Electra Glide

Harley Davidson Electra Glide Ultra Limited Low – Tiefer geht’s nimmer

Harley Davidson Electra Glide Ultra Limited Low - Tiefer geht’s nimmer Bilder

Copyright: Harley Davidson

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Das mächtigste reguläre Modell von Harley-Davidson ist die Electra Glide Ultra Limited; ihr "Ultra" trägt sie keineswegs aus Versehen, denn 414 Kilogramm Leergewicht, 132 Liter Gepäckvolumen und ein Preis ab rund 29.000 Euro sind schon ganz schön ultra. Dieses Modell hat für die kommende Saison - sie beginnt bei Harley-Davidson traditionell bereits jetzt im Herbst - eine Art Zwillingsschwesterchen bekommen. Zwilling deshalb, weil die kurz "Low", also "niedrig", genannte Variante optisch vom Grundmodell praktisch nicht zu unterscheiden ist. Und "-chen", weil die Low in einigen Punkten zierlicher geworden ist und es kleiner gewachsenen Menschen leichter macht, das große Selbstvertrauen aufzubauen, das nun mal nötig ist, um 414 Kilogramm in Fahrt zu bringen. Der Fahr- und Rangierversuch zeigt: Harley-Davidson ist auf dem richtigen Weg.
Harley Davidson Electra Glide Ultra Limited Low - Tiefer geht’s nimmer

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Mehr Selbstvertrauen durch tieferes Sitzen

Um mehr als 400 Kilogramm Motorrad - wir sprechen hier lediglich vom Leergewicht, also ohne Besatzung - in allen Situationen souverän zu beherrschen, bedarf es nicht wenig Selbstvertrauens. Das kann unter ungünstigen Umständen schon bei eigentlich einfachen Manövern wie Rangieren, Parken oder Wenden abhandenkommen. Fein raus ist jedenfalls, wer stets sicheren Stand findet. Um die Sitzhöhe von original 74 Zentimetern deutlich abzusenken, haben die Harley-Techniker tief in die Trickkiste gegriffen. Einerseits wurde das Fahrzeug um zwei Zentimetern tiefer gelegt, was durch Kürzung der Federwege erreicht wurde. Andererseits wurde der Sitz selbst anders gestaltet, so dass unterm Strich eine Sitzhöhe von nur noch 68,5 Zentimetern zu Buche steht.
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Modifikationen für kleinere Fahrer

Doch Harley hat es bei diesen Modifikationen nicht belassen. Um den Bodenkontakt für den Fahrer weiter zu verbessern, wurde der Motor schmäler ausgeführt; dazu wurden die Seitendeckel neu gestaltet. Und es wurden die Trittbretter samt der Pedalerie (links Schaltwippe, rechts Bremspedal) ein wenig nach hinten gerückt. Da kleiner gewachsene Menschen zumeist auch kürzere Arme und kleinere Hände haben, reicht der Lenker etwas weiter zum Fahrer und die Lenkergriffe wurden im Durchmesser reduziert; sie lassen sich deshalb leichter umfassen.

Weniger Bodenfreiheit

Leichter fällt auf der Low auch das Aufrichten der Ultra Limited vom Seitenständer; Ursache dafür ist die reduzierte Bodenfreiheit, die statt normal 135 Millimetern nur noch 115 Millimeter beträgt. Wer flott fährt, wird immer wieder das Geräusch auf Asphalt kratzenden Metalls vernehmen, auf „Low“ wie auf dem Grundmodell. Und wer dies vermeiden will, muss halt zurückhaltender fahren.

Ausgefeilte Vibrationen

Womit wir endlich da sind, wo es auf der Ultra Limited Low wirklich lustig ist, beim Fahren. Sie zeigt sich auf den kurvenreichen Strecken im Berchtesgadener Land als typische Touren-Harley: Der Motor schaufelt Drehmoment satt über den wartungsfreien Zahnriemen ans Hinterrad, er bringt Sitz, Fußrasten und Lenkergriffe in leichte Vibrationen, sodass der Fahrer eine permanente Fünfpunkte-Massage erhält. Diese Vibrationen sind exakt ausgeklügelt, nicht zu wenig, nicht zu viel. Das beherrschen sie in Milwaukee wirklich.

Bloß keine Schlaglöcher

Nicht ganz so gut sind sie in der Fahrwerksabstimmung. Wie alle Touren-Harleys sprechen die Federelemente auf Fahrbahnunebenheiten nicht besonders sensibel an; Widrigkeiten wie kräftigere Kanaldeckel-Fugen werden weitgehend ungefiltert an des Fahrers Kreuz weitergegeben. Echter Federungskomfort sieht anders aus. Allerdings: Harleys zählten noch nie zu den Sänften, und vermutlich ist sich jeder Harley-Interessent im Klaren, dass das überlegene Lebensgefühl eines Milwaukee-Eisens nicht aus den Federelementen resultiert, sondern aus etwas anderem: Motor, Schaltung, feine Verarbeitung und reichlich Chrom.

Sparsames Fahrvergnügen

Noch mehr als auf vielen anderen Bikes ist auf einer Harley der Weg das Ziel. Deshalb schaltet man gern früh und pflegt einen gleitenden Fahrstil. Das honoriert der 1.690 ccm große V2 - in der Low ist er partiell wassergekühlt - mit dezenten Verbrauchswerten von unter sechs Litern, was angesichts der bewegten Massen wirklich wenig ist. 350 Kilometer Reichweite sind leicht drin im 22,7 Liter-Tank. Rollt die Fuhre, fällt eigentlich alles leicht mit der niedrigen Ultra Limited: einlenken in Kurven genauso wie schalten oder bremsen. Erwähnenswert ist, dass die Low auch das Kombinationsbremssystem aufweist, das selbständig die Bremskraft zwischen Vorder- und Hinterrad verteilt. Sehr vorteilhaft, insbesondere bei nasser Fahrbahn.
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Infotainment

Nicht unerwähnt lassen sollten wir die Infotainment-Abteilung. Die Ultra Limited Low weist Radio mit vier Lautsprechern und Bass Port Hecklautsprecher, Navigationssystem mit 6,5 Zoll-TFT-Display, Audioanschlüsse, Bluetooth-Konnektivität und vieles mehr auf. Gesteuert wird die Anlage recht praktisch mit zwei Joysticks links und rechts am Lenker.

Hemmschwelle sinkt

Wer gern aus dem Vollen schöpft und sich von 414 Kilogramm Leergewicht nicht einschüchtern lässt, ist mit einer Electra Glide Ultra Limited zu Preisen ab rund 29.000 Euro bestens bedient. Verarbeitung, Motor, Fahrgefühl und Ausstattung sind tadellos. Ob einem die reguläre oder die Low-Version besser passt, sollte man ausprobieren. Gut jedenfalls, dass Harley-Davidson die Hemmschwelle vor so viel Schwermetall ein wenig senkt.

Die Harley-Davidson Electra Glide Ultra Limited Low auf einen Blick:

Radstand 1,63 m
Sitzhöhe 0,69 m
Motor Luft- und flüssigkeitsgekühlter Zweizylinder-Viertakt-V-Motor
Hubraum 1.690 ccm
Leistung 64 kW/87 PS bei 5.010 U/min.
max. Drehmoment 138 Nm bei 3.500 U/min
Gewicht 414 kg
 Preis  Vivid Black. 28.795 Euro, zweifarbig ab 29.565 Euro inkl. Nebenkosten

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