des nordamerikanischen Chevrolet Equinox Fuel Cell, der weltweit bereits in einer Kleinauflage von 100 Fahrzeugen erprobt wird. Das jetzt gestartete Projekt sieht den Einsatz der SUV in neun Berliner Firmenflotten vor. Das Bundesverkehrsministerium ist an dem „Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“ mit 500 Millionen Euro beteiligt.
Der HydroGen4 fährt sich wie ein normaler Pkw seiner Klasse mit dem Unterschied, dass beim Anfahren statt eines obligatorischen Startgeräusches nur leise surrende Fahrgeräusche zu vernehmen sind. Im Stillstand verrät lediglich der Blick auf die Armaturen, ob der Motor läuft oder nicht. Anstelle eines Drehzahlmessers verfügt das Brennstoffzellenauto über eine Anzeige, die in Kilowattstunden die Energieleistung angibt. Ein Fahrspaßvorteil gegenüber Otto- und Diesel-betriebenen Pkw ist die überraschende Beschleunigung. Das Drehmoment von 320 Nm steht sofort parat. Der 73 kW/100 PS starke Synchron-Elektromotor beschleunigt von Null auf Tempo 100 in zwölf Sekunden. Laut Herstellerangaben kommt der Zweitonner auf eine Höchstgeschwindigkeit von rund 160 km/h. Die Bremse reagiert abrupt, doch daran gewöhnt sich der staugeübte Berliner schon beim zweiten Antippen. Der Brennstoffzellen-Stapel (Stack) des HydroGen4 besteht aus 440 in Reihe geschalteter Zellen. Er erreicht damit eine elektrische Leistung von bis zu 93 kW.
geschrieben von (rf/mid) veröffentlicht am 04.12.2008 aktualisiert am 04.12.2008
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