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Nevada – der Bundesstaat der USA, der vermutlich am unkonventionellsten mit seinen Rechten umgeht und mit Las Vegas jedes Jahr die US-Durchschnittsnormen auf den Kopf stellt, hat als erster Bundesstaat fahrerlosen Autos das „ok“ gegeben. Der Suchmaschinen – Gigant Google hat kräftig mitgemischt bei den Vorschlägen, denn Google möchte für seine Street-View-Aufnahmen aus finanziellen Gründen einmal fahrerlose Autos einsetzen. In dem Gesetz wird das US – Verkehrsministerium dazu aufgefordert Zulassungs- und Betriebsrichtlinien für den Einsatz von Fahrzeugen zu entwickeln, die mittels aufwendiger GPS- und allgemeiner Computertechnik sich völlig eigenständig fortbewegen. Für eine Testphase unter realen Bedingungen werden die Prototypen zunächst nur auf dem Highway unterwegs sein. Das die Amerikaner nicht für ihre Hochgeschwindigkeitshighways bekannt sind, dürfte dem Projekt dabei zu Gute kommen. Denn ein von künstlicher Intelligenz (KI) geführtes Fahrzeug kann immernoch nicht allen möglichen Vorkommnissen entsprechend reagieren. Laut Google-Berichten hat man bereits 240.000 Testkilometer zurückgelegt, allerdings auf nicht öffentlichen Straßen. Die erstaunliche Entwicklung ist nicht wirklich neu. Schon viele Jahre wird an fahrerlosen Systemen geforscht. Googles fahrerlose Autos, welche eine Kooperation aus dem Volkswagenkonzern und der US-Eliteuniversität Stanford sind, haben schon 2005 an einem prestigeträchtigen Wüstenrennen mit fahrerlosen Fahrzeugen für Aufsehen gesorgt. Nicht ganz ohne Hintergedanken ist die Rallye von der Darpa (Defense Advanced Research Projects Agency) , der Ideenschmiede des Pentagon ins Leben gerufen worden. Der Bundesstaat Nevada wird somit eine Vorreiterrolle übernehmen und am realen Beispiel erkennen lassen, ob man einer künstlichen Intelligenz das Führen eines Kfz überlassen kann oder nicht.
Dadurch dürfte eine neue grundsätzliche Diskussion darüber losgetreten werden, ob man der KI einen so verantwortungsvollen Job überlässt. Die einen werden sagen, dass Google vermutlich nicht dafür haften wird, wenn eines ihrer Fahrzeuge in einen Unfall verwickelt wird. Die anderen sagen, dass Computer sicherer fahren als Menschen, da sie keine Gefühlsausbrüche am Steuer haben und auch nicht müde werden. Das bleibt allerdings abzuwarten, denn am sichersten scheint immernoch die Methode Mensch mit einigen technischen Helferlein, die die Reaktionsgeschwindigkeit eines Menschen um ein vielfaches verkürzt. Die Forschungsabteilungen deutscher Industrie- und Automobilkonzerne füfteln schon seit einiger Zeit an der gesamten Vernetzung der auf der Strasse befindlichen Fahrzeuge, sodass diese sich untereinander „absprechen“ können und somit zum Beispiel Auffahrunfälle und Geschwindigkeitsübertretungen vermieden werden können.
Bleibt abzuwarten wie schnell Lenkrad, Gas- und Bremspedal in KI-Hände fallen, denn das Fahren eines Autos hat mit dem „gefahren werden“ überhaupt nichts mehr gemein. Nicht verwunderlich, dass das US-Militär mal wieder ein solches Projekt unter dem Deckmantel eines offiziellen Forschungsprojektes in Auftrag gibt. Denn genauso wie unbemannte Drohnen heute schon die Luftüberwachung übernehmen, könnten unbemannte Fahrzeuge später hinter Feindlinien fahren. Ich persönlich finde es äusserst traurig, dass nahezu alle technischen Errungenschaften am Ende Entwicklungen des Militärs gewesen sind. Aber wer wundert sich bei einem jährlichen Etat von etwa 440 Milliarden Euro in 2011 für das US-Militär, dass alle anderen Forschungsinstitutionen hinterher hinken. Aber ich will das Projekt auch nicht allzu schwarz malen, denn eines muss man den Ingenieuren und Software-Spezialisten lassen, sie haben mal wieder einen großen Schritt in Richtung „Transformers“ getan.
geschrieben von Georg Grams veröffentlicht am 07.07.2011 aktualisiert am 07.07.2011
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