Hirvonens zweiter Streich: Glück im Unglück

(adrivo.com) Sieg für den Teamkollegen, Ausfall für den WM-Rivalen: Marcus Grönholm kam in Japan mit einem blauen Auge davon.

Jubel in Japan um Mikko Hirvonen und Jarmo Lehtinen: Das finnische Duo in Diensten des BP Ford-Werksteams gewann im Land der aufgehenden Sonne bereits seinen zweiten Saisonlauf. Mindestes der dritte WM Rang ist dem 27-jährigen Hirvonen damit bereits sicher. Der Finne im Ford Focus RS WRC triumphierte nach drei dramatischen Rallye-Tagen letztlich klar mit 37,4 Sekunden Vorsprung.

Die WM-Spitzenreiter Marcus Grönholm und Timo Rautiainen mussten ihren Ford Focus RS WRC nach einem Unfall bereits am ersten Vormittag der Rallye abstellen. Dennoch verteidigten sie ihren Vier-Punkte-Vorsprung in der Fahrerwertung, da Titelrivale Sébastien Loeb – ebenfalls nach Unfall – in Japan ohne Punkte blieb. Durch Hirvonens Sieg vergrößerte BP Ford die Führung in der Marken-WM auf 34 Punkte. Bei den beiden noch ausstehenden Läufen in Irland und Großbritannien sind maximal 36 Konstrukteurs-Punkte zu vergeben. In den ersten Fünf platzierten sich nicht weniger als vier Ford Focus RS.

Die in Obihiro auf der japanischen Nordinsel Hokkaido stationierte Rallye war gekennzeichnet von frühwinterlicher Witterung: Nebel und vereiste Straßen erwarteten die Piloten am Freitag, in der Nacht zum Samstag verwandelte starker Regen die Wertungsprüfungen in Rutschbahnen. Erst auf der dritten Etappe ließ sich die sprichwörtliche japanische Sonne tatsächlich sehen. Hirvonen hatte die Führung bereits am Nachmittag der ersten Etappe übernommen.

Nach Unfällen der Verfolger Sébastien Loeb und Jari-Matti Latvala ging der Finnemit komfortablen 38,2 Sekunden Vorsprung vor Dani Sordo in den Schlusstag. Dort beschränkte sich Hirvonen darauf, den Abstand zu kontrollieren und sicherte sich letztlich unangefochten seinen insgesamt dritten WM-Sieg. „Eine ungewöhnliche und schwierige Rallye endete mit einem perfekten Ergebnis“, bilanzierte Hirvonen. „Nebel, Eis und Regen sorgten für sehr schwierige
Verhältnisse. Als mein Teamkollege Marcus Grönholm am Freitag ausfiel, lastete der ganze Druck auf mir. Ich musste Loeb schlagen, um Marcus im Titelkampf zu helfen. Das habe ich geschafft – und ich holte wichtige Punkte für BP Ford.“

Seine Teamkollegen, die Tabellenführer Marcus Grönholm und Timo Rautiainen, führten die Rallye Japan zu Beginn an. Bei einem Unfall wurde der Überrollkäfig ihres Ford Focus RS WRC dann aber so schwer beschädigt, dass sie aufgeben mussten. „Nachdem auch Sébastien ausgefallen ist, hat sich an der WM Situation nichts geändert“, zeigte sich Grönholm nach dem Nuller seines Konkurrenten erleichtert. „Nach dem Unfall am Freitag können wir von Glück reden, dass wir die WM noch anführen. Es wird nicht einfach, doch wir fahren sehr zuversichtlich nach Irland. Wir müssen unseren Fehler gutmachen und beide ausstehenden Läufe gewinnen. Es sieht nach einer extrem spannenden Schlussphase der Meisterschaft aus.“

Malcolm Wilson, Direktor des BP-Ford World Rally Team, zeigte sich von Hirvonens Leistung begeistert: „Seit Mitte der zweiten Etappe stand er unter immensem Druck und fuhr dennoch eindrucksvoll. Da Mikko im kommenden Jahr im Team eine noch wichtigere Rolle spielen soll, ist dieser Sieg umso wichtiger für ihn – er hat seine Chance perfekt genutzt. Nachdem es am Freitag zunächst nicht gut aussah, stehen wir nun kurz vor dem erneuten Gewinn des Hersteller-Titels.“

Jost Capito, Direktor des Ford TeamRS, sagte: „Der Sieg in Japan, einem der größten Automobilmärkte der Welt, bedeutet uns sehr viel. Gleich vier Ford Focus RS unter den besten Fünf zu sehen, sagt alles über die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit unserer Fahrzeuge. Als Spitzenreiter in beiden WM-Wertungen freuen wir uns auf zwei spannende Finalläufe.“

© adrivo Sportpresse GmbH

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