Hagelsturm treibt Eigenzulassungen in die Höhe

Drei Viertel seiner Neufahrzeuge hat Honda im September selbst oder über seine Händler zugelassen und als Gebrauchtwagen verkauft. Auto- und Wirtschafts-Experten kritisieren die Praxis der sogenannten „Eigenzulassungen“ seit langem, weil das die Preise drückt und die Statistik künstlich geschönt wird. In diesem Fall hat der japanische Autobauer laut „kfz-betrieb“ jedoch eine plausible „Ausrede“: einen Hagelsturm. So habe im Juni ein Sturm den kompletten Neufahrzeugbestand im Zentrallager im belgischen Gent beschädigt, was für den ungewöhnlich hohen Anteil von 73,3 Prozent an Eigenzulassungen im September gesorgt haben soll.

Aus Versicherungsgründen kein Neufahrzeug

Aus versicherungstechnischen Gründen dürften diese Fahrzeuge nicht als Neufahrzeuge vermarktet werden, sondern müssten vom Händler vor dem Verkauf zugelassen werden. Laut Honda waren im August 93,8 Prozent und im September 92,5 Prozent aller Händlerzulassungen vom Hagel betroffene Fahrzeuge .

Bei anderen Marken war der Anteil der Eigenzulassungen im September aber auch ohne Sturmschäden sehr hoch. So haben Fiat und Opel mehr als die Hälfte der Neufahrzeuge vor dem Verkauf selbst angemeldet. Auch Nissan, Citroen und Renault liegen bei deutlich über 40 Prozent. Der Eigenzulassungsanteil bei Dacia fiel dagegen mit nur 8,5 Prozent sehr gering aus , Smart kam auf 14,2 Prozent und Volvo auf 18,6 Prozent. Für den gesamten deutschen Markt hat der Eigenzulassungsanteil im September bei 32,1 Prozent gelegen.