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Gute Winterreifen sind bei widrigen Witterungsbedingungen und niedrigen Temperaturen schon „die halbe Miete“; ein wichtiger Schritt bei der Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit. Zu bedenken gibt es aber mehr. Nützliche Tipps für die sichere Fahrt durch den Winter vermitteln die Experten der GTÜ, Gesellschaft für Technische Überwachung.
Autofahren ist im Winter selten ein Vergnügen. Bei Kälte und Dunkelheit heißt es morgens erst einmal: Scheiben freikratzen! Bei der Wahl eines Eiskratzers ist auf einen stabilen Griff, auf eine Sägezahnkante für hartnäckiges Eis und eine Gummikante für angetaute Eisreste zu achten. Bei besonders dicker Eisschicht sollte Scheibenenteiserspray eingesetzt werden, um Kratzer auf dem Fensterglas zu vermeiden.
Wer bei einem älteren Auto ohne Fernbedienung morgens nicht vor verschlossener, zugefrorener Autotür stehen will, sollte vorbeugen und die Türschlösser rechtzeitig mit einem geeigneten Öl behandeln, damit sich gar nicht erst Wasser in den Ritzen sammeln kann, das bei Minusgraden gefriert. Sollte das Enteiserspray im Zweifelsfall griffbereit sein, darf aber nicht vergessen werden, damit behandelte Schlösser anschließend einzufetten. Zum Schutz der Gummidichtungen eignen sich Silikon, Glycerin oder Hirschtalg.
Es kann sein, dass beim Starten des Anlassers die Batterie ihren Dienst versagt. Reagiert auch die Scheibenwaschanlage nicht, weil das Wasser gefroren ist, liegen die Nerven ziemlich blank. Das muss nicht sein. Egal, ob das Auto älter ist oder neu – mit einem Winter-Check, am besten in einer Fachwerkstatt, lassen sich Stress und Ärger vermeiden. Die Frostschutzkontrolle beim Scheibenwasch- und Motorkühlwasser steht ebenfalls auf der GTÜ-Checkiste.
Jeder Kaltstart, nicht nur der nach frostiger Nacht, setzt dem Motor zu und fördert den Verschleiß. Frisches Leichtlauföl bietet Schutz und beschleunigt außerdem den Motorstart. Bei häufigen Kurzstreckenfahrten ist besonders die Batterie gefordert. Aber ist der Stromgeber voll funktionsfähig? Stimmt die Batteriesäuredichte? – Im Zweifel empfiehlt sich ein Austausch, denn Winterbetrieb treibt den Strombedarf im Fahrzeug in die Höhe.
Eine ganze Reihe an Wintervorbereitungen lassen sich auch ohne Hilfe des Fachmanns treffen, etwa die gründliche Fahrzeugwäsche mit Hartwach- und Unterbodenkonservierung, die Schäden durch aggressive Salze vorbeugt. Zu entfernen sind auch Schmutzteile und Herbstlaubreste aus den Wasserablaufkanälen im Motorraum des Fahrzeugs, damit sich dort kein Wasser staut und eventuell gefriert.
Häufig beschlagene Scheiben sind eines der Hauptprobleme im Winter. Dem lässt sich vorbeugen, indem alle Scheiben regelmäßig von innen und außen gereinigt werden. Bei dieser Gelegenheit sind auch gleich die Wischerblätter zu prüfen. Ist das Gummi porös oder beschädigt, sollten sie umgehend ausgetauscht werden. Regelmäßig zu säubern sind auch die Scheinwerfer. Schließlich muss auf die Fahrzeugbeleuchtung erst recht in der dunklen Jahreszeit Verlass sein. Um selbst optimal zu sehen und gesehen zu werden, kommt es nicht nur auf intakte Lampen, sondern auch auf die korrekte Einstellung der Scheinwerfer an.
Während der Türschlossenteiser nur außerhalb des Fahrzeugs hilfreich ist, empfiehlt es sich, andere „kleine Helfer“ den ganzen Winter über sicher verstaut im Kofferraum und damit jederzeit griffbereit zu haben. Dazu gehören laut GTÜ-Checkliste Eiskratzer, Handbesen, Handschuhe, Starthilfekabel und Schneeketten (oder eine andere Anfahrhilfe); außerdem ein Klappspaten und warme Decken.
Springt das Fahrzeug bei strengem Frost nicht an, kommt das Starthilfekabel zum Einsatz, vorausgesetzt ein automobiler „Stromspender“ steht zur Verfügung. Aber Vorsicht! Wird das Kabel falsch angeklemmt, kann es zu einem Kurzschluss kommen, warnen die GTÜ-Fachleute. Die richtige Reihenfolge ist beim Anschluss der beiden Kabel entscheidend: Zuerst wird das rote Kabel an den Pluspol der leeren Batterie angeklemmt, danach an den Pluspol der vollen Batterie. Dann ist ein Ende des schwarzen Kabels am Minuspol der Spenderbatterie und das andere Ende an geeigneter Stelle am Motor oder an der Karosserie („Masseverbindung“) des Fahrzeugs mit schwacher Batterie zu befestigen.
Wer im Winter eine längere Autofahrt antritt, sollte warme Jacken und Schuhe, Decken und heiße Getränke mitnehmen – für den Fall der Fälle. Auch zu tanken ist immer rechtzeitig, um bei einer unvorhergesehenen Übernachtung im Auto nicht auch noch mit dem den Ausfall der Wagenheizung rechnen zu müssen. Unvorhergesehene Verzögerungen sind im winterlichen Straßenverkehr keine Seltenheit.
(Weitere nützliche Tipps und Informationen sind im GTÜ-Winterratgeber zu finden, der gegen Einsendung eines adressierten und frankierten Rückumschlags direkt bei der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH, Vor dem Lauch 25, 70567 Stuttgart, Stichwort: Winterratgeber, angefordert werden kann.)
geschrieben von auto.de/auto-reporter.net/br veröffentlicht am 12.11.2009 aktualisiert am 12.11.2009
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