Harley-Davidson: König der Straße

Harley-Davidson: König der Straße Bilder

Copyright: Häußermann/mid

Harley-Davidson: König der Straße Bilder

Copyright: Häußermann/mid

Harley-Davidson: König der Straße Bilder

Copyright: Häußermann/mid

Harley-Davidson: König der Straße Bilder

Copyright: Häußermann/mid

Harley-Davidson: König der Straße Bilder

Copyright: Häußermann/mid

Harley-Davidson: König der Straße Bilder

Copyright: Häußermann/mid

Harley-Davidson: König der Straße Bilder

Copyright: Häußermann/mid

Die Road King ist mehr als ein Motorrad. Dieses Gefühl beschleicht uns gleich bei der Übernahme der Testmaschine bei Harley-Davidson. Lässig lehnt die Road-King Classic auf dem Seitenständer. Polierter Chrom und roter Metalliclack funkeln um die Wette. Lederbezogene Packtaschen und Weißwandreifen auf Drahtspeichenrädern künden von einer langen, glorreichen Vergangenheit. Die hat sie nun fürwahr, schließlich feiert sie dieses Jahr ihren 20. Geburtstag.

Der schwere Straßenkönig[foto id=“509585″ size=“small“ position=“right“]

1994 rollte die ersten Serien-Road-King aus den Produktionshallen im amerikanischen Milwaukee. Genau 31 450 Mark betrug der Listenpreis in Deutschland damals. Das war ein Wort, zumal der schwere Straßenkönig mit 60 PS aus 1 338 Kubikzentimeter Hubraum nicht gerade üppig motorisiert war. Schließlich ist dieses Motorrad nicht für die Rennstrecke gebaut, sondern für entspanntes Gleiten auf weiten Strecken. „Cruisen“ nennen das die Amerikaner, ein Begriff, der längst auch im deutschen Sprachgebrauch heimisch ist. Und dafür reichen auch 60 PS. Andererseits: Wir haben uns auf den Testfahrten über jede der heute 84 Pferdestärken der amtierenden Königin sehr gefreut. Noch mehr aber über das bullige Drehmoment. Zwischen 2 500/min und 4 500/min liegen immerhin mehr als 120 Newtonmeter an, bei 3 500/min wird der Gipfel von 134 Newtonmeter erreicht. Den muss der Fahrer allerdings erspüren, denn einen Drehzahlmesser sucht man im rudimentär ausgestatten Cockpit vergebens, das mitten auf dem Tank platziert ist.

Zeichen der Sieger[foto id=“509586″ size=“small“ position=“left“]

Die Leistungssteigerung hat mehrere Ursachen. Zum einen wird das Gemisch heute nicht mehr von einem Vergaser, sondern von einer Einspritzanlage aufbereitet, zum anderen ist der Hubraum auf heute knapp 1,7 Liter oder 103 Cubicinch gewachsen, wovon auch die große Ziffer 103 auf dem Getriebedeckel kündet. Von der Seite wirken die beiden Zylinder, die in einem Winkel von 45 Grad stehen, wie ein Victory-Zeichen, das Zeichen der Sieger. Ganz unsportlich ist der König der Straße übrigens nicht – solange die Kurven nicht zu eng werden und der Asphalt nicht zu schlecht. Auf vernarbtem Untergrund ist das unsensible Ansprechverhalten der Telegabel und die im engen Geschlängel auch nicht gerade üppige Schräglagenfreiheit zu spüren. [foto id=“509587″ size=“small“ position=“right“]Dann stieben Funken unter den Trittbretter hervor. Weil letztere aber beweglich aufgehängt sind, bringt uns das nicht aus dem Gleichgewicht. Und bei Trockenheit bieten die Dunlop-Reifen dafür auch genügend Grip. Bei Nässe allerdings erwiesen sich die Pneus als ein wenig tückisch. Da ist beim Herausbeschleunigen aus der Kurve eine gefühlvolle Gashand gefragt.

Langstreckentauglich

Die Sitzposition ist auch für kleingewachsene Fahrer kommod, die Scheibe nimmt den Winddruck vom Fahrer, die niedrige Sitzbank erlaubt problemlosen Bodenkontakt mit beiden Füßen und bietet dem Hintern eine langstreckentaugliche Sitzgelegenheit. Gleiches gilt auch für den Sozius. So muss man von Tankstopp zu Tankstopp, das sind mit etwas Reserve rund 300 Kilometer nicht unbedingt eine Pause einlegen. Im Schnitt nahm sich die Road King auf der 2 450 Kilometer langen Testdistanz genau sechs Liter auf 100 Kilometer. Das ist für eine Maschine, die mehr Hubraum als so mancher Automotor aufweist, ein guter Wert. Zumal der V2 ja auch ordentlich was zu schleppen hat. Rund 400 Kilo bringt die vollgetankte Maschine mit etwas Reisegepäck in den Lederpacktaschen auf die Waage. Das schiebt sich auch nicht so einfach – und schon gar nicht [foto id=“509588″ size=“small“ position=“left“]rückwärts den Berg hoch.

Deshalb ist bei der Parkplatzwahl Umsicht angeraten. Doch sobald der Motor nach dem Druck auf den Startknopf anfängt zu stampfen, der erste Gang mit einem satten Klonk einrastet und die Chose unter sattem Sound losrollt, ist alles andere vergessen. Ein souveränes Gefühl.

Plus: hochwertige Anmutung, sehr gute Verarbeitung, gute Langstreckentauglichkeit
Minus: eingeschränkte Schräglagenfreiheit, hohes Gewicht

Technische Daten Harley-Davidson Road King Classic

Motor:  Luftgekühlter Zweizylinder-V-Motor, Hubraum 1 690 ccm, zwei untenliegende, kettengetriebene Nockenwellen mit Stoßstangen, Kipphebeln und Hydrostößeln, zwei Ventile pro Zylinder, Trockensumpfschmierung, Einspritzung,
Nennleistung: 62 kW/84 PS bei 5 010/min
Max. Drehmoment: 134 Nm bei 3 500/min
mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe, Zahnriemen
Fahrwerk: Doppelschleifenrahmen aus Stahlrohr, Telegabel Durchmesser: 41 mm, Zweiarmschwinge aus Stahl, zwei Federbeine, verstellbare Federbasis; Doppelscheibenbremse mit 300 mm Durchmesser vorn, Scheibenbremse mit 300 mm Durchmesser hinten; ABS; Drahtspeichenräder vorn: 3.00 x 16; hinten: 5.00 x 16
Reifen vorn: 130/90 B16 67H
hinten: 180/65 B16 81H
Maße/Gewicht
Gewicht: 368 kg
Sitzhöhe (m): 0,74
Radstand (m): 1,63
Länge/Breite (m): 2,40/0,96
Tankinhalt: 22,7 Liter
Testverbrauch: 6,0 Liter/100 km
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Preis: 22 295 Euro

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

Die Transformation: Mit Kia in Walla Walla

Die Transformation: Mit Kia in Walla Walla

Tesla liefert mehr Reichweite

Tesla liefert mehr Reichweite

Elektrischer Familienfreund zum Sparkurs

Elektrischer Familienfreund zum Sparkurs

zoom_photo