Sportvariante des Honda Civic

Honda Civic Type R: Rasante Fahrt in die Ferien

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Irgendwo unter den Spoilern, verbreiterten Kotflügeln und hinter den Lamellen, Lufteinlässen und Wirbelgeneratoren verbirgt sich tatsächlich ein Honda Civic. Allerdings ist dies, das zeigt der Zusatz „Type R“, ein ganz besonderer Vertreter des eigentlich eher braven Kompaktmodells, von dem seit 1972 mehr als 20 Millionen Exemplare gebaut wurden.

Dieser Civic will nicht nur spielen

Nicht allein die optischen Zutaten zeigen, dass dieser Civic ganz andere Ambitionen hat, als seine Insassen möglichst kommod von A nach B zu transportieren. Das „R“ steht für Racing, und nach den ersten Kilometern verschwinden alle Zweifel, ob dies ernst gemeint sein könnte, denn dieser Civic will nicht nur spielen. Im Gegensatz zu vielen kompakten Sportmodellen, bei denen die optischen Verspoilerungen mehr oder weniger kosmetische Aufgaben erfüllen, haben die Honda-Ingenieure um Hideki Kakinuma konsequent alle Maßnahmen auf ein möglichst sportliches Fahrverhalten ausgerichtet. Das mag auf den ersten Blick etwas befremdlich wirken – allein der wuchtige Heckspoiler macht durchaus einen halbstarken Eindruck, doch erzeugt er im Zusammenspiel mit den anderen Maßnahmen einen echten Abtrieb, der sich beim Fahrverhalten durchaus bemerkbar macht. Damit nimmt der Type R im Wettbewerb eine Sonderstellung ein, denn kein anderes Modell in diesem Segment besitzt diese Eigenschaft. „Das Design des neuen Type R war von Beginn an von der Aerodynamik geprägt“, beschreibt ein Honda-Sprecher das Ergebnis.

Aus dem Zusammenspiel von einem überarbeiteten Fahrwerk, einer gegenüber dem Vorgänger verbesserten Torsionssteifigkeit und einer leichteren Karosserie (so wurden zum Beispiel viele Schweißpunkte durch Klebeverbindungen ersetzt) ergibt sich ein Sportmodell, das bis maximal 272 km/h beschleunigt. Dabei gelang den Honda-Ingenieuren das Kunststück, dass die ansonsten bei Fronttrieblern häufig auftretenden Lenkeinflüsse beim Type R vom Fahrer nicht mehr wahrgenommen werden.

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Kompromiss aus Sport und Alltag

Angetrieben wird der Sport-Civic von einem Zwei-Liter-Turbomotor mit einer Leistung von 235 kW / 320 PS bei 6500 Umdrehungen in der Minute. Das maximale Drehmoment liegt bei 400 Newtonmetern, das zwischen 2500 und 4500 Umdrehungen anliegt. Zwischen null und 100 km/h vergehen gerade 5,7 Sekunden. Schneller beschleunigt kein Wettbewerber. Natürlich darf in dieser Datensammlung die Rekordfahrt auf dem Nürburgring nicht fehlen. Die „grüne Hölle“ umrundete der Type R in sieben Minuten 43.8 Sekunden, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 161 km/h entspricht.

Doch nicht nur auf der Rennstrecke fühlt sich der Type R zu Hause. Den Honda-Ingenieuren ist ein guter Kompromiss aus Sport und Alltag gelungen. Nachdem sich Fahrer und Beifahrer in die Sportsitze eingefädelt haben, erleben sie einen im Gegensatz zur Karosserie sportlich-zivilen Innenraum. Der Fahrer blickt auf übersichtlich angeordnete Instrumente, und der Beifahrer freut sich über die großzügigen Platzverhältnisse. Auch im Fond herrschen angenehme Verhältnisse für die restliche Mannschaft. So gesehen präsentiert sich der fünftürige Civic Type R als Familiensportler, der sich im Innenraum akustisch angenehm zurückhält. Dabei lassen die drei Endrohre eigentlich auf mehr Geräuschkulisse schließen. Im Heck schließlich hat das Gepäck ausreichend Platz für die rasante Fahrt in die Ferien.

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Tankstellen kommt der Civic regelmäßig nahe

Doch auch bei zügiger Fahrt – und dazu verführt die Leistungscharakteristik des Type R zusammen mit dem präzis schaltenden Sechs-Gang-Getriebe – hält sich die Antriebsmechanik akustisch erfreulich zurück. Der Fahrer kann unter drei Fahreinstellungen wählen: Comfort, Sport und R+ zeigen dabei deutlich unterschiedliche Eigenschaften. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger zeigt der neue Type R in der „Comfort“-Einstellung einen ausreichenden Federungskomfort, ohne dabei gleich zur Sänfte zu werden. Doch werden die Fahrbahnunebenheiten nicht mehr ungefiltert weitergegeben.

Auf schnellen Fahrten hingegen ist „Sport“ die passende Wahl. Das Fahrwerk wird deutlich fester (ohne unangenehm zu werden) und zusammen mit der entsprechend angepassten Lenkung sind auch hohe Geschwindigkeiten kein Problem. Für die hartgesottenen Sportfahrer, die ständig vom Fahrwerk über die Fahrbahneigenschaften unterrichtet werden wollen, ist der Modus „R+“ gedacht. Doch selbst in der härtesten aller Einstellungen ist der Type R alles andere als Vmax-Rabauke. Mindestens so beeindruckend wie die Beschleunigungswerte ist die souveräne Verzögerung, mit der die Brembo-Bremsen bei Bedarf eingreifen.

Beim Verbrauch ist Honda optimistisch und gibt einen unter Laborbedingungen gemessenen Benzinkonsum von 7,7 Liter auf 100 Kilometer an, was sich in einen CO2-Ausstoß von 176 Gramm je Kilometer übersetzt. Das lässt sich vielleicht erreichen, wenn man das Leistungspotenzial des Kompaktrenners nicht ausschöpft. Doch wer macht das schon, und so sind es am Ende zweistellige Werte, die der Realität nahe kommen. Nahe kommt der Civic zudem regelmäßig auch Tankstellen, denn mit einem Tankvolumen von 46 Litern sind bei zügiger Fahrt keine großen Reichweiten zu erzielen. Gemessen am Fahrspaß, den der Civic Type R vermittelt, kann man dies leicht vernachlässigen. Die Preisliste für den Type R, der von September an bei den Händlern stehen wird, beginnt bei 36.050 Euro für die bereits gut ausgestattete Basisversion. Mit dem GT Paket kostet der Kompaktsportler 39 950 Euro.

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Technische Daten Honda Civic Type R

Länge x Breite x Höhe (m) 55 x 1,87 x 1,43
Radstand (m) 2,69
Motor R4-Benziner, 2,0 Liter, Turboaufladung
Leistung 235 kW / 320 PS bei 6500 U/min
Max. Drehmoment 00 Nm bei 2500 bis 4500 U/min
Höchstgeschwindigkeit 272 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h 5,7 Sek
Verbrauch (Durchschnitt nach EU-Norm) 7,7 Liter
CO2-Emissionen 176 g/km (Euro 6)
Leergewicht / Zuladung min. 1380 kg / max. 380 kg
Kofferraumvolumen 14–1209 Liter
Bereifung 245/30 R20
Basispreis 36 050 Euro

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