Opel

Heißer Mokka mit Pioniergeist

Die Nachfrage nach SUV ist ungebrochen. Ins Subkompakt-Segment stößt Opel jetzt mit dem „Mokka“ vor. Bei ersten Testfahrten erwies sich der ab 18.990 Euro erhältliche Neu-Rüsselsheimer als wieselflink.

Die „Sports Utility Vehicles“ fahren unbeirrt nach oben,[foto id=“439125″ size=“small“ position=“right“] trotz Krise. Rund eine halbe Million SUV werden bis Jahresende erstmals zugelassen sein. Tendenz steigend, und der Trend hat auch das Kleinwagen-Segment erreicht. Die Entwickler trimmen die Minis auf Geländegängigkeit. Wie stark die Nachfrage ist, bekommt derzeit Opel mit seinem ab 18 990 Euro erhältlichen Mokka zu spüren. Europaweit liegen bereits über 40.000 Bestellungen vor. Nachteil: Händler müssen Kunden mit der Auslieferung bisweilen auf Februar vertrösten.

Erstes deutsches Subkompakt-SUV

Opel steigt damit als erster deutscher Hersteller ins Subkompakt-Segment der SUV ein, das derzeit vor allem vom Nissan Juke und Mitsubishi ASX dominiert wird. Schon einmal haben die Rüsselsheimer Pioniergeist bewiesen. 2006 brachten sie den Antara, noch bevor VW mit Tiguan und Ford mit dem Kuga kamen. Gebaut wird der Mokka in Korea, zusammen mit seinem Schwestermodell Chevrolet Trax, das nächstes Frühjahr an den Start geht. Dennoch legt Opel gesteigerten Wert darauf, dass der Mokka sich deutlich vom Chevy unterscheidet und auch andere Kunden ansprechen wird. „Wir haben den Mokka durch und durch europäisch abgestimmt“, sagt Chef-Ingenieur Marcus Lott. Dies soll sich nicht nur in einem höherwertigen Innenraum, sondern auch in einem präzisen Handling und besserem Komfort widerspiegeln.

[foto id=“439126″ size=“small“ position=“left“]Erste Testfahrt

Eine erste Testfahrt im Mokka 1.7 CDTI bestätigte das. Wieselflink und direkt lässt sich der kleine Opel-SUV selbst durch engere Kurven lenken, ohne dabei in störende Wankneigung zu verfallen. Die hohe Sitzposition vereitelt das sportliche Fahrgefühl in keiner Weise. Ein wenig Kritik müssen die Rüsselsheimer höchstens für die Laufkultur des Selbstzünders einstecken. Der Vierzylinder-Diesel mit 96 kW/130 PS fährt nicht mehr auf Höhe der Zeit, nervt mitunter durch ein Brummen im Bereich von 3500 U/min. Die bessere Wahl ist da momentan der 1,4-Liter-Turbobenziner mit 103 kW/140 PS. Die Einstiegsversion hat 1,6 Liter und 85 kW/115 PS. Alle Motoren besitzen eine Start-Stopp-Funktion. Komplett neue Aggregate verspricht Opel erst ab Ende nächsten Jahres.

Raumgefühl

Eine Überraschung erlebt man im Mokka beim Thema Raumgefühl. Trotz nur 4,28 Meter Außenlänge bietet der Mini-SUV gute Platzverhältnisse, vorne wie hinten. Das Lenkrad – optional gibt es sogar ein beheiztes – lässt sich in zwei Ebenen verstellen, so dass sich eine sehr bequeme Sitzposition ergibt. Beim Cockpit setzt Opel auf eine bewährte Aufteilung, heißt: klassische Rundinstrumente mit Info-Display hinter dem Lenkrad und Klima- und Audioanlage in der Mittelkonsole. Alles lässt sich nahezu intuitiv bedienen. Hinter den Passagieren bleiben 356 Liter Kofferraumvolumen. Kein Bestwert, aber gutes Mittelmaß. Soll größeres Gepäck mit, lassen sich die Rücksitze geteilt umklappen und es entsteht eine durchgängig ebene Ladefläche – was bei SUV nicht immer selbstverständlich ist. Das maximale Volumen steigt so auf 1 372 Liter.

Ausstattung[foto id=“439127″ size=“small“ position=“right“]

Gerade in der Stadt sorgt die ansteigende seitliche Fenstergrafik für schlechte Sicht nach schräg hinten. Parksensoren sind also wärmstens zu empfehlen. Sicherheitshalber bietet Opel auch gleich eine Rückfahrkamera an. Unschlagbar zeigen sich die Rüsselsheimer Entwickler mit ihrem Fahrradträgersystem Flex-Fix (Aufpreis 590 Euro), das wie eine Schublade im hinteren Stoßfänger verschwindet. Kein anderer Hersteller bietet solch eine pfiffige Lösung an. Im Mokka bekommt der Kunde zudem erstmals Sicherheitsextras, die es bislang nur in höheren Fahrzeugklassen gegeben hat. Dazu zählen adaptives Fahrlicht, Frontkamera, Abstands- und Kollisionswarner, Verkehrsschilderkennung und Spurassistent.

Fazit

Die Ausstattungslinien im Mokka heißen Selection, Edition und Innovation. Schon die Basis verfügt über Radio und Klimaanlage. Der Diesel zwingt zur mittleren Ausstattung und kostet ab 23.380 Euro. Wer gelegentlich vier angetriebene Räder benötigt, muss ebenso Edition wählen und mindestens 23.790 Euro bezahlen. Eine Automatik gibt es derzeit nur für den Diesel-Mokka (24.680 Euro), soll aber nächstes Jahr auch für den Turbobenziner folge

Bewertung:

Plus: Ansprechendes Design, bequeme Sitzposition, handliches Fahrverhalten
Minus: Dieselmotor etwas rau, Display nicht gut abzulesen, Sicht nach hinten eingeschränkt
Technische Daten Opel Mokka 1.7 CDTI
   
Fünftüriges SUV mit fünf Sitzen und Heckklappe
   
Länge/Breite/Höhe: 4,28 m/1,78 m/1,65 m
Radstand: 2,56 m
   
Motor:
4-Zylinder-Turbodiesel
Hubraum: 1,7-Liter
Leistung: 96 kW/130 PS
max. Drehmoment: 300 Newtonmeter von 2.000 – 2.500 Umdrehungen pro Minute
Höchstgeschwindigkeit: 187 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h:
10,5 s
   
Verbrauch Hersteller: 4,5 l/100 km
CO2-Ausstoß Hersteller: 120 g/km
   
Gewicht: 1.260 – 1.415 kg
Kofferraumvolumen: 356 – 1.372 l
   
Preise ab 23.380 Euro

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