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(adrivo.com) Lewis Hamilton kann in China schon den Schampus kalt stellen. Doch der Brite will davon nichts wissen – ebenso wenig wie sein Teamkollege.
Zwei Rennen vor Schluss sah es nicht gut aus für Fernando Alonso. Sein ehemals komfortables Polster in der Fahrer-WM war endgültig aufgezehrt und sein Renault den Ferraris unterlegen. Doch dann platzte Michael Schumacher in Führung liegend der Motor – der Weg für Alonso zur erfolgreichen Titelverteidigung war frei. An das Szenario von 2006 wird der Spanier in diesen Tagen wohl öfter denken. Auch wenn seine Ausgangsposition mit zwölf Punkten Rückstand gegenüber Teamkollege Lewis Hamilton in diesem Jahr viel schlechter ist als damals gegen Schumacher, zeigt es doch, dass noch nichts entschieden ist. „Durch meinen Ausfall in Japan wird der Kampf um die Weltmeisterschaft für mich schwierig. Doch noch sind 20 Punkte zu holen und ich gebe nicht auf“, stellt Alonso klar.
Dabei baut er im Titelendspurt weiter auf seine mentale Stärke. „In diesem Stadium der Meisterschaft wird viel über Druck und Ablenkungen gesprochen, doch ich konzentriere mich ganz auf die beiden noch ausstehenden Rennen in Schanghai und Sao Paulo. Jeder im Team setzt alles daran, diese beiden Rennen zu gewinnen. Wir denken an nichts anderes und sind bestens motiviert“, so Alonso weiter. Dabei weiß der Spanier, wie man Shanghai triumphiert. Vor zwei Jahren stand der Doppelweltmeister ganz oben auf dem Treppchen, im letzten Jahr wurde er in China zweiter. „Die Strecke ist breit und bietet einige Überholmöglichkeiten, die beste am
Ende der einen Kilometer langen Gegengeraden vor der Haarnadelkurve“, weiß Alonso. „Mechanischer Grip und ein möglichst hoher Top Speed sind wichtig für den Erfolg auf
diesem Kurs.“
Die Erfahrung seines Teamkollegen hat WM-Leader Hamilton nicht. Sowohl in China als auch in Brasilien, wo das letzte Rennen stattfindet ist der Brite noch nie gefahren. „Aber das ist kein Problem, das war für mich in Melbourne, Montreal, Indianapolis und Fuji genauso, und ich habe alle vier Rennen auf dem Podium beendet“, hält Hamilton dagegen. Und dass er Alonso auch mental in nichts nachsteht, stellte er spätestens am vergangenen Wochenende bei den Wasserspielen in Fuji unter Beweis. So könnte er in Shanghai seinen ersten WM-Titel unter Dach und Fach bringen. Doch daran will der 22-jährige nicht denken. „Es wurde in den letzten Tagen viel über die Meisterschaft geredet, aber ich verdränge das und konzentriere mich auf die Grand Prix in China und Brasilien.“
Ob nun Hamilton oder Alonso den Titel gewinnt, wird den McLaren-Verantwortlichen zumindest offiziell egal sein. Bevorteilt werde Lewis Hamilton aufgrund seiner WM-Führung nicht, stellt Norbert Haug klar. „Unsere beiden Fahrer werden weiterhin gleiche Ausrüstung und Betreuung erhalten, wir wollen, dass die Entscheidung in der Formel-1-WM unter gleichen Voraussetzungen auf der Strecke herausgefahren wird – hart, fair und ohne Crashs“, so der Mercedes-Motorsportchef.
Für das Team ist vielmehr das Wichtigste, dass sich Kimi Räikkönen nicht doch noch im WM-Kampf zurückmeldet. Doch bei 17 Punkten Rückstand, die der Ferrari-Pilot auf Hamilton hat, ist diese Sorge nicht allzu groß. Nur bei einem Doppelausfall von Alonso und Hamiton hätte Räikkönen wohl noch eine reelle Chance auf den Titel. Und damit haben die Silberpfeile in diesem Jahr extrem gegeizt. „In Japan ist erstmals in diesem Jahr ein McLaren Mercedes ausgefallen, der Grund war ein Aquaplaning-Unfall“, erinnert Martin Whitmarsh. Das zeigt, wie stark wir in dieser Saison sind, und so wollen wir uns auch in Schanghai darstellen.“
© adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 04.10.2007 aktualisiert am 04.10.2007
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