Google Crash

Google-Auto als Unfallverursacher

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Copyright: Google

Lexus rammt Linienbus – es war nur ein kleiner Bagatell-Unfall in Mountain View bei San Francisco. Aber der schlägt jetzt hohe Wellen. Denn der beteiligte Pkw war ein autonom fahrendes Google-Auto. Und dessen Steuerungselektronik und Software trägt offenbar auch die Schuld an dem Crash.

Der Zusammenstoß wurde jetzt durch den Monatsbericht des IT-Konzerns bekannt. Demnach wollte der autonom fahrende Lexus RX450h an einer Kreuzung rechts abbiegen, „übersah“ aber zunächst einen Sandsack auf der Abbiegespur und musste deshalb anhalten, nachfolgende Fahrzeuge vorbeilassen und dann rangieren. Anschließend fuhr er los, obwohl sich von hinten ein Bus näherte. Der Grund: Die Elektronik hatte angenommen, dass der Busfahrer bremsen würde. Dieser Meinung war auch der Testfahrer an Bord, der deshalb keinen Grund zum Eingreifen sah. Im Moment des Zusammenpralls fuhr der Bus fuhr etwa 24 km/h, das Google-Auto mindestens 3 km/h. Die linke Seite des Lexus sowie ein Sensor wurden dabei beschädigt. Den Passagieren passierte nichts.

Laut Google wurde mittlerweile die Software der Testautos so verändert, dass derartige falsche Einschätzungen einer potenziellen Gefahrensituation nicht mehr vorkommen können. Der Unfall kommt für den Konzern aber trotzdem zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Denn Google hatte bisher immer erklärt, dass die autonom, also komplett ohne Eingriff der Passagiere fahrenden Autos nie Unfälle selbst verursacht hätten, sondern immer von anderen Autos in Zusammenstöße verwickelt worden wären. Meistens fuhren andere Fahrzeuge von hinten auf, weil deren Fahrer die Reaktion des führerlosen Fahrzeugs falsch vorhergesehen hatten. Allerdings ist die Schadenshäufigkeit sehr gering, bei mehr als zwei Millionen Testkilometern in den vergangenen sechs Jahren ging es bis Ende 2015 um 17 Unfälle. Aufgrund dieser Bilanz hatte der Konzern versucht, auch die Zulassung für Autos ohne Lenkrad, Brems- und Gaspedal zu bekommen und die kalifornischen Behörden wegen ihrer ablehnenden Haltung kritisiert. Doch diese Initiative dürfte jetzt erst einmal einen Dämpfer bekommen haben.

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