Hat das Auto als Statussymbol ausgedient?

Hat das Auto als Statussymbol ausgedient? Eine Studie der Unternehmensberatung Progenium deutet darauf hin, dass das Auto nicht mehr das Wunschobjekt der Deutschen ist. Das Fahrzeug ist hinsichtlich seiner Prestigeträchtigkeit längst nicht mehr so hoch angesiedelt wie früher. Wichtiger sind – entgegen anders lautender Studien – mittlerweile Konsumgüter wie Smartphones oder teure Urlaube.

Bei der Bewertung von Statements hinsichtlich des Automobils als Prestigegegenstand konnten die 1 000 Befragten Noten von 1 („bewerte ich sehr hoch“) bis 6 („bewerte ich sehr niedrig“) abgeben. Solchen Aussagen wie „für mein Wunschauto bin ich bereit, in anderen Bereichen zu verzichten“, „ein Auto ist eine Visitenkarte“ oder „mit einem Auto kann man im Umfeld Eindruck hinterlassen“ nur geringen Stellwert zugemessen wurden. Und gerade für Frauen hat das Auto nur wenig Bezug zum Status. Am ehesten noch auf das Prestige des Autos setzen die Mittelverdiener. Bei ihnen liegen Aussagen wie „ich würde mir ein Luxusauto kaufen, wenn ich es mir leisten könnte“ oder „das Auto ist Ausdruck meiner Persönlichkeit“ noch relativ hoch im Kurs.

Interessant: Besonders junge Menschen mit hohem Einkommen (nach den Kriterien der Studie über 2 350 Euro Haushaltseinkommen pro Kopf und Monat) und konservativer Lebenseinstellung, die man am ehesten für Autonarren halten könnte, lehnen es ab, mit dem Auto Eindruck zu schinden.

Allerdings wäre es voreilig, daraus zu schließen, dass das Auto als Statussymbol wirklich ausgedient hat. Denn speziell die deutschen Premiumhersteller gelten nach wie vor als sehr prestigeträchtig. Zugleich zeichnet sich bei der Bewertung von insgesamt 17 Fahrzeugmarken eine „automobile Zwei-Klassen-Gesellschaft“ ab. So erhalten Porsche, Mercedes-Benz, BMW und Audi durch die Bank gute Prestige-Werte zwischen 1,63 und 1,9. Das Gros der asiatischen und europäischen Volumenhersteller folgt mit weitem Abstand und Status-Werten zwischen 3,26 und 4,4. „Es sind also nur noch ganz wenige Marken, die in Deutschland Status und Glanz verbreiten. Alle anderen Fabrikate werden von Autofahrern in erster Linie funktional betrachtet“, schlussfolgert der Verfasser der Studie. Am meisten Glamour versprüht übrigens die Marke Porsche, was angesichts der Fahrzeug-Palette der Zuffenhausener nicht wirklich überrascht.

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