Hamilton vs. Massa: Vorteil Silber

(motorsport-magazin.com) Die perfekte Qualifyingrunde ohne jeden Fehler gibt es bekanntlich nicht, irgendwo glaubt jeder Rennfahrer, dass er noch etwas hätte besser machen können. Lewis Hamilton gab sogar zu, dass er auf seiner letzten Qualifyingrunde in Spa-Francorchamps einmal die Räder stehen ließ. Trotzdem reichte es für den Briten zur Pole.

"Ich gab von Beginn an alles", verriet er. "Zu Beginn meiner ersten Runde blockierte mein rechtes Vorderrad kurz, aber danach machte ich keinen Fehler mehr." Dafür gab es Lob vom Motorenchef: "Eine beeindruckende Pole-Runde von Lewis", sagte Norbert Haug. Nach Valencia habe man gewusst, dass man sich steigern müsse. "Genau das taten wir", sagte Hamilton. "Das heutige Resultat ist auch das Ergebnis unserer guten Vorbereitung und ich war hier auf Anhieb zufrieden."

Massa: McLaren ist schneller

Felipe Massa war mit seiner Runde ebenfalls zufrieden, er fand noch nicht einmal einen kleinen Fehler, der ihn wertvolle Zehntel gekostet hätte. "Es war eine tolle Runde, aber sie hat nicht für die Pole gereicht", sagte er etwas enttäuscht. "Wir müssen jetzt verstehen, warum das so war." Natürlich kenne man die Spritmengen der Konkurrenz nicht, meinte Massa, "aber sie schienen in allen drei Qualifying-Sessions schneller zu sein als wir. Das ist ein Anzeichen dafür, dass sie hier sehr stark sind."

Christian Danner glaubt, dass dies einen Grund hat, den Massa mit den Spritmengen bereits angeschnitten hat: "Massa hat die letzten Rennen von der Pole dominiert. Ich bin mir ziemlich sicher, dass McLaren hier aggressiv herangegangen ist und die Pole unbedingt haben wollte, so dass Massa nicht wieder vorneweg fahren kann." Trotzdem sieht Danner McLaren an diesem Wochenende einen Tick vor Ferrari.

Das bestätigt auch Massa: "Wir müssen noch etwas schneller werden, um vor ihnen zu landen." Dabei setzt er auf die Rennpace: "Das Rennen ist sehr lang und wir wissen, dass wir auf die Distanz sehr konkurrenzfähig sein können. Wir können noch immer um den Sieg kämpfen." Eine Wiederholung des Startmanövers von Budapest werde jedoch schwierig: "Inbesondere, weil die Gerade hier kürzer ist als am Hungaroring."

Ferrari baut auf Rennpace

Die Teamverantwortlichen bei McLaren und Ferrari sind ähnlich zuversichtlich wie ihre Fahrer. "Die Plätze eins und drei sind ein prima Qualifyingergebnis", freute sich Ron Dennis. "Damit sind wir für das erwartete harte Rennen morgen gut aufgestellt." Angesichts ihrer unterschiedlichen Strategien und Spritmengen hätten beide Fahrer gute Arbeit geleistet.

Auch Stefano Domenicali zeigte sich zufrieden. "Natürlich möchten wir immer ganz vorne sein, aber das ist nicht möglich, gerade mit einem so starken Gegner." Luca Baldisserri ist allerdings davon überzeugt, "dass wir im Rennen die Pace mitgehen können." Und dann werden bekanntlich die Punkte vergeben.

Räikkönen gibt nicht auf

Davon möchten auch Kimi Räikkönen und Heikki Kovalainen ein paar abbekommen. "Bis jetzt lief das Wochenende gut und wir steigerten uns immer weiter", sagte der McLaren-Finne. "Am Ende fehlte mir nur ein Quäntchen zur ersten Startreihe." Im Auto empfand er seine Runde als in Ordnung. "Doch offensichtlich verlor ich im mittleren Sektor etwas Zeit."

Kimi Räikkönen weiß genau, wo er Zeit verloren hat. "Ich machte auf meinem zweiten Run im Q3 einen kleinen Fehler in Kurve 7", erklärte er. "Das ist schade, denn es hat mich wertvolle Zeit gekostet, die mich etwas weiter nach vorne gebracht hätte." Platz 4 sei für ihn alles andere als ideal. "Natürlich bin ich deswegen enttäuscht, aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Wir wissen, dass wir im Renntrim viel Potenzial haben."

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