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Seattle – „Da ist er!“ Das Staunen der Passagiere beim Anflug auf den internationalen Flughafen Seattle-Tacoma über den Mount Rainer ist nicht zu überhören. Eine eigenartige Wolkenformation hängt über dem fast 4400 Meter hohen Gipfel des Berges, einem noch aktiven Vulkan, den 1792 der spanische Seefahrer George Vancouver so getauft hat – nach seinem Freund Peter Rainer. Doch der englische Admiral, der im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg sogar gegen Georg Washington, den späteren ersten Präsidenten der USA, kämpfte, hat „seinen“ Berg nicht einmal gesehen, weiß Tyler Davis, der uns begleitet und uns noch mehr über den Hausberg von Seattle erzählt.
1930 hat es demnach Ansätze gegeben, ihn in Mount Tacoma umzubenennen, aber daraus wurde nichts. „Er wird immer Mount Rainer bleiben“, ist sich Tyler sicher. „Es geht nicht anders!“ Das vorläufig letzte Mal brach der Vulkan vor etwa 200 Jahren aus. Und für die rund 200 000 Bewohner, die heute in seinem unmittelbaren Gefahrenbereich leben, könnte es ungemütlich werden, sollte er wieder Steine, Feuer und Asche speien. Trotzdem ist der Mount Rainer eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region: Für Wanderer wegen der vielfältigen Fauna und Flora. Für Bergsteiger wegen der besonderen Kletterrouten. Für Skifahrer, weil das ganze Jahr über in den oberen Lagen Schnee die Hänge bedeckt, während er unten, wo heiße Quellen dampfen, niemals liegen bleibt. 26 Gletscher gibt es auf zusammen 83 Quadratkilometern.[foto id=“510297″ size=“small“ position=“right“]
Es war 1979, als für den Bundesstaat eine neue Ära begann. Nur ahnte das wohl kaum einer, als Bill Gates und Paul Allen ihre Firma Microsoft damals von New Mexiko nach Washington State verlegten. Andere wie das Online-Versandhaus Amazon folgten. Die Gegend ist inzwischen zu einem der wichtigsten Zentren der Informationstechnologie geworden, hat seitdem wirtschaftliche Höhen und Tiefen des Internet-Booms erlebt.
Seattle, mit über einer halben Million Einwohner größte Stadt im Nordwesten der USA, liegt gut 150 Kilometer südlich der kanadischen Grenze geschützt an der Elliot Bay zwischen dem Meeresarm des Puget Sound und dem malerischen Lake Washington. Wo einst nur wenige Holzfäller-Hütten standen, ragen jetzt gläserne Wolkenkratzer empor.
Seine erste Blüte hat Seattle zu Zeiten des Goldrauschs gegen Ende des 19. Jahrhunderts gesehen. Die Stadt wuchs bis 1910 auf 230 000 Einwohner. Sechs Jahre später nahm Boeing seine Fertigung auf; in den 1950er-Jahren war die Hälfte aller Erwerbstätigen in der Region dort bei dem Flugzeugbauer angestellt. Umso härter traf es die Bevölkerung, als das Unternehmen in den 1970er-Jahren in eine Krise geriet. Mit der Weltausstellung „Zukunft“ sollte schon zuvor die Wirtschaft wieder angekurbelt werden. Die „Weltraumnadel“ Space Needle, ein fast 185 Meter hoher Turm, der mit seinem ungewöhnlichen Aussehen Seattles Skyline prägt, stammt nahe des Science Centers aus dieser Zeit.[foto id=“510298″ size=“small“ position=“left“]
Zusammen mit Bellevue im Osten, wo mit Bill Gates der einst reichste Mann der Welt wohnt, und mit Tacoma im Süden gehört die nach einem Duwamish- und Suquamish-Indianerhäuptling benannte Stadt zu den kommerziellen, kulturellen und internationalen Metropolen von Washington State. Das junge und dynamische Seattle hat Geschichte, Flair und trotz Wachstum für viele seine Bodenständigkeit beibehalten.
Für Amerikaner ist alles, was über 100 Jahre zählt, ganz schön alt. Zum Beispiel die beliebten und unter Denkmal gestellten Hallen vom Pike Place Market am alten Hafen in Downtown. Tyler, der seine Kindheit in Seattle verbracht hat, berichtet stolz, dass der Bauernmarkt eigentlich sogar noch älter ist und seit der Gründung im vergangenen Jahrhundert angeblich jeden Tag geöffnet hatte. Fast alles, überwiegend Obst, Gemüse, Blumen, Fisch, Käse und andere Lebensmittel gibt es zu kaufen. Der Markt hat unter allen Schwierigkeiten gelitten, egal ob Krieg oder wirtschaftlicher Niedergang. Er war ein wichtiger Ort, weil die Landwirtschaft im Osten des Staates die meisten Produkte zu bieten hatte, im Westen aber die meiste Bevölkerung lebte. „Jedes Mal, wenn man über den Markt geht“, sagt Tyler, „entdeckt man etwas Neues.“
Artisten, Musikanten und andere Straßenkünstler tummeln sich zwischen den Ständen und vor den Geschäften. Viele leben hier in preiswerten Unterkünften, meist sind es Ältere. Gegenüber vom Markt finden sich zahlreiche internationale Restaurants und Cafés. Das wohl berühmteste ist das 1971 hier gegründete erste „Starbucks“ der Welt. Das aktuelle Logo der Caféhaus-Kette mit den zuletzt schon weltweit über 16 700 Filialen ist mittlerweile ein anderes. Das Original mit den nackten Brüste einer Frau hängt nur noch in Seattle, „aus historischen Gründen“, wie Tyler, unser Begleiter, vermutet. Bunte Stadtteile von Fremont bis Queen Ann Seattle besteht aus vielen kleinen bunten Stadtteilen. Für Tyler strahlt jeder seinen eigenen Charme aus. Sein Favorit ist das wegen der dort lebenden Norweger skandinavisch und etwas exzentrisch wirkende Fremont. In den 1960er-Jahren prägten Hippies das Bild, Motto „Frei, um anders zu sein“. [foto id=“510299″ size=“small“ position=“right“]Die Bewohner dieses Stadtteils haben sogar einen Antrag gestellt, sich als „Mitte des Universums“ erklären zu dürfen, was sogar genehmigt wurde – aus Spaß. Wegen der vielen Künstler stehen fast überall interessante Skulpturen. Wie der Fremont-Troll, ein Riesen-„Zwerg“ mit einem VW-Käfer in der linken Hand. Der Stadtteil Magnolia wiederum zeichnet sich durch viel Grün aus. Seattles größter Park, der Discovery Park, ist das Zuhause zahlreicher auch wilder Tiere. Gesichtet worden sind schon Füchse, Waschbären, Kojoten, neulich ein Puma und sogar ein Schwarzbär. Die Liste der unterschiedlichsten Vogelarten ist lang. Im Stadtteil Queen Ann leben die „Young Professionals“, die Mitarbeiter eben von Microsoft oder Boeing.
Tacoma streitet sich mit Spokane im äußersten Westen, mit seinen rund 200 000 Einwohnern zweitgrößte Stadt des Bundesstaats zu sein. Tammy Guill von der Washington State Tourismusbehörde erklärt, warum freilich auch Tacoma im Schatten von Seattle steht. Denn Ende des 19. Jahrhunderts war sie noch die neue Stadt des Westens. Die Grand Pacific Railway plante hier, quer durch Amerika ihre Bahnlinien zu bauen – mit Tacoma als Endstation im Westen. Die schon damals von Industrie geprägte Stadt war für Export bestens geeignet. Das tiefere Hafenbecken erlaubte die Einfahrt selbst größerer Schiffe. Erst im letzten Moment Zuschlag für Seattle Tacoma war begeistert. Doch im letzten Moment bekam Seattle den Zuschlag für die Endstation. Das schon gebaute Grand Hotel, das viele prominente Gäste beherbergen sollte, wurde kurzerhand in eine Schule umgewandelt. Seitdem, deutet Tammy Guill an, besteht eine große Rivalität zwischen beiden Städte. Inzwischen wird Tacoma sein Arbeiterklasse-Image langsam wieder los. Die Stadt erkämpfte sich in den vergangenen Jahren die Anerkennung einer modernen Metropole mit renommierten Kunsthäusern wie dem Glas-, dem Kunst- oder dem Geschichtsmuseum. Und auch darauf ist man in Tacoma stolz: Der Mount Rainer ragt näher über Tacoma als über Seattle.
Seattle ist mit seinen fast 600 000 Einwohnern – die Metropolregion zählte zuletzt rund 3,2 Millionen – größte Stadt im Nordwesten der USA. Sie liegt im US-Bundesstaat Washington, dessen Hauptstadt Olympia ist. Seattle trägt die Beinamen „Smaragdstadt“ (in Anspielung auf das viele Grün) und „Regenstadt“ (in Anspielung auf die vielen wolkenreichen und regnerischen Tage in der Region). Die Flugzeit, etwa mit Islandair über Reykjavic, beträgt rund elf Stunden. Der Seattle-Tacoma International Airport, kurz Sea-Tac, liegt rund 20 Kilometer südlich von Seattle, ist Drehkreuz der Alaska Airlines. International starten von dem zuletzt von über 20 Airlines bedienten Flughafen Flüge nach Kanada, Europa, Asien.[foto id=“510300″ size=“small“ position=“left“]
Zur Einreise reicht der Pass. Der Zeitunterschied zu uns beträgt minus neun Stunden. Das Klima ist vergleichbar mit dem in Deutschland. Wir waren in Seattle im Red Lion 5th Avenue (drei Sterne, modern, mit Blick auf Water-Front-Meeresarm, www.redlion5thavenue.com) und in Tacoma im Marriott Courtyard (drei Sterne, modern, zentrale Citylage, www.courtyardtacoma.com) untergebracht. Information: Visit USA Comitee Germany, Mainzer Landstraße 176, 60327 Frankfurt/Main, www.vusa.germany.
Die Verkehrsregeln in den USA sind von Bundesstaat zu Bundesstaat teilweise unterschiedlich. Die Tempolimits bewegen sich bei 25 bis 30 Meilen pro Stunde in Ortschaften, was etwa 40 bis knapp Tempo 50 entspricht, in Schulnähe bei 15 Meilen oder um Tempo 25, außerorts bei 55 Meilen, knapp 90 Stundenkilometern, auf mehrspurigen Straßen bei 60 bis 65 Meilen, etwa 100 bis 105 Stundenkilometern. Die Interstates sind mit Autobahnen vergleichbar, die Highways mit Bundesstraßen, die Freeways mit Kraftfahrstraßen. Alkohol am Steuer ist verboten. (gk) /Fotos: Grebe
geschrieben von auto.de/Reise/Fiona Grebe/KoCom veröffentlicht am 12.05.2014 aktualisiert am 12.05.2014
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Gast auto.de
Mai 10, 2014 um 11:43 pm UhrBitte auch mal die Fakten und Rechtschreibung der genanten Namen überprüfen, bevor man so einen Artikel schreibt!
Es heisst Mt. Rainier, Queen Anne, George Washington, Iceland Air und Reykjavik. George Vancouver war wohl kaum Spanier, Seattle hat über 600000 Einwohner und zur Einreise in die USA genügt nicht nur der Reisepass, man benötigt auch einen sogenannten "visa waiver" (heutzutage in Form des ESTA-Formulars)! Danke.