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EU-Handel
Mit ihrem „No“ zur Europäischen Union haben die Briten vor eineinhalb Jahren dafür gesorgt, dass auch für die EU wirtschaftlich härtere Zeiten anbrechen könnten, vor allem bei einem sogenannten harten Brexit. Der würde die deutschen Auto-Zulieferer besonders hart treffen, wie eine Studie zeigt.
Käme es zu einem harten Brexit, also ein Ausscheiden Großbritanniens aus der EU ohne spezielle Abkommen und Übergangsregelungen, dafür aber mit WTO-Zöllen und Wechselkursschwankungen, wird das Konsequenzen für die deutsche Automobil-Zulieferindustrie haben, warnt das Beratungsunternehmen Deloitte. Die Zulieferbranche müsste demnach im Jahr des Ausscheidens Großbritanniens aus der EU mit Umsatzeinbußen in Höhe von 3,8 Milliarden Euro im Vergleich zu einem No-Brexit-Szenario rechnen. Nach Berechnungen des aktuellen Deloitte Brexit Briefings „Harter Brexit und die Lieferkette“ wären bis zu 14.000 Jobs in Gefahr, da deutsche Zulieferer zum einen direkt an britische Autobauer liefern und zum anderen an der Produktion von Fahrzeugen für den Export nach UK beteiligt sind.
Insgesamt seien 42.500 Arbeitnehmer mittelbar und unmittelbar vom Handel mit Großbritannien abhängig. Und jedes fünfte im Vereinigten Königreich verbaute Automobil-Teil stammt laut Deloitte aus deutscher Produktion. „Die Lieferketten der europäischen Automobilindustrie erstrecken sich über zahlreiche EU-Mitgliedsstaaten. Im Zuge des Brexits aufkommende Handelshemmnisse, wie Zölle oder Regulierungen, würden den Lieferketten erheblich schaden und dadurch die Kosten für Zulieferer und deren Abnehmer erhöhen“, erklärt Dr. Thomas Schiller, Partner und Leiter Automotive bei Deloitte.
Weitere Berechnungen besagen, dass ein harter Brexit in Großbritannien für Preissteigerungen deutscher und in der EU gebauter Autos von mehr als 20 Prozent sorgen würde. Britische Fahrzeuge in der EU würden 13 Prozent teurer werden. Das würde für einen Absatzrückgang von etwa 650.000 Fahrzeugen aus der EU führen, die britische Automobilindustrie würde rund 120.000 Autos weniger produzieren.
geschrieben von MID veröffentlicht am 12.01.2018 aktualisiert am 12.01.2018
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