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(motorsport-magazin.com) Die Geschichte wiederholt sich also doch: Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahr gewann ein Engländer in einem Auto mit der Startnummer 22 den WM-Titel mit einem fünften Platz beim Großen Preis von Brasilien. Nach Lewis Hamilton im letzten Jahr war in dieser Saison Jenson Button der Triumphator – angetrieben vom gleichen Mercedes-Motor wie der scheidende Champion.
Trotzdem war es der alte Weltmeister, der dem neuen Champion ein bisschen die Show stahl: Von Startplatz 17 raste Lewis Hamilton bis auf das Podium nach vorne. "Das war sicherlich die beste Aufholjagd aller 16 Rennen in dieser Saison", lobte Norbert Haug. "Ich bin absolut davon überzeugt, dass Lewis um den Sieg gekämpft hätte, wenn er aus den ersten beiden Startreihen gestartet wäre."
Für Hamilton war es ein unglaubliches Rennen. "Es war ein ganz anderes Gefühl als im letzten Jahr", erinnerte er sich. "Ich war so weit hinten in der Startaufstellung, dass ich nicht erwartet hatte, auf dem Podium zu stehen, aber ich habe hart gekämpft und wie verrückt angegriffen. Es ist wie ein Sieg, wenn man um Positionen kämpft und ständig gute Überholmanöver zeigt. Ich habe eine Qualifyingrunde nach der anderen hingelegt."
Den Grundstock dafür legte das Team mit einer Strategieentscheidung in der ersten Runde: "Wir haben die Strategie nach der Safety Car Phase geändert", erklärte Martin Whitmarsh. Hamilton kam sofort an die Box, wurde für nur noch einen weiteren Stopp aufgetankt und konnte für den Rest des Rennens die harten Reifen fahren. Die weichen fuhr er nur in der ersten Runde. "Danach fuhr er ein fantastisches Rennen", sagte Whitmarsh. "Wenn er nicht zeitweise im Verkehr stecken geblieben wäre, hätte er vielleicht noch weiter vorne landen können."
Problematischer verlief das Rennen für Heikki Kovalainen. "Das Ergebnis zeigt nicht, dass ich ein gutes Rennen hatte", sagte der Finne. Sein Problem war der vorgezogene erste Boxenstopp in der ersten Runde: Beim Losfahren riss er den Tankschlauch heraus, verteilte Benzin in der Boxengasse und auf dem Ferrari seines Landsmanns Kimi Räikkönen und musste anhalten, um den Schlauch von der Brawn-Truppe entfernen zu lassen. "Ich habe dabei rund sechs oder sieben Runden an Sprit verloren." Ohne das hätte er im ersten Stint viel länger draußen bleiben können.
Die Unfallursache konnte das Team noch nicht identifizieren. "Heikki war schuldlos, es war ein menschlicher Fehler", sagte Teamchef Martin Whitmarsh. "Niemand wurde verletzt und wir konnten schnell die Ersatztankanlage für die zweiten Stopps einsetzen." In der Fabrik soll nun das Videomaterial des Vorfalls studiert und eine Analyse angefertigt werden. "Vorher ist es unmöglich, einen Kommentar abzugeben." Der FIA war das egal: Die Rennkommissare bestraften das Team mit einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 Dollar und brummten Kovalainen eine nachträgliche Zeitstrafe von 25 Sekunden auf. Statt auf Platz 9 belegte er so Platz 12.
adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 18.10.2009 aktualisiert am 18.10.2009
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