Gurtstraffer künftig mit GPS-Infos?

Eine neue Generation von Airbag-Steuergeräten hat jetzt der Automobilzulieferer TRW Automotive vorgestellt. Die neuen Geräte lösen nicht nur die Airbags aus, sie sind auch in der Lage, mit Hilfe von Trägheitssensoren kritische Situationen wie einen Front- oder Seitencrash sowie einen drohenden Fahrzeug-Überschlag rechtzeitig zu erkennen.

Damit können Pre-Safe-Systeme in Gang gesetzt werden, die zum Bespiel die Gurte straffen, die ESP-Funktionen aktivieren oder die Motorhaube leicht anheben, um mehr Knautschzone bei Unfällen mit Fußgängern zu schaffen. Bisher benötigte man dafür zusätzliche Steuerungen, durch deren Wegfall nun Kosten und Gewicht gespart werden können. In Oberklasse-Autos werden heutzutage bis zu 100 Steuergeräte verbaut.

Recht kostengünstig soll auch der neue aktive Gurtstraffer von TRW Automotive sein, der Daten aus dem ESP, dem Airbag-Steuergerät und gegebenenfalls aus Lenkwinkelsensoren verwertet. Elektronik und Funktionalität konnten vereinfacht werden, was den Herstellungspreis senkt und das System auch für das Kleinwagen-Segment[foto id=“116010″ size=“small“ position=“right“] erschwinglich macht. Entwickler Alexander Heilig: „Die unsichtbare Logik hinter der Sicherheit ist einer der größten Kostentreiber. Durch Kombination, Integration und Fusion von verschiedenen Sensoren und Funktionen lässt er sich im Zaum halten.“

Künftige Gurtstraffer können sogar Infos des GPS-Systems verarbeiten, das die Navigationsgeräte versorgt. Vor engen Kurven werden dann die Gurtbänder automatisch angezogen. Mehr Gestaltungsfreiheit beim Lenkrad-Design bei gleichzeitig signifikanter Gewichtsreduzierung verspricht der Automobilzulieferer für ein neues Fahrerairbag-Modul, das nur noch halb so viel Bauraum wie bisher beansprucht und nur noch die Hälfte wiegt. Wesentlichen Anteil an der Minimierung hat ein neuer Gasgenerator mit effizienterer Treibstoffzusammensetzung. Die bisherigen Funktionen, zum Beispiel die zweistufige Airbag-Auslösung oder die Hupen-Konfiguration im Lenkrad, bleiben erhalten.

Der europaweite Marktführer bei der Herstellung von Lenkrädern ist insgesamt in 26 Ländern tätig und hat seinen Hauptsitz in Michigan, USA. In Deutschland unterhält das Unternehmen 17 Fertigungsstätten und sieben Technologiezentren mit 11 000 Mitarbeitern. Zu den Kunden gehört die Volkswagen-Gruppe, Renault, die Fiat-Gruppe, der PSA-Konzern, Daimler und BMW. Das Technologiezentrum für Insassenschutzsysteme ist im schwäbischen Alfdorf angesiedelt und hat 2 000 Beschäftigte.

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