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Honda
In Amerika und Japan erntet Wasserstoff-Pionier Honda mit der Mittelklasselimousine FCX Clarity schon so viel Zuspruch, dass die Kunden sich einem Auswahlverfahren stellen müssen. Allerdings werden vorerst auch nur 200 Einheiten des 4,83 Meter langen Viertürers mit Brennstoffzellenantrieb produziert.
In Kalifornien, wo die neue Spritspar- und Hybrideuphorie am größten ist, wird der von einem 100 kW/136 PS starken Elektromotor beschleunigte FCX Clarity seit Sommer 2008 für eine monatliche Leasingrate von 600 Dollar angeboten. In Europa wird das weltweit erste Serienauto, das speziell für einen Brennstoffzellenantrieb entwickelt wurde, allerdings nicht vermarktet. Dafür versteht sich der FCX Clarity als Vorreiter künftiger Honda-[foto id=“109485″ size=“small“ position=“right“]Modelle mit vollständig schadstofffreiem Wasserstoffantrieb.
Die Großserienfertigung soll anlaufen, sobald die Brennstoffzelle reif ist für die Massenfertigung. Spätestens in acht Jahren soll es soweit sein, so das persönliche Ziel von Sachito Fujimoto, dem Entwicklungsverantwortlichen des FCX Clarity. Dann sollen auch in Europa und Deutschland verschiedene Honda-Brennstoffzellen-Modelle zu marktfähigen Preisen an den Start gehen.
Eine weitere Voraussetzung dafür ist ein Wasserstoff-Tankstellennetz, an dem es derzeit sogar noch auf den [foto id=“109486″ size=“small“ position=“left“]ersten Vertriebsmärkten Amerika und Japan fehlt. Hierzulande gibt es erst fünf öffentlich zugängliche Zapfanlagen. Da nützt es auch nicht viel, dass der gefällig gezeichnete Clarity rund 460 Kilometer Reichweite besitzt. Während der Wasserstoff in Japan und Amerika im Leasingpaket enthalten ist, wird er hierzulande, etwa an einer Tankstelle in Frankfurt-Höchst für 8,82 Euro pro Kilogramm verkauft. Für den Honda bedeutet dies Spritkosten von zehn bis elf Euro pro 100 Kilometer, also nicht weniger als etwa eine vergleichbare Diesellimousine kostet.
Mittelfristig soll der 171 Liter fassende Druckgastank des Honda aber zusätzlich an sogenannten Home Energy Stations gefüllt werden können. Diese werden an das vorhandene Wasser- und Erdgasnetz angeschlossen und versorgen auch das Eigenheim mit Strom und Warmwasser. Der Tankvorgang als solcher verläuft übrigens ebenso schnell und unspektakulär wie etwa das Befüllen eines Erdgasautos. Dies gilt inzwischen auch für die Startfähigkeit des Brennstoffzellen-Honda, der FCX fährt auch bei extremen Minustemperaturen von bis zu 30 [foto id=“109487″ size=“small“ position=“right“]Grad.
Genauso unaufgeregt gestaltet sich die Fahrt mit dem Honda FCX Clarity. Gestartet wird per Knopfdruck – fast geräuschfrei wie in einem konventionellen Elektroauto. Über die blauen und grünen Anzeigen im Display signalisiert die Brennstoffzelle ihre Betriebsbereitschaft. Ein günstig neben dem Lenkrad positionierter Wahlhebel bringt die Automatik in Position D, dann geht es los. Bei vollem Leistungsabruf heult und pfeift der Kompressor, der die Brennstoffzelle mit Luftsauerstoff versorgt, wie eine Turbine – vielleicht der auffälligste Unterschied zum Batterieantrieb in herkömmlichen Elektrofahrzeugen.
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Unangenehm ist die Geräuschentwicklung im Honda aber keineswegs und auf einen optionalen Soundgenerator wie bei den Stromern Tesla Roadster oder Chevrolet Volt kann so verzichtet werden. In rund neun Sekunden sprintet die immerhin 1625 Kilogramm schwere Limousine auf Tempo 100 und ähnlich flott geht es weiter bis Tempo 160, dann greift die Abregelung ein. Allerdings verwandelt sich das blaue Ökosymbol auf der [foto id=“109489″ size=“small“ position=“right“]Instrumentenanzeige dann in ein größeres, orangeleuchtendes Warnsignal, denn jetzt ist die Brennstoffzelle gefordert. Die Batterien müssen geladen werden, ein Vorgang, der zusätzlich durch Bremsenergierückgewinnung erfolgen kann. Der FCX reagiert auf Gaspedalbefehle spontan und nachdrücklich wie ein konventionelles Elektrofahrzeug. Strom erhält der Elektromotor des Honda von einem im sperrig breiten Mitteltunnel untergebrachten Brennstoffzellenstack (Verbindung mehrer Brenstoffzellen).
Das Interieur des Clarity ist deshalb nicht allzu üppig dimensioniert. Vier Passagiere finden allerdings bequem Platz. Auch das Kofferraumvolumen ist limitiert, der über der Hinterachse positionierte Wasserstofftank fordert [foto id=“109490″ size=“small“ position=“left“]Zugeständnisse. Das war es aber auch an Einschränkungen. Das Interieur des FCX ist fein ausstaffiert und das Fahrverhalten lässt keine Wünsche übrig. Der FCX ist kurvenfreudig, leicht durch enge Gassen und Parkgaragen zu zirkeln und gefällt auf Langstrecken durch ordentlichen Abroll-, Federungs- und Geräuschkomfort.
Bis die schöne neue Welt des Brennstoffzellenantriebs Realität wird, sollen weitere Honda-Hybridmodelle das grüne Gewissen beruhigen und auch für Emotionen sorgen. Dazu zählen ganz besonders der serienreife Sportwagen CR-Z, der kommende Woche auf der Tokyo Motor Show präsentiert wird und der Kleinwagen Jazz, der 2011 mit Hybridantrieb an den Start geht.
+ Emissionsfreier Wasserstoffbetrieb
+ Reichweite
+ Fahreigenschaften
+ Platzangebot
– in Europa nicht erhältlich
– noch kein Tankstellennetz
– kleiner Kofferraum
Datenblatt Honda FCX Clarity | |
Viertürige Limousine der Mittelklasse mit Frontantrieb | |
Länge 4,83 Meter vier Sitzplätze | |
Motor | |
Leistung: | 100 kW/136 PS starker Elektromotor mit 100 kW leistender Brennstoffzelle sowie 288-Volt-Lithium-Ionen-Batterie |
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: | 9,0 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit: | 161 km/h (abgeregelt) |
Reichweite: | 458 km |
Preis: | k. A. |
geschrieben von (ni/mid) veröffentlicht am 16.10.2009 aktualisiert am 16.10.2009
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