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Electra Glide
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Doch Harley hat es bei diesen Modifikationen nicht belassen. Um den Bodenkontakt für den Fahrer weiter zu verbessern, wurde der Motor schmäler ausgeführt; dazu wurden die Seitendeckel neu gestaltet. Und es wurden die Trittbretter samt der Pedalerie (links Schaltwippe, rechts Bremspedal) ein wenig nach hinten gerückt. Da kleiner gewachsene Menschen zumeist auch kürzere Arme und kleinere Hände haben, reicht der Lenker etwas weiter zum Fahrer und die Lenkergriffe wurden im Durchmesser reduziert; sie lassen sich deshalb leichter umfassen.
Leichter fällt auf der Low auch das Aufrichten der Ultra Limited vom Seitenständer; Ursache dafür ist die reduzierte Bodenfreiheit, die statt normal 135 Millimetern nur noch 115 Millimeter beträgt. Wer flott fährt, wird immer wieder das Geräusch auf Asphalt kratzenden Metalls vernehmen, auf „Low“ wie auf dem Grundmodell. Und wer dies vermeiden will, muss halt zurückhaltender fahren.
Womit wir endlich da sind, wo es auf der Ultra Limited Low wirklich lustig ist, beim Fahren. Sie zeigt sich auf den kurvenreichen Strecken im Berchtesgadener Land als typische Touren-Harley: Der Motor schaufelt Drehmoment satt über den wartungsfreien Zahnriemen ans Hinterrad, er bringt Sitz, Fußrasten und Lenkergriffe in leichte Vibrationen, sodass der Fahrer eine permanente Fünfpunkte-Massage erhält. Diese Vibrationen sind exakt ausgeklügelt, nicht zu wenig, nicht zu viel. Das beherrschen sie in Milwaukee wirklich.
Nicht ganz so gut sind sie in der Fahrwerksabstimmung. Wie alle Touren-Harleys sprechen die Federelemente auf Fahrbahnunebenheiten nicht besonders sensibel an; Widrigkeiten wie kräftigere Kanaldeckel-Fugen werden weitgehend ungefiltert an des Fahrers Kreuz weitergegeben. Echter Federungskomfort sieht anders aus. Allerdings: Harleys zählten noch nie zu den Sänften, und vermutlich ist sich jeder Harley-Interessent im Klaren, dass das überlegene Lebensgefühl eines Milwaukee-Eisens nicht aus den Federelementen resultiert, sondern aus etwas anderem: Motor, Schaltung, feine Verarbeitung und reichlich Chrom.
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Nicht unerwähnt lassen sollten wir die Infotainment-Abteilung. Die Ultra Limited Low weist Radio mit vier Lautsprechern und Bass Port Hecklautsprecher, Navigationssystem mit 6,5 Zoll-TFT-Display, Audioanschlüsse, Bluetooth-Konnektivität und vieles mehr auf. Gesteuert wird die Anlage recht praktisch mit zwei Joysticks links und rechts am Lenker.
Wer gern aus dem Vollen schöpft und sich von 414 Kilogramm Leergewicht nicht einschüchtern lässt, ist mit einer Electra Glide Ultra Limited zu Preisen ab rund 29.000 Euro bestens bedient. Verarbeitung, Motor, Fahrgefühl und Ausstattung sind tadellos. Ob einem die reguläre oder die Low-Version besser passt, sollte man ausprobieren. Gut jedenfalls, dass Harley-Davidson die Hemmschwelle vor so viel Schwermetall ein wenig senkt.
Radstand | 1,63 m |
Sitzhöhe | 0,69 m |
Motor | Luft- und flüssigkeitsgekühlter Zweizylinder-Viertakt-V-Motor |
Hubraum | 1.690 ccm |
Leistung | 64 kW/87 PS bei 5.010 U/min. |
max. Drehmoment | 138 Nm bei 3.500 U/min |
Gewicht | 414 kg |
Preis | Vivid Black. 28.795 Euro, zweifarbig ab 29.565 Euro inkl. Nebenkosten |
geschrieben von sp-x veröffentlicht am 02.10.2014 aktualisiert am 02.10.2014
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