Heizung im Elektroauto – Der Kampf gegen den Zusatz-Verbraucher

Im Winter sinkt die Reichweite von Elektroautos deutlich. Das liegt nicht nur an der Temperaturempfindlichkeit der Akkus, sondern auch am zusätzlichen Energiebedarf der Heizung. Zumindest für das zweite Problem haben Hersteller und Zulieferer mittlerweile Lösungen gefunden.

Viele heute erhältliche Elektroautos sind reine Sommerautos. Bei minus fünf Grad kommt ein E-Fahrzeug nur noch halb so weit wie bei sommerlichen 22 Grad. Ein Gutteil des Reichweitenverlustes geht dabei auf das Konto der Heizung. Denn in der Regel muss diese von den gleichen Akkus mit Strom versorgt werden, die auch den Motor beliefern. Bei konventionell angetriebenen Fahrzeugen hingegen ist Motorabwärme im Überfluss vorhanden.

Die gleiche Quelle will nun der Zulieferer Delphi auch beim Elektroauto anzapfen. Die Abwärme von E-Motor, Batterie und Leistungselektronik ist zwar verglichen mit der eines Verbrennungsmotors gering – reicht aber, um die Traktions-Akkus so zu entlasten, dass die Reichweite um zehn Prozent steigt. Möglich macht das eine Wärmepumpe, die doppelt so effizient arbeitet wie eine elektrische Heizung. Das System kann mit allen gängigen Kältemitteln befüllt werden, die Serienproduktion soll 2016 starten.

Eine andere Lösung bringt der Zulieferer Webasto ins Spiel. Das Unternehmen setzt auf einen elektrischen Zusatzheizer, dessen Leistungsaufnahme stufenlos geregelt werden kann. Das soll vor allem bei Fahrtbeginn für einen Entlastung der Batterie sorgen, bisher eingesetzte E-Auto-Heizungen ohne Leistungsregelung benötigen in dieser Phase besonders viel Strom. Die sparsame Hochvolt-Heizung wird aktuell getestet und könnte ab 2015 in Serie gehen.

Während die beiden Zulieferer-Systeme das Problem lediglich abschwächen, hat Volvo es gelöst – allerdings zahlen die Schweden dafür den Preis der Emissionsfreiheit. Wohl auch wegen der kalten nordischen Winter setzt der Hersteller in seinen E-Auto-Prototypen eine kraftstoffbetriebene Zusatzheizung ein, die wahlweise mit Benzin oder Bio-Ethanol betrieben werden kann. Ein Brenner im Motorraum versorgt so die Fahrzeuginsassen auch bei tiefen Minustemperaturen mit molligem Wohlfühlklima. Zwölf Liter fasst der Brennstofftank – so kann man bei leeren Akkus warm und sicher auf den Pannendienst warten.

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