Hohe Aufklärungsquote bei kleineren Versicherungsbetrügereien

Der gelegentliche Kfz-Versicherungsbetrug wird immer noch oft als Kavaliersdelikt angesehen. Meist fliegt alles auf, wenn der Versicherer einen Sachverständigen zur Schadensbegutachtung schickt. Beim Versicherungsbetrug reicht die Bandbreite von organisierten Banden, die Autounfälle vortäuschen oder provozieren, bis zu Gelegenheitsbetrügern, die meist eher harmlose Schäden melden. Es sind Schäden wie Blechbeulen oder Lackkratzer.

Mittlerweile ist die Versicherungswirtschaft dazu übergangen, möglichst jeden Fahrzeugschaden, somit auch Kleinstschäden, von einem Sachverständigen begutachten zu lassen. Dies bestätigt der Gesamtverband der Deutschen Versicherer (GDV). Zu dem Schritt habe sich die Branche entschlossen, um die ehrlichen Kunden vor ungerechtfertigten Prämienerhöhungen zu schützen. Denn höhere Schadensausgleiche führen letztlich zu höheren Versicherungsbeiträgen. Und es lohne sich, gerade bei kleinen Schäden sei die Aufklärungsquote innerhalb kurzer Zeit sehr hoch. So zeige sich oftmals, dass ein Kratzer nicht von einem Schubkarren oder Fahrrad verursacht wurde, wie ursprünglich angegeben. Ersichtlich wird dies zum Beispiel durch die unterschiedliche Höhe von Lackschaden und Schubkarren. Nicht selten deuten auch Spurenresten im Lack auf ein anderes Schadensereignis hin.

Die Praxis, ebenso kleine Schäden von einem Sachverständigen begutachten zu lassen, hat gemäß dem GDV inzwischen einen recht angenehmen Zusatzeffekt. Allein die Ankündigung, ein Experte wird kommen, bewirke, dass manche Versicherungsnehmer melden: „Nicht mehr notwendig, ich habe mich mit dem Schadensverursacher geeinigt.“

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