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Reifen
Reifen sind viel mehr als nur schwarz und rund. Als einzige Verbindung zwischen Straße und Fahrzeug verdienen sie durchaus ein wenig Beachtung. Wieviel Aufwand Reifenhersteller betreiben, um sichere, zuverlässige und langlebige Pneus zu entwickeln, zeigte nun Goodyear. Das Unternehmen erlaubte anlässlich der Vorstellung seines neuen Winterreifens Ultra Grip 9 einen kleinen Einblick in sein Luxemburger Innovationszentrum, wo rund 1.000 Ingenieure, Wissenschaftler und Techniker damit beschäftigt sind, Reifen für Pkw, Lkw, landwirtschaftliche Fahrzeuge und Baumaschinen zu entwickeln sowie zu testen.
Am Anfang der Entwicklung eines neuen Pkw-Winterreifens steht bei Goodyear kein Computer, sondern ein Blatt Papier. Die Designer bringen zunächst ihre Ideen mittels Stift zu Papier. Im Durchschnitt zeichnen sie 20 unterschiedliche Entwürfe, wie Profile sowie Seitenwände aussehen könnten. Für den neuen Ultra Grip 9 waren es 26.
„Die Designer haben einfach die besseren Ideen“, beschreibt Projektmanager Andreas Sieber den Einsatz der Kreativen. Schließlich ist das gute Aussehen eines Pneus sehr wichtig als Kaufkriterium. Natürlich geht die kreative Arbeit nicht gänzlich ohne Abstimmung mit der technischen Abteilung vonstatten und im Zweifelsfall haben die Techniker das letzte Wort. Zusammen mit den Reifeningenieuren werden fünf Vorschläge ausgewählt, die anschließend im Computer als 2D- sowie 3D-Animation umgesetzt werden. Aus den besten drei Entwürfen werden dann Prototypen-Sets hergestellt, um mit ihnen Test durchführen zu können, bis sich schließlich der beste Pneu herauskristallisiert.
Mehr als zwölf Monate werden über 3.000 Prototypen auf der Straße geprüft. Die Erfahrungen unter skandinavischen, schweizerischen sowie neuseeländischen Schneebedingungen fließen fortwährend in die Weiterentwicklung. Dazu kommen die Ergebnisse der hausinternen Schneeforschung. Goodyear arbeitet mit Universitäten aus Finnland, Frankreich und Luxemburg daran, Schnee und seine Eigenschaften bei verschiedenen Temperaturen, Komprimierungszuständen oder Altersbedingungen besser zu erkennen. In Zukunft sollen Computer Schneemodelle simulieren, die helfen, bessere Lamellentechniken oder Profile zu entwickeln.
Diese kleinen Einschnitte im Gummi dürfen bei einem Winterreifen natürlich nicht fehlen. Sie bilden auf Schnee winzige Greifkanten aus, verbessern so die Traktion auf Eis und Schnee. Beim Ultra Grip 9 sind 2D-Lamellen in der Laufflächenmitte sowie 3D-Lamellen in den Schulterblöcken angeordnet.
Natürlich besteht ein Reifen aus mehr als nur dem Profil. Einen wichtigen Anteil für gute Wintereigenschaften trägt auch die Gummimischung. Die Entwicklungsarbeit für die Gummizusammensetzung findet im Labor statt. Hier arbeiten die Chemiker daran, eine Zusammensetzung zu finden, die bei den typischen hiesigen Winterbedingungen wie Eis, Schnee, Trockenheit und Regen sowie im Temperaturspektrum von minus 20 bis plus 15 Grad optimalen Grip sowie gute Bremsergebnisse bei allen Witterungslagen bietet. Kein Wunder also, dass die Entwicklung eines Winterreifens für mitteleuropäische Klima- und Straßenverhältnisse als die Königsdisziplin gilt.
Copyright:
An dem in 30 verschiedenen Ausführungen (14 bis 16 Zoll) angebotenen Winterreifen haben über 200 Mitarbeiter zwei Jahre lang gearbeitet. Beim EU-Reifenlabel erreichten die meisten Größen bei den Kriterien Rollwiderstand und Nassgripp die für Winterreifen gute Benotung C. Und zudem konnte die Bremsleistung auf Schnee im Vergleich zum Vorgängermodell um vier Prozent verbessert werden.
Die Designer sitzen schon wieder an ihren Schreibtischen und zeichnen. Der Ultra Grip 10 ist bereits in Arbeit.
geschrieben von sp-x veröffentlicht am 30.09.2014 aktualisiert am 30.09.2014
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