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Auf Deutschlands Straßen sind vergleichsweise mehr Nutzfahrzeuge mit Mängeln unterwegs als Personenwagen. Sorgenkinder bei der Hauptuntersuchung (HU) mit überdurchschnittlich vielen Mängeln sind die Transporter. Deutlich besser schneiden dagegen die schweren Lkw ab. Dies geht aus dem heute auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover vorgestelltem Mängelreport der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) hervor.
Bei den schweren Nutzfahrzeugen gewährleisten nach GTÜ-Angaben die jährlichen Hauptuntersuchungen und dazwischen liegende Sicherheitsprüfungen, dass sie wesentlich intensiver gewartet werden als die leichteren Gewichtsklassen. [foto id=“321731″ size=“small“ position=“right“]
Mehr als 60 Prozent aller von der Stuttgarter Prüforganisation im ersten Halbjahr 2010 untersuchten Nutzfahrzeuge wiesen Mängel auf, über 21 Prozent sogar erhebliche Mängel oder waren sogar verkehrsunsicher. Nur knapp 40 Prozent der Fahrzeuge erhielten nach der Prüfung die Plakette ohne Beanstandung. Transporter und leichte Nutzfahrzeuge bis 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht schnitten dabei durchweg schlechter ab als die schweren Lkw. Bei Letzteren gewährleisten die jährlichen Hauptuntersuchungen und dazwischen liegende Sicherheitsprüfungen, dass sie wesentlich intensiver gewartet werden als die leichteren Gewichtsklassen.
Bei den Mängelzahlen muss nach Angaben der GTÜ jedoch berücksichtigt werden, dass ein Nutzfahrzeug in der Regel bis zu zehn Mal so viele Kilometer pro Jahr zurücklegt als ein Pkw. Besonders Kurier-, Express- und Paketdienstfahrzeuge (KEP) fallen wegen ihrer höheren Beanstandungsquote schon in den ersten Jahren auf. [foto id=“321732″ size=“small“ position=“left“]Termindruck, hohe Einsatzfrequenz sowie eine verschleißintensive Fahrweise drücken diesen Fahrzeugen ihren Stempel auf. Vor allem überdurchschnittlich viele Mängel an der Bremsanlage mussten die Prüfingenieure bei der Untersuchung dieser Fahrzeuge feststellen.
In dieser Klasse beispielsweise wird die Mängelhäufigkeit mit steigender Kilometerleistung besonders deutlich. Während Transporter mit einer Gesamtfahrleistung bis 50 000 Kilometer mit 26,6 Prozent Mängel unterwegs sind, erhöht sich der Mängelanteil bei einer Gesamtfahrleistung von 100 000 bis 150 000 Kilometern auf 61,4 Prozent.
Platz eins der Mängel bei allen Nutzfahrzeugklassen nehmen wie vor die Beleuchtung und Elektrik mit 28,5 Prozent (Vorjahr: 27,0 %) ein, gefolgt von der Bremsanlage mit 16,8 Prozent (16,7 %). Die Plätze drei und vier belegen „sonstige Mängel“ (Frontscheibe, Scheibenwischer, Scheibenwaschanlage, Außenspiegel etc.) sowie Fahrgestell, Rahmen und Aufbau mit 15,0 Prozent (15,0 %) bzw. 14,6 Prozent (14,3 %). [foto id=“321733″ size=“small“ position=“right“]Auf Platz fünf der Mängelhäufigkeit kommen mit 14,4 Prozent (14,9 %) Mängel an Achsen, Rädern, Reifen, und Aufhängungen. Schlusslicht bei den Nutzfahrzeugmängeln ist die Umweltbelastung mit 12,4 Prozent (13,0 %).
Im GTÜ-Mängelvergleich wird der Unterschied zwischen alten und neuen Fahrzeugen besonders deutlich. Während die Prüfer bei Nutzfahrzeugen mit einem Alter bis drei Jahre an 100 Nutzfahrzeugen 61 Mängel fanden, spürten sie in der Altersgruppe über neun Jahre knapp 302 Mängel pro 100 Fahrzeuge auf. Zum Vergleich: Bei den Pkw bis 3 Jahre wurden 19 Mängel festgestellt, in der Altersgruppe über neun Jahre 215 Mängel.
geschrieben von auto.de/(ampnet/jri) veröffentlicht am 21.09.2010 aktualisiert am 21.09.2010
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