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Mit fehlerhaften Zündschlössern wird der US-Autohersteller General Motors (GM) seit rund zehn Jahren konfrontiert. Es ist zu Verkehrsunfällen und potentiell bis zu 143 Toten gekommen. Nachdem GM sich lange Zeit vehement gesträubt hatte, Unfälle anzuerkennen, sind nun 13 mögliche Todesfälle eingeräumt worden. Doch die Zahl wächst stetig. Am 15. September lag sie bei 19 Toten, jetzt ist sie offiziell auf 21 Tote gestiegen.
Nun will GM Entschädigungen an die Opfer zahlen. Der Konzern hat nun nach Angaben einer Anwaltskanzlei bis zu 600 Millionen Dollar (umgerechnet rund 467 Millionen Euro) für derartige Zahlungen zurückgelegt. Die Opfer haben Fahrzeuge aus der Produktion nach 2004 gefahren. Allein 2014 sind wegen der defekten Zündschlösser 2,6 Millionen Autos von GM in die Werkstatt gerufen worden.
Doch wie kann es wegen eines defekten Zündschlosses zu Unfällen mit Todesfolgen kommen? Als Auslöser sind Anhänger und andere Gegenstände ausgemacht worden, die an dem Zündschlüssel mit angebracht waren. Durch deren Gewicht ist der Zündschlüssel während der Fahrt aus dem Zündschloss herausgefallen. Infolge dessen geht der Motor aus und das Auto kommt ohne Vorwarnung für den Fahrer und anderen Verkehrsteilnehmern zum Stehen, wodurch es zu Auffahrunfällen mit Todesfolgen gekommen ist. Durch den plötzlichen Motorstopp haben die Airbags der betroffenen Autos keinen Strom mehr bekommen und sich daher nicht korrekt entfaltet.
GM und die US-Sicherheitsbehörde NHTSA haben dem Zündschlüssel-Problem von Anfang an nicht die notwendige Bedeutung eingeräumt. So ist neben dem Autohersteller auch die zuständige Aufsichtsbehörde an der Unfallserie nicht ganz unschuldig. Wegen ihres Nicht-Handelns ist die Behörde deswegen auch Gegenstand eines Untersuchungsausschusses des US-Kongresses. Trotz zahlreicher Unfallmeldungen war den Aufsehern sieben Jahre lang ein Zusammenhang der Unfälle mit den Zündschlössern entgangen. Sie haben den Defekt nicht für relevant gehalten und die möglichen tödlichen Folgen des Motorausfalls während der Autofahrt übersehen. Die von dem US-Anwalt Kenneth Feinberg geleitete Kommission zur Entschädigung der Angehörigen hat inzwischen die Arbeit aufgenommen. Bisher sollen Hinterbliebene der tödlich Verunglückten die Anträge eingereicht haben, wobei sich ihre Zahl mit denen der Verletzten auf derzeit 445 Anträge summiert hat.
geschrieben von veröffentlicht am 29.09.2014 aktualisiert am 29.09.2014
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