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Mit der Fireblade setzte Honda vor fast 20 Jahren einen neuen Trend: Ein kurzes, handliches und sehr leichtes Motorrad mit einem sehr starken Motor sowie einem stabilen Rahmen gab es bis dahin nicht. Dann kam die intern genannte SC28 1992 auf den Markt und wurde schnell zum Verkaufschlager. Jetzt steht die neueste, mittlerweile 12. Generation ab 14.490 Euro beim Händler. Gegenüber dem Vorgänger hat sich optisch wenig geändert, die Schärfe steckt unter der Verkleidung.
Dabei wäre es nicht zwingend notwendig gewesen, die Fireblade (Feuerklinge) zu überarbeiten: In diesem Jahr griffen schon über 900 Kunden zum aktuellen Modell. Damit ist die CBR 1000 RR Fireblade, so der offizielle Name, die meistverkaufte Honda in Deutschland. Weltweit wurden in den 19 Jahren 445.280 [foto id=“391770″ size=“small“ position=“left“]Einheiten abgesetzt. Auch Moto2-Weltmeister Stefan Bradl bewegt privat eine Fireblade. Und was für einen Weltmeister nicht schlecht ist, kann für den Hobbyracer nicht verkehrt sein.
Doch beim ersten Platznehmen auf dem breiten Sitz hinter dem dicken Tank herrscht pure Angst: ein Liter Hubraum, 131 kW/178 PS bei 12.000 Umdrehungen und ein Leergewicht von 211 Kilogramm. Die Topspeed liegt bei rund 285 km/h, dort, wo jede Autobahn plötzlich ganz, ganz schmal wird. Mit schnellen Reaktionen und einer ordentlichen Portion Mut wird die 100er-Marke in deutlich unter drei Sekunden erreicht, und ehe man sich versieht und ein, zwei Mal schaltet, stehen 200 km/h auf der Uhr. Die Fireblade wird ihrem heißen Namen gerecht: Sie ist kein Motorrad, sondern eher eine Waffe.
Eine, die sich aber nach kurzer Zeit erstaunlicherweise gut handhaben lässt. Die Honda macht schon nach wenigen Runden keine Angst mehr, sondern gibt einem Vertrauen in Motor, Fahrwerk, Reifen, ABS und Bremsen. Und dieses Vertrauen wurde in der aktuellen Generation nochmals erhöht.
Durch einen überarbeiteten Luftfilter und Schalldämpfer sowie die Neuprogrammierung der Kraftstoffeinspritzung reagiert der Reihenvierzylinder nicht nur präziser und direkter auf Gasbefehle, sondern verteilt die Kraft nun harmonischer und um zehn Prozent effizienter über das breite Drehzahlband. Möglich wird das auch durch ein überarbeitetes Kraftstoffsystem inklusive Feintuning an der Drosselklappe. Erstaunlich, wie untertourig und gemütlich sich das Superbike bewegen lässt. Wer den Gashahn weiter aufreißt und über 8.000 Touren kommt, hört dann Godzilla in den Kammern grummeln, bis er ab 10.000 Touren laut anfängt zu schreien und sich durch hartes Zerren an der Kette bemerkbar macht. Optisch wird das durch die fünfstufige Schaltanzeige mit weißen LEDs untermalt, wenn man die Muße hat während des feurigen Ritts auf der Donnerkugel darauf überhaupt zu achten. Dann sieht man eventuell auch den jetzt volldigitalen Tacho mit vier verschiedenen Display-Modi und Ganganzeige sowie Laptimer.
Beim ersten Anbremsen aus Topspeed in eine enge Schikane beißen die acht Kolben der vorderen Zangen gierig in die 320 Millimeter großen Bremsscheiben. Dabei bleibt das Motorrad ruhig. Durch die neue Doppelrohr-Vorderradgabel und den Hinterradstoßdämpfer reagiert die Blade nun feiner, sanfter und schneller auf die Befehle, das Heck bleibt lange stabil und hält den Kontakt sicher zum Asphalt und das nun serienmäßige ABS regelt sicher im Hintergrund ohne nervig zu pulsieren. Das erlaubt den Profis auf der [foto id=“391771″ size=“small“ position=“left“]Rennstrecke schnellere konzentriertere Rundenzeiten – ohne den Hobbyfahrer auf der Landstraße im Stich zu lassen. Das Wedeln durch enge Kurvenkombination wird nach einer kurzen Eingewöhnungszeit zum freudigen Spiel.
Nur Kenner werden die Neue vom aktuellen Modell unterscheiden können. Auffälligste Änderung sind die Felgen mit zwölf statt drei Speichen und eine geänderte Front mit seitlich hochgezogenen Scheinwerfern sowie eine zweilagige Verkleidung, die den Luftdruck etwas besser von der Brust fernhält und dadurch den Fahrkomfort leicht verbessert. Doch die Blade ist ein Supersportbike und will auch so bedient werden: Gemütliche Ausfahrten sind mit ihr aber durchaus machbar, und dadurch unterscheidet sie sich von ihren extremeren Mitbewerbern. Wer dennoch lieber lange auf Landstraßen und Autobahnen entspannter reisen möchte, kann zu einem größeren Windschild greifen oder sogar zu Heizgriffen – als ob die CBR nicht schon heiß genug wäre.
Die Fireblade ist den Farben Weiß, Rot und Schwarz zu haben und tritt gegen die stärkeren Mitbewerber BMW S100RR (ab 15.800 Euro) und Kawasaki ZX-10R (ab 16.495 Euro) an. Ebenfalls heiße Rennhobel, aber keine, die auch von einem Weltmeister bewegt werden.
Motor: | Wassergekühlter V4-Motor |
Hubraum: | 999 ccm |
Leistung: | 131 kW/178 PS bei 12.000 U/min |
max. Drehmoment: | 112 Nm bei 8.500U/min |
Sechsgang-Getriebe, hydraulisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Kette | |
Fahrwerk: | Guss-Aluminium-Brückenrahmen, Telegabel mit 43 Millimeter Standrohr-Durchmesser, interradaufhängung mit Unit-Pro-Link-Schwinge und zentralem Federbein, Doppelscheibenbremse vorn 320 mm, Einscheibenbremse hinten 220 mm, Combined ABS |
Maße und Gewichte: | Länge: 2,07 Meter, Breite 0,68 Meter, Höhe: 1,13 Meter, Sitzhöhe 0,82 Meter; Leergewicht 211 kg, Zuladung 180 kg, Tankinhalt 17,7 Liter |
Messwerte: | Vmax ca. 285 km/h, Verbrauch: k.A. |
Preis: | 14.990 Euro |
Alternative zu: | BMW S1000 RR, Kawasaki ZX-10R, Ducati 848 Evo, Suzuki GSX-R1000, Raketen |
Passt zu: | Weltmeistern oder solche, die es gerne werden wollen – aber bitte auf der Rennstrecke üben |
Sieht gut aus: | in weiß mit abgewetzten Semi-Slicks |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 29.11.2011 aktualisiert am 29.11.2011
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Gast auto.de
Dezember 1, 2011 um 1:21 pm UhrMit 211 kg ist diese neue Honda nun wahrlich kein Leichtgewicht mehr. Da müsste sie mindestens 30 kg abspecken. Abspecken ist jedoch teuer und dann würde der Preis explodieren. Honda sollte sich mal ander Ducati 1199 Panigale ein Beispiel nehmen. Ein Motorrad, dass auch beim Stehen noch zu händeln ist. Eisenhaufen (Harley + Co.) gab und gib es noch genügend…