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Die erste Honda CBR 600F erblickte das Licht der Motorradwelt bereits zur Saison 1987, eine sportliche Mittelklassemaschine mit Reihenvierzylindermotor und Vollverkleidung. Mehr als 230 000 Maschinen wurden seitdem weltweit verkauft. Der Trend Anfang des Millenniums zu immer sportlicheren Motorrädern führte allerdings dazu, dass Honda die Weiterentwicklung der CBR 600F zugunsten des 2003 eingeführten Supersportlers CBR 600RR vernachlässigt hat. Allround-Bedürfnisse traten in den Hintergrund, die supersportlichen Ansprüche von engagierten Sportfahrern wurden priorisiert. Der Verkauf der F-Variante währte noch bis 2006, danach lief die Fertigung ganz aus.
Jetzt, fünf Jahre später, haben sich die Vorstellungen der Kunden abermals verschoben, der 600er-Supersport-Markt liegt danieder, statt Knie am Boden bevorzugen die Kunden wieder den Kopf aufrecht im Fahrwind. Im vergangenen Jahr wurden nur noch knapp 2 000 Motorräder dieser Art in der 600er Klasse in Deutschland verkauft. So erlebt die CBR 600F eine Renaissance, Honda kehrt sozusagen zu den Wurzeln zurück. Die 600F ist ein Mittelklasse-Alleskönner, der [foto id=“349672″ size=“small“ position=“left“]den Spagat zwischen Sport und Alltag beherrscht, sozusagen die Wiederentdeckung des Landstraßen-Sportlers darstellt. Außerordentliche Performance, Fahrspaß und ein breites Einsatzspektrum schließen sich bei der CBR 600F nicht aus.
Das flüssigkeitsgekühlte Vierzylindertriebwerk befriedigt selbst anspruchsvolle Fahrer. 75 kW/102 PS bei 12 000/min sind in dieser Klasse schon eine Hausnummer, vergleichbare Mitbewerber wie die Suzuki GSX 650F mit 63 kW/86 PS oder die Yamaha XJ6 Diversion F ABS mit 57 kW/77 PS haben das Nachsehen. Die Leistung leitet die CBR über ein sanft und exakt zu schaltendes Sechsganggetriebe und eine O-Ring-Kette ans Hinterrad. Benzineinspritzung und G-Kat sorgen zudem für reduzierte Emissionen. Der kurze Auspuff-Endschalldämpfer sieht zudem nicht nur gut aus, er spart auch noch Gewicht.
Schon beim ersten Aufsitzen fällt die nicht ganz so extreme Sitzposition wie bei der Doppel-R auf. Die Fahrerposition ist bei der 600F zwar sportlich, aber gleichzeitig entspannt und durch die neue Tankform in die Maschine integriert. Die Lenkerenden sind etwas höher ausgerichtet als bei der RR, der Fahrer sitzt deshalb aufrechter in 800 mm Sitzhöhe. Die Handgelenke sind deutlich entlastet. Der Kniewinkel ist sowohl für normal gewachsene wie größere Fahrer stimmig gewählt, so dass man selbst längere Etappen gut auf der CBR 600F absolvieren kann. Gegenüber der serienmäßigen Verkleidungsscheibe sollten sich Fahrer über 1,80 Meter Größe aber den als Zubehör angebotenen, 34 mm höheren [foto id=“349673″ size=“small“ position=“left“]Windabweiser zulegen, der einen deutlich besseren Windschutz und geringe Windgeräusche um den Helm herum verspricht.
Im Gegensatz zu vielen anderen Sport-Motorrädern besitzt die CBR600F nur einen Scheinwerfer, um bei der Front kompakter zu wirken, blaue Positionsleuchten sorgen zusätzlich für einen coolen Touch. Die im Honda Design Center in Rom gezeichnete 600F wirkt zeitloser als die Doppel-R, die in zwei Ebenen angeordnete Seitenverkleidung ist nicht nur elegant, sie sorgt gleichzeitig für eine optimierte Aerodynamik und Kühlung für den Motor. Durch die kompakte Bauweise des Cockpit und durch das Digital-Display sind die umfangreichen Informationen vom Kilometerzähler über den Benzinverbrauch bis hin zum Drehzahlmesser nur eingeschränkt ablesbar.
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Das kann man allerdings verschmerzen, sobald der Fahrer den Startknopf gedrückt hat. Machtvoll dröhnt der Motor los, ohne zu lärmen. Die Gasannahme [foto id=“349675″ size=“small“ position=“left“]ist sehr direkt }und gleichmäßig über das gesamte Drehzahlband. Über 6 000 U/min legt sich die CBR 600F so richtig ins Zeug. Aber auch bei niedrigeren Drehzahlen, also im Stadtverkehr, weiß der Vierzylinder zu überzeugen, ohne Ruckeln und störende Lastwechsel findet die CBR ihren Weg. Die 600F bringt zwar 18 PS weniger auf die Straße gegenüber der 600RR, dennoch spürt man die sportlichen Gene. Die Maschine fliegt fast wie von selbst über kurvige Landstraßen. Das Fahrwerk aus einem Mono-Backbone-Rahmen, der stabilen Upside-Down-Gabel und der Aluschwinge mit Zentralfederbein sorgt für ein sicheres Fahrgefühl in allen Fahrlagen. Selbst Einsteiger und Fahranfänger werden nicht überfordert, da das Handling locker von der Hand geht und das Honda-Kombibremssystem mit serienmäßigem ABS unauffällig und problemlos funktioniert. Die schwimmend gelagerten [foto id=“349677″ size=“small“ position=“left“]Bremsscheiben und Dreikolbenbremszangen vorne, unterstützt von einer 240-mm-Scheibe mit Einkolbenbremszange hinten, sind auf den Punkt dosierbar.
Das Bike bildet die „Goldene Mitte“ zwischen dem Supersporter CBR 600RR und dem für 2011 überarbeiteten Naked Bike Hornet 600, von der die CBR 600F Motor, Fahrwerk und Vorderradgabel geerbt hat. Ab Ende März steht Hondas neuer Mittelklasse-Sportler für 8990,- Euro beim Händler. Alte F-Fans werden sich darüber genauso freuen wie Motorradfahrer, die auch im Alltag nicht auf Sportlichkeit verzichten wollen.
Motor: | Flüssigkeitsgekühlter Viertakt-Reihenvierzylindermotor, dohc, 4 Ventile pro Zylinder, 599 ccm, 75 kW/102 PS bei 12 000 U/min, 64 Nm bei 10 500 U/min, elektronische Benzineinspritzung, G-Kat, 6-Gang-Getriebe, O-Ring-Kette |
Fahrwerk: | Mono-Backbone-Rahmen, 41-Millimeter-Upside-Down-Gabel, Federvorspannung und Dämpfung einstellbar vorne, Zentralfederbein, Federvorspannung und Dämpfung einstellbar |
Reifengröße: | vorne 120/70 ZR17, hinten 180/55 ZR17 |
Bremsen: | Doppelscheibe vorne mit 296 mm Durchmesser, Einzelscheibe hinten mit 240 mm Durchmesser |
Maße (Länge/Breite/Höhe): |
2 150/740/1 150 mm |
Radstand: | 1 437 mm |
Sitzhöhe: | 800 mm |
Tankinhalt: | 18,4 l |
Gewicht vollgetankt: | 211 kg |
Preis: | 8 990 Euro |
geschrieben von auto.de/(nm/mid) veröffentlicht am 15.03.2011 aktualisiert am 15.03.2011
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