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Autos sind nur von oben wasserfest. Steigt das Nass von unten hoch, wird es für sie gefährlich. Wenn das Fahrzeug bei Hochwasser nicht rechtzeitig weggefahren wurde, drohen Schäden an Motor, Elektronik oder im Innenraum. Und die sind häufig teuer.
Hat der Wasserpegel erst einmal das Armaturenbrett erreicht, liegt in der Regel ein wirtschaftlicher Totalschaden vor. Die Kosten für den Ersatz der Airbags und anderer Elektronikkomponenten übersteigt in der Regel den Wert des Fahrzeugs. In anderen Fällen kommt der Fahrer möglicherweise glimpflich davon.
Steigt das Wasser nur bis zum Stoßfänger und bleibt der Innenraum trocken, ist das Schadensrisiko laut ADAC gering. Trotzdem müssen in der Werkstatt unter anderem Lenkung, Bremsen, Radlager und Antriebswellen überprüft und gegebenenfalls repariert werden. Schwappt das Wasser über den Türschweller in den Innenraum, wird es schon aufwendiger, da häufig Bodenbeläge und Dämmmatten gewechselt werden müssen. Je nach Fahrzeugkonzept können auch schon elektronische Bauteile betroffen sein. Zudem drohen Schäden an der Abgasanlage. Die Kosten für Reparatur und Trockenlegen steigen dann schnell auf einen fünfstelligen Betrag – nicht bei jedem Auto lohnt sich das. Darüber hinaus sind auch die gründlichsten Reinigungsmaßnahmen laut ADAC letztendlich nur Kosmetik – der Fahrer muss mit zukünftigen Funktionsstörungen am Auto rechnen.
Egal wie hoch das Wasser gestiegen ist, der Weg zur Werkstatt sollte nicht aus eigener Kraft, sondern auf dem Hänger oder am Abschleppseil, zurückgelegt werden. Denn Wasser im Motor lässt den Ölfilm reißen und kann schon nach ein paar Umdrehungen der Kurbelwelle zu einem kapitalen Motorschaden führen. Ratsam ist es auch, die Batterie abzuklemmen, um einen eventuellen Kurzschluss zu verhindern.
Glück im Unglück hat bei einem Hochwasser, wer für sein Auto eine Kaskoversicherung abgeschlossen hat. Die Assekuranzen zahlen bei einer Teilkaskoversicherung allerdings nur, wenn das Wasser zum Auto gekommen ist, nicht umgekehrt. Wird ein abgestelltes Auto durch Hochwasser beschädigt, wird also gezahlt, für eine Fahrt durch eine überflutete Straße mit anschließendem Schaden jedoch in der Regel nicht. Bei einer Vollkaskoversicherung hingegen ist auch dieser Fall meistens abgedeckt, es sei denn, es liegt grobe Fahrlässigkeit vor. Damit der Wasserschaden von der Versicherung zügig reguliert werden kann, sind Fotos von der Unglücksstelle und dem Fahrzeug hilfreich.
Auch wenn der Wasserstand sinkt, sollten Autofahrer vorsichtig bleiben. Wasserlöcher und überflutete Stellen dürfen nicht durchfahren werden. Denn selbst bei geringer Geschwindigkeit und niedrigem Wasserstand kann durch die Bugwelle ein Wasserschlag entstehen. Dabei tritt Wasser in den Ansaugtrakt des Motors und kann ihn zerstören. Eine Ausnahme stellen echte Geländewagen mit höher gelegter Ansaugöffnung dar; SUVs hingegen holen sich den Sauerstoff wie normale Pkw knapp über der Straßenoberfläche. Und damit im Zweifel unter der Wasseroberfläche.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 04.06.2013 aktualisiert am 04.06.2013
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