GTÜ testete fünf Fahrradhalter

In einem Praxistest hat die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) Fahrradhalter für das Autodach unter die Lupe genommen. Fünf namhafte Produkte wählte die Stuttgarter Prüf- und Sachverständigenorganisation zusammen mit dem Autoclub ACE aus, um sie zu prüfen. Den Spitzenplatz belegte mit der Note „sehr empfehlenswert“ und der höchsten Punktzahl in der Gesamtbewertung der „Thule Pro Ride 591“.

Wertung

Mit der Note „empfehlenswert“ schnitten die Radhalter „Montblanc Discovery“, „Atera Giro AF“ und „d.frey Clasic“ ab. Abgeschlagen auf dem letzten Platz landete mit der Bewertung „nur bedingt empfehlenswert“ der Träger „Fabbri BICI 2000 ALU“. Die Halterung war bei dem Test auf einen Relingträger mit Nutstein-Schienen ausgelegt. Bei der Montage wirkte die Qualität der Trägersysteme bis auf eine Ausnahme gut.

Testablauf

Die Fahrtests beinhalteten die Vollbremsung aus 100 km/h, das scharfe Bremsen in einer Kurve bei 100 km/h und der „Elchtest“. Bei allen Prüfungen, die jeweils mehrfach absolviert werden, müssen die Räder auf dem Dach [foto id=“130974″ size=“small“ position=“right“]bleiben. Kommt es zu Schäden an den Trägern, gibt es Punktabzug. Bei den Fahrprüfungen schwächelten drei Kandidaten. Vor allem schnelles Ausweichen vertrugen nicht alle Träger. Bei Atera brach der untere Anlenkpunkt des Stützrohrs, beim d.frey verbog sich die Grundplatte und bei Fabbri gab die ganze Konstruktion nach. In allen drei Fällen blieben die Räder trotz gefährlicher Schieflage aber auf dem Dach.

Crash…

Auch bei einem Crashtest mit 30 km/h flog kein Rad vom Dach, aber es zeigten sich bei den Testkandidaten große Unterschiede im Detail. Beim d.frey verformte sich trotz der hohen Belastung der Träger wunschgemäß. Bei Thule löste sich dagegen die Grundplatte aus der Halterung am Träger. Bei Atera riss der Befestigungsriemen, die Kralle war verbogen und das Rad ließ sich anschließend nur mit Gewalt lösen. Bei Montblanc rutschte der Radholm aus der Kralle. Am härtesten traf es den Träger von Fabbri: Der Kopf des Stützrohres mitsamt der Kralle war gebrochen.

Wegen des schlechten Abschneidens einzelner Trägersysteme beim Crash-Test appelliert die GTÜ aus Gründen [foto id=“130975″ size=“small“ position=“left“]der Verkehrssicherheit an die Hersteller, die Qualität ihrer Produkte weiter zu verbessern.

Fahrtests, Handhabung, Montage

Zu den Prüfkriterien gehörten neben den Fahrtests auch die Handhabung und Montage. Beim ersten Punkt achteten die Tester beispielsweise auf die Logik der Anleitung, unter anderem auf folgende Kriterien: grafischer Aufbau, Verständlichkeit, Ausführlichkeit und das Vorhandensein von Sicherheitshinweisen. Auch der Zusammenbau selbst wurde untersucht. Dabei stand die Einfachheit im Vordergrund. Grundsätzlich gilt: Zusammenbau sowie die Montage des Trägers auf dem Dach und das Beladen mit den Rädern müssen auch Ungeübte ohne Schwierigkeiten und ohne Gefahr von Fehlern umsetzen können. Und letztlich ging auch der Preis (Träger für ein Rad) in die Wertung ein.

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