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Das Geschäft mit Hochdach-Kombis lag bei deutschen Herstellern zuletzt eher brach. Nun starten Opel und Mercedes mit neuen Modellen, die die preisgünstige Bauweise von Lieferwagen mit den Raumvorteilen des Vans kombinieren. Hilfe holen sich die beiden Deutschen von den Altmeistern ihrer Klasse.
Citan heißt das neue Modell von Mercedes, das Ende des Jahres auf den Markt kommt. Die Wortschöpfung aus „City“ und „Titan“ zeigt bereits an, wo es hingehen soll: Geringe Abmessungen, Wendigkeit und trotzdem Platz für Kind und Kegel. Der auch in einer reinen Lieferwagenvariante angebotene Hochdachkombi ist jedoch keine Eigenentwicklung. Die technische Basis stammt vom Kangoo des neuen Kooperationspartners Renault. Daimler will das Grundgerüst aber mit zahlreichen eigenen Zutaten bei Design und Innenraumgestaltung garnieren. Volumenantrieb wird wohl der bekannte 1,5-Liter-Diesel in drei Leistungsstufen mit 55 kW/75 PS, 66 kW/90 PS und 80 kW/110 PS. Bei der Dämpferabstimmung präferiert man in Schwaben eine straffere Note als in Frankreich. Preise nennt Daimler noch nicht. Die Erfahrungen mit dem gefloppten Vorgängermodell aus eigener Entwicklung, dem Vaneo, dürfte aber für ein moderates Kostenniveau sorgen. Damals lief unter 30.000 Euro nicht viel – eine schwere Bürde in dieser preissensiblen Klasse.
Hilfe holt sich auch Opel – allerdings nicht aus Frankreich, sondern aus Italien. Der bereits erhältliche Combo ist nicht nur unterm Blech nahezu identisch mit dem bereits seit 2010 angebotenen Fiat Doblo, sondern gleicht ihm auch äußerlich sehr. auto.de berichtete. Wichtigster Unterschied ist der Preis: Opel verlangt je nach Ausführung einige hundert Euro mehr. ESP gehört bei beiden zur Serienausstattung, ebenso zwei hintere Schiebetüren und eine umlegbare Sitzbank. Gegen Aufpreis lässt sich der Fünf- zum Siebensitzer aufrüsten. Die Motorenpalette umfasst neben einem Benziner (70 kW/95 PS) und vier Dieseln (66 kW/90 PS bis 99 kW/135 PS) auch einen Erdgasmotor mit 88 kW/120 PS. Die Preise beginnen bei Fiat bei 16.950 Euro, Opel verlangt 17.650 Euro.
Die beiden neuen Treffen auf zahlreiche Konkurrenten. Bestseller unter den Hochdachkombis ist seit Jahren der VW Caddy. Seit dem Facelift Ende 2010 trägt der kompakte Kasten das Golf-Gesicht und wartet mit einem verschönerten Innenraum auf. Selbst Nappaledersitze sind zu bekommen. Seit dem ist auch beim VW der Schleuderschutz ESP serienmäßige – vor allem bei Fahrzeugen mit hohem Schwerpunkt ein unverzichtbares Sicherheits-Plus. An praktischen Details gibt es zwei seitliche Schiebetüren und eine ausbaubare Rückbank. Auf Wunsch kann der Caddy auch mit verlängertem Radstand und einer dritten Sitzbank geordert werden. Gewohnt umfangreich präsentiert sich die Motorenpalette, deren neun Triebwerke ein Leistungsband von 63 kW/85 PS bis 103 kW/140 PS abdecken. Selbst Allradantrieb und Erdgasmotor sind zu haben. Die Preise starten bei 17.049 Euro.
Zu den Klassikern unter den preiswerten Familienkutschen zählt längst auch der Renault Kangoo. Zu Jahresbeginn frisch überarbeitet strahlt er sympathischen Charme aus. Die freundlich blickenden Scheinwerfer dürften Kinderherzen im Sturm erobern. Mit einem Einstiegspreis von 14.990 Euro ist der Franzose zudem das günstigste Angebot im Wettbewerbsumfeld, mit nur 4,21 Metern Länge aber auch der Kleinste. Trotzdem ist dank des hohen Dachs im Innenraum reichlich Platz. Da fällt es auch nicht stark ins Gewicht, dass die Variabilität eher durchschnittlich ist. So lässt sich die Rückbank gar nicht ausbauen, und eine zweite Schiebetür gibt es nur gegen Aufpreis. Immer an Bord ist dafür der Schleuderschutz ESP. VIer Motoren stehen zur Wahl: ein Benziner mit 78 kW/106 PS Leistung sowie zwei Diesel mit 66 kW/90 PS beziehungsweise 81 kW/110 PS. Seid diesem Jahr gibt es den Kangoo auch als rein elektrische Variante Kangoo Z.E. auto.de berichtete ebenfalls.
Dass die Franzosen ein Faible für Hochdachkombis haben, sieht man auch im PSA-Konzern. Dort treten die nahezu baugleichen Modelle Citroen Berlingo und Peugeot Partner Tepee an. Zu den Stärken der 4,38 Meter langen Zwillinge gehört der große und praktische Innenraum: die Rückbank kann umgeklappt und ausgebaut werden, gegen Aufpreis ist eine dritte Sitzreihe zu haben, die sich im Kofferraumboden versenken lässt. Weitere pfiffige Extras wie Klapptische an den Rückenlehnen der Vordersitze und eine Dachreling sind den höheren Ausstattungsvarianten vorbehalten, auch die zweite Schiebetür im Fond kostet bei beiden Modellen Aufpreis. Ohne Extra-Kosten hingegen gibt es seit vergangenem Jahr das ESP. Für den Antrieb stehen jeweils zwei Benziner mit 73 kW/98 PS und 88 kW/120 PS sowie drei Diesel mit Leistungswerten zwischen 55 kW/75 PS und 82 kW/112 PS zur Wahl. Den Partner gibt es ab 17.100 Euro, der Berlingo kostet 40 Euro mehr.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 07.05.2012 aktualisiert am 07.05.2012
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