20 Tonnen schwer, 22 Meter lang - ein Baustoff-Transport der besonderen Art. Dieter Krause ist mit Langholz unterwegs. Als Inhaber eines Transportunternehmens, das sich komplett der Logistik rund um den Naturwerkstoff verschrieben hat, fährt er auf Mercedes-Benz ab.
Und jüngst auch auf sechs statt acht Zylinder. Fast 50 Jahre schon arbeitet Krause im Holzgeschäft. Erst als Holzfäller, dann im Handel, später als Rücker, also als Transporteur gefällter Bäume im Wald. Mit dabei waren immer Fahrzeuge mit dem Stern am Bug. Ein Unimog etwa, danach der Schwerarbeiter MB-Trac. Die Kameradschaft setzte der Holzfachmann aus dem Landkreis Hildesheim fort, als er sein Geschäft mehr und mehr auf den Transport von langem und kurzem Holz verlagerte. Heute fährt Krause mit zwei 33 Tonnen schweren Actros-Brummis Langholz, seit kurzem ergänzt ein Mercedes-Benz Arocs den Krause-Fuhrpark. "Mit der Luftfederung genieße ich einen Fahrkomfort, den die früheren Blattfederwagen einfach nicht bieten können", schwärmt der Niedersachse von seinem Arbeitsgerät.
Einen weiteren großen Vorteil sieht der 68 Jahre alte Unternehmer im Bedienkomfort seines neuen Langholzfahrzeugs: "Im Arocs ist die Schaltautomatik PowerShift 3 serienmäßig - ich habe mich sehr schnell an das Fahren und das Rangieren im Gelände ohne Kupplungspedal gewöhnt. Vor allem aber bin ich die ganze Schalterei auf der Straße jetzt los". Denn die "Schalterei" hat auch im Langholztransport in den letzten Jahren immer mehr zugenommen. "Ganz einfach deshalb, weil wir heute viele längere Distanzen aus dem Wald in die Sägewerke zurücklegen müssen". Rund 300 Kilometer je Einsatztag ist der Holzzug heute unterwegs, bis zu 80.000 Kilometer sind es im Jahr.
Doch auch im Forst bewegt sich der Lastzug mit Leichtigkeit. Mit der Off-Road-Tauglichkeit seines Transportgeräts ist Krause zufrieden. "Mit dem 6×4-Antriebstandem und den Längs- und Quersperren komme ich hier in Südniedersachsen überall durch", sagt der in Lamspringe ansässige Transportprofi. Die Antriebstechnik bietet also alles, was der Langholz-Trucker braucht. Der Sechszylindermotor OM 473 mit 15,6 Liter Hubraum und Turbocompound-Technik liefert 425 kW/578 PS bei 1.600/min und zieht mit seinen 2.800 Nm maximalem Drehmoment bei 1.100/min ganz tief aus dem Drehzahlkeller.
"Den Achtzylinder vermisse ich überhaupt nicht", spielt Dieter Krause auf den jüngst vollzogenen Generationswechsel bei den großen Mercedes-Motoren an. "Viel mehr freue ich mich über das komfortable Fahrerhaus." Er hätte gerne die nächstgrößere Ausführung genommen, aber die baut noch etwas höher als die Classic-Space-Kabine. "Das passt nicht zum Kranausleger, den ich bei voller Beladung über die Kabine falten muss", erklärt der Holzfahrer, der zugleich sein eigener Holzkranfahrer ist.
Demnächst steht eine Neubeschaffung an. Dass er dann die Spitzenmotorisierung mit 460 kW/625 PS bestellen will, erwähnt der stolze Holztransport-Unternehmer beiläufig schmunzelnd. Zum 70. Geburtstag will sich der Transportprofi etwas gönnen. Und das 50. Firmenjubiläum bei Holz-Krause liefert passend dazu den Grund.
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