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Seat
Darmstadt – Prognosen bergen immer die Gefahr von Unsicherheitsfaktoren, die man teilweise nicht beeinflussen kann. Und auch wenn im Volkswagen-Konzern konkrete Absatzerwartungen in der Regel nicht genannt werden, kann sich Seat-Deutschland-Chef Manfred Kantner dennoch vorstellen, in diesem Jahr erstmals mehr Einheiten vom neuen Leon als vom kleineren Ibiza zu verkaufen.
Das hat Gründe, die nicht nur im größten Segment in Europa liegen, in dem auch der Leon unterwegs ist. Allein die Kompaktklasse, sagt Kantner, macht europaweit weit mehr als ein Drittel des Gesamtmarktes aus. „Ein riesiges Potenzial für uns“, weiß auch der Deutschland-Chef.
Das formschöne Kompaktmodell der spanischen Volkswagen-Tochter entsteht auf dem modularen Querbaukasten des Konzerns, kommt wie die ebenfalls darauf basierenden A3 und Golf der Schwestermarken Audi und VW sauber verarbeitet daher, mutet sogar ziemlich wertig an. Hinzu kommt: Die Baureihe ist „nahezu vollzählig“, verweist Kantner bei der Präsentation der Leon-Familie gerade in Darmstadt auf die „größere Spreizung“ durch mittlerweile vier Konzepte, drei Karosserievarianten, durch Benzin-, Erdgas- und Dieselversionen vom sparsamen Ecomotive bis zum sportlichen Cupra, durch Leistungen bis 206/280 kW/PS und mehr Zielgruppen vom Single über Familien bis hin zu Flottenkunden.
Es gibt den SC genannten Dreitürer, Einstiegspreis ab rund 15 000 bis über 28 500 Euro. Der Fünftürer kostet jeweils 500 Euro mehr. Der Kombi, der bei den Spaniern ST heißt und überhaupt erstmals in der Baureihe vertreten ist, findet sich ab gut 16 500 bis fast 30 200 Euro in der Liste, an der ganz oben der bis über 34 300 Euro teure Cupra steht. [foto id=“506874″ size=“small“ position=“left“]Für Sommer kündigt Kantner als nächstes den ST 4Drive an. Bei dessen Allrad, erläutert Produktmarketing-Leiter Steffen Enzenauer, handelt es sich um einen permanenten in Verbindung mit den handgeschalteten 1,6- und 2,0-Liter-Turbodiesel mit 77/105 und 110/150 kW/PS.
Laut Enzenauer ist für Ende Mai die Einführung des neuen 1,4-Liter-Benziners mit 110/150 kW/PS und Zylinderabschaltung vorgesehen. „Alle Benziner“, sagt der Seat-Mann, „erfüllen dann die Abgasnorm Euro 6, anderthalb Jahre früher als geplant.“ Beim Leon, egal ob Benziner oder Diesel, setzen die Spanier ausschließlich Turbo-aufgeladene Direkteinspritzer ein. Die Selbstzünder in den besonders genügsamen Ecomotive arbeiten mittlerweile so effizient, dass sie sich etwa im Fall der 77/105 kW/PS starken 1,6-Liters im Mix beim Verbrauch mit 3,3 Litern begnügen und pro Kilometer nur noch 87 Gramm vom schädlichen Treibhausgas Kohlendioxid ausstoßen, zumindest laut Datenblatt.
Was den bis Tempo 194 schnellen 1,4-Liter-Benziner mit 81/110 kW/PS betrifft, der sich ebenfalls mit Erdgas fahren lässt, soll dessen Erdgas-Reichweite bei 440, die mit Benzin bei 960 Kilometern liegen, der Verbrauch 3,5 Kilo oder 5,3 Liter betragen. Den preislichen Aufschlag für die bivalente Auslegung der je nach Ausstattung ab rund 21 000 beziehungsweise rund 22 600 Euro teuren Version des Fünftürers, dessen Kofferraumvolumen sich dann allerdings leicht auf 275 bis 1105 Liter reduziert, beziffert Enzenauer auf 2000 Euro. Auch der Kombi ist später mit diesem Alternativantrieb geplant.
Im Leon sieht Manfred Kantner den „Schlüssel zu unserem Absatzerfolge in Europa“. Von den weltweit rund 355 000 ausgelieferten Seat sind im vergangenen Jahr etwa 102 000 Leon gewesen, 44,4 Prozent mehr als im Jahr davor. Überhaupt scheinen die Geschäfte der Marke, zuletzt meist das Sorgenkind im Konzern, derzeit ganz gut zu laufen. Sie hat in Deutschland, wo 63 neue Händler hinzu gekommen sind und 40 weitere Open Points noch in diesem Jahr besetzt werden sollen, sogar um mehr als 22 Prozent auf über 83 360 Neuzulassungen zugelegt, im ersten Quartal 2014 schon 2,9 Prozent Marktanteil erreicht.
„Wir schaffen mit unserem jungen Produktportfolio eine Marktabdeckung von über 60 Prozent“, erwartet Kantner nicht zuletzt durch das für 2016 vorgesehene Kompakt-SUV-Modell weiteres Wachstum, „wenn auch“, räumt er ein, „wahrscheinlich nicht auf dem Niveau des Vorjahres.“ /Fotos: Koch
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 10.04.2014 aktualisiert am 10.04.2014
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