Heidfeld und Kubica: Zwei Fahrer, eine Meinung

(adrivo.com) Nick Heidfeld und Robert Kubica präsentierten bei der BMW Sauber-Präsentation gelebte Harmonie.

Harmonie ist wichtig, auch im Sport. Was bei einem Team passieren kann, bei dem die Harmonie nicht stimmt, konnte man in der jüngeren Vergangenheit beobachten. Bei BMW Sauber dürfte es keine Sorgen dieser Art geben, vor allem nicht nach dem Auftritt von Nick Heidfeld und Robert Kubica bei der Präsentation des F1.08. Denn die Beiden waren so sehr einer Meinung, dass nach der Antwort des einen vom anderen nur noch die Ansage kam, dass er das gleiche antworten würde wie sein Teamkollege.

So waren beide gleich zurückhaltend, was die Chancen auf Siege im kommenden Jahr angeht. Heidfeld meinte, er würde nicht enttäuscht sein, wenn aus dem angekündigten Sieg für BMW Sauber 2008 doch nichts werde. „Es hängt von den Umständen ab. Es ist unser Ziel und ich hoffe, ich erreiche es. Ich kann aber nicht so einfach sagen, ich wäre enttäuscht, wenn wir es nicht schaffen“, sagte er. Robert Kubica erklärte, dass viel passieren kann und man erst sehen müsse, was denn so passiert.

Besonders einig waren sich die Beiden beim Thema der Fahrbarkeit des neuen Autos. Da sie beide noch nicht damit gefahren waren, konnten sie auch nichts darüber sagen. Heidfeld scherzte nur, dass er bei seinen Runden im BMW-Gebäude noch die alte ECU drin hatte. Etwas ernsthafter meinte er: „Ich kenne einige Windkanal-Daten. Die Leute sind zufrieden, weil wir erreicht haben, was wir wollten. Jetzt hängt es davon ab, was die Gegner erreichen.“ Rein sitztechnisch haben weder Heidfeld noch Kubica Probleme mit dem Auto, da sie nach wie vor gut Platz finden. Kubica hat nun sogar etwas mehr Platz bei seinen Beinen. Das waren aber auch schon die erhellendsten Erkenntnisse, die sie gewinnen konnten.

Ansonsten konnten beide nur die Theorie der Verbesserungen vorbringen, wie etwa Kubica, der erklärte, dass versucht wurde, das Auto einfacher fahrbar zu machen, damit man es vor allem bei der Beschleunigung besser abschätzen kann. Die Fortschritte hatte er bereits in Jerez bemerkt, wie viel besser es mittlerweile geworden ist, konnte er aber nicht sagen, weil in Jerez auch weichere Reifen verwendet wurden als in Barcelona davor. „Es dauert noch etwas, bis wir alles erreicht haben, was wir wollen. Es ist jetzt schon besser, wir müssen viel tun. Wir müssen vom neuen Auto wieder einiges lernen, wie beim alten auch. Vor allem bei den Reifen und der Traktionskontrolle“, sagte Heidfeld.

Ein weiterer Punkt, bei dem fröhliche Harmonie gezeigt wurde, waren die neuen Strecken, die in diesem Jahr auf den Kalender gekommen sind. Beide freuen sich darauf. Heidfeld ist es dabei auch egal, dass BMW Sauber keinen Simulator hat, auf dem man sich vorbereiten kann. „Wir werden trotzdem Daten haben, die wir für Simulationen verwenden können. Dadurch sehen wir am Papier, wie schnell wir wo fahren können. Dann geht man die Strecke ab. Das ist der normale Weg. Es wird sicher lustig“, meinte er. Kubica ist ohnehin ein Fan von Stadtkursen

Auch was das Thema Hinterreifen betrifft, sind beide einer Meinung: auf die wollen sie ohne Traktionskontrolle besonders aufpassen. „Die kann man leicht überhitzen. In Jerez habe ich aber gesehen, dass es nicht so schlimm war. Es ist aber noch zu früh, um etwas Genaues sagen zu können“, erzählte Kubica. Auch wenn die Hinterreifen nun vielleicht etwas mehr unter Beschuss stehen, so freuen sich aber beide auf die trakionskontrollenlose Zeit. „Der Fahrer macht jetzt den Unterschied, wie vor ein paar Jahren. Gute Fahrer waren vorne, die anderen hinten dran. So ähnlich wird es wieder. Es wird allerdings kein dramatischer Wechsel“, betonte Heidfeld. Doch nicht nur das Beschleunigen ist schwerer, sondern auch das Bremsen, da die Motorbremse fehlt. Beides zusammen erhöht den Faktor Fahrer.

Dass es Fahrer wie David Coulthard nun zu gefährlich finden, im Regen unterwegs zu sein, kann Heidfeld nicht ganz nachvollziehen. Zwar akzeptiert er Coulthards Meinung, findet es aber nicht zu gefährlich. Sollte es wieder so ein Rennen wie in Fuji geben, wäre er sowieso der Meinung, dass es abgebrochen werden muss, so wie es im Vorjahr seiner Meinung nach auch hätte sein sollen. Die Formel 1 ist laut Heidfeld immer gefährlich und man dürfe eine gewisse Linie einfach nicht überschreiten. Durch den Wegfall der Traktionskontrolle ist sie für ihn bei einem normalen Regenrennen noch nicht überschritten. „Ich glaube, die Formel 1 sollte ohne Traktionskontrolle sein. Das wird für die Fahrer anspruchsvoller und lustiger.“

Am wichtigsten ist zunächst aber das eigene Auto – worüber sich Heidfeld und Kubica natürlich einig waren. Dazu erklärte die deutsche Hälfte des Duos: „Die meisten Verbesserungen waren an der Aerodynamik, das wissen wir aus dem Windkanal. Am Motor gab es ein paar Veränderungen, aber nur innerhalb der Regeln. Wie es bei der Aufhängung aussieht, werde ich erst sehen, wenn ich das Auto fahre. Hoffentlich wird es besser.“ Kubica sagte dazu: „Das gleiche wie bei Nick.“ So sieht eben gelebte Harmonie aus. Bei BMW Sauber geht sie sogar noch weiter. Denn am Dienstag wird Kubica in Valencia als Erster Runden im F1.08 drehen dürfen. Dann wird es erste Erkenntnisse von der Strecke geben und Heidfeld sagte in Hinblick darauf: „Das erste Mal in meiner Karriere hoffe ich, dass Robert zwei Sekunden schneller ist als ich.

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