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Eine kleine Revolution findet bei Harley-Davidson in den Köpfen statt. Genauer: In den Zylinderköpfen der Touring-Modelle Electra Glide Ultra Classic und Ultra Limited, die jetzt dank gezielter Wasserkühlung rund um die Auslassventile kühleren Kopf bewahren. Wie zahlreiche weitere Veränderungen geht auch dies auf Kundenwünsche zurück, die Harley-Davidson über die letzten vier Jahre hinweg im Rahmen von „Projekt Rushmore“ erforschte und umzusetzen versuchte.
Neben dieser Großoffensive bei den Tourenmodellen gibt es für Harley-Davidsons Jahrgang 2014 wesentliche Änderungen bei der Einstiegsreihe Sportster und bei allen Dyna-Modellen. Außerdem ergänzt die neue CVO Softail Deluxe das Portfolio der hausgetunten Motorräder, und erstmals bietet Harley in Deutschland die dreirädrige Tri Glide Ultra Classic an. Über alle Reihen hinweg haben sich die Preise um rund 2 Prozent erhöht, Verkaufsstart ist am 14. September.
Besonders stark hat Harley-Davidson seinen Supertourer Electra Glide Ultra Limited (jetzt ab 27.995 Euro) weiterentwickelt. Dementsprechend betonte Chef-Ingenieur Ben Wright bei der Präsentation in Denver mit der Hand am Außenspiegel der Ultra Limited: „Das ist praktisch das einzige Teil, das an dieser Maschine unverändert geblieben ist.“ Neben dem stärkeren Twin Cam 103-Motor für alle Tourer (64 kW/87 PS und 138 Nm Drehmoment statt bisher 62 kW/84 PS und 132 Nm) und der gezielten Wasserkühlung beider Electra Glide-Modelle sorgt jetzt bei [foto id=“479818″ size=“small“ position=“left“]allen Tourern (also auch Road King Classic und Street Glide) eine elektronische Bremskraftverteilung für bessere Verzögerung.
Dabei wird das serienmäßige ABS ab 40 km/h durch die automatisch geregelte Verteilung der Bremskraft zwischen Vorder- und Hinterrad unterstützt. Eine um 0,6 Zentimeter dickere Vorderradgabel (jetzt 4,9 Zentimeter) sorgt für mehr Stabilität besonders beim Bremsen. Die Kraftübertragung erfolgt über eine neue, hydraulische Kupplung. Bessere Sicht nachts bringen optimierte Doppel-Halogenscheinwerfern oder grundlegend neue, „Daymaker“ genannte LED-Scheinwerfer.
Optional bietet Harley-Davidson jetzt für die Tourer ein umfangreiches Infotainment-System an mit Spracherkennung, Navigationssystem, bis zu 300 Watt starker Audioanlage und 6,5 Zoll großem Farbbildschirm. Komfortabler zu bedienende Koffer und ein optimierter Beifahrersitz runden die Modelloffensive im Tourer-Programm ab.
Mit „Projekt Rushmore“ ist der Startschuss für eine insgesamt effizientere und innovativere Entwicklungsarbeit gefallen, mit der Harley-Davidson künftig Neuerungen schneller an den Markt bringen will. Dazu wurden im Vorfeld in Interviews Kundenwünschen abgefragt. Michelle Kumbier, Senior Vice President von Harley-Davidson, kündigt selbstbewusst an: „In Zukunft werden wir wesentlich mehr neue Produkte auf den Markt bringen, denn heute sind wir um 30 Prozent effizienter als noch vor vier Jahren.“ Dass die massive Neuheiten-Offensive gerade bei den Tourer-Modellen begonnen hat, liegt an deren großer Bedeutung für den heimischen US-Markt: Rund 75 Prozent der jährlich dort verkauften Harleys sind Tourenmodelle, und die Harley-Davidson Street Glide ist der meistverkaufte Tourer über 600 ccm weltweit.
Neben den erheblichen Neuerung für Electra Glide, Road King Classic und Street Glide hat sich bei den hierzulande sehr beliebten Sportster-Modellen wesentliches getan. Sieben von acht Varianten der Einstiegsreihe von Harley-Davidson (künftig ab 8.955 Euro) sind jetzt mit ABS [foto id=“479819″ size=“small“ position=“right“]ausgerüstet. Nur für die puristische Iron 883 ist der Blockierverhinderer optional. Außerdem dröhnt bei allen Sportster-Varianten der Sound des wie bei jeder Harley längs eingebauten V2-Motors durch eine neue Auspuffanlage ans Freie.
Veränderungen gibt es zudem bei der Fahrzeugelektrik (jetzt mit CAN-Datenbussystem) sowie mit ergonomisch optimierten Lenkerarmaturen und einem neuen LCD-Display. Auch Sportster-Piloten genießen künftig das schlüssellose „Keyless Ignition System“ und können aus elf neuen Farbvarianten auswählen – darunter weitere „Hard Candy“-Töne, denn der Flitter-Lack im Stile der siebziger Jahre kommt im Markt sehr gut an.
Bei der fünfköpfigen Dyna-Familie sorgt jetzt nach Wide Glide, Fat Bob und Switch Back auch bei den Modellen Street Bob und Super Glide Custom der große, drehmomentstarke Twin Cam 103-Motor mit 1.690 ccm für mehr Vorschub. Darüber hinaus hat sich Harley-Davidson ganz besonders der populären Fat Bob angenommen. Ergebnis: Neue Zierlinien am Tank, ein bequemerer und deutlicher konturierter Sitz, neue Tankkonsole und Auspuffanlage. Auffällig vor allem: Am modernisierten Heckteil strahlen jetzt LED-Rückleuchten. Für das ab 16.885 Euro erhältliche Bike gibt es nun vier Farben zur Auswahl, darunter zwei neuen Töne.
Für Individualisten hat Harley-Davidson die hausgetunte CVO Softail Deluxe in den Modelljahrgang 2014 aufgenommen. Für stolze 30.435 Euro erhält der Kunde ein streng limitiertes Premium-Bike mit Art Deco-Lackierung und einem Hochleistungs-V2 mit 91 kW/124 PS sowie 143 Nm Drehmoment schon bei 2.750/min. Erstmals bieten die US-Amerikaner auch auf dem deutschen Markt das extra entwickelte Dreirad Tri Glide Ultra Classic an. Für 36.385 Euro können damit auch Autofahrer ohne Motorrad-Lizenz am Kult um die Bikes aus Milwaukee teilhaben.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 26.08.2013 aktualisiert am 26.08.2013
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