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Honda
Mit dem neuen Insight will Honda jetzt die Hybridtechnik einem breiteren Kundenkreis zugänglich machen und an der Vormachtstellung Toyotas rütteln.
Der Fünftürer mit der Antriebskombination aus Verbrennungs- und Elektromotor punktet auch durch modernes Design und einen serienmäßigen Sparassistenten. Zum Einstiegspreis von rund 20 000 Euro steht der teilelektrifizierte Japaner ab Ende April 2008 im Handel. Schon auf den ersten Blick wird deutlich: Honda hat es mit seinem Fließheckmodell auf den Toyota Prius abgesehen. Die Japan-Hybride sind sich zum verwechseln ähnlich. Die Form folgt hier der Funktion und das Design ist ein Zugeständnis an eine optimierte Windschlüpfrigkeit. Ein wirklicher Augenschmaus sind sie zwar beide nicht, doch der neue Insight ist eindeutig der Gewinner dieses „Schönheitswettbewerbs“. Seine flachere Dachlinie fällt nach hinten weit weniger stark ab als beim Konkurrenten und lässt den Honda sportlicher und moderner aussehen. Die aerodynamische Form hat aber auch Nachteile. Trotz großer Fenster, die ein freundlich helles Ambiente bereiten, bleibt die Übersichtlichkeit nach vorn und nach hinten auf der Strecke.
Gespart wurde zudem an den Innenraum-Materialen. Die Ablagen und Oberflächen sind aus hartem Kunststoff und versprühen keinerlei wohnlichen Charme. Das Basismodell ist zudem nicht eben üppig ausgestattet. Annehmlichkeiten wie ein CD-Radio samt Lautsprecher, ein Multifunktionslenkrad oder eine Gepäckraumabdeckung findet man erst ab der nächsthöheren Comfort-Variante. In der Spitzenversion Elegance mit Lederausstattung, Sitzheizung und Tempomat mangelt es dann an nahezu gar nichts mehr. Zumindest die zahlreichen Sicherheitsfeatures sind in allen Varianten Standard.
Der größte Unterschied zwischen Insight und Prius ist, neben einer Preisdifferenz von etwa 5 000 Euro, das Antriebskonzept. Während Hauptkonkurrent Toyota die technisch komplexere Lösung mit einem kräftigen und weitgehend selbständig arbeitenden Elektromotor gewählt hat, versucht Honda sein Glück mit seinem als Mildhybrid bekannten System. Hiroshi Yoneguchi, für die Antriebsentwicklung verantwortlicher Chefingenieur, erklärt warum: „Einen Elektromotor zwischen das Getriebe und den Verbrennungsmotor [foto id=“62787″ size=“small“ position=“right“]einzubauen ist technisch nicht nur leichter umzusetzen, es kostet auch weit weniger.“
Zwar büßt das Honda-System dadurch etwas an Spriteffizienz ein. „Aber ausschlaggebend war für uns das Verhältnis zwischen dem tatsächlichen Spareffekt und dem Entwicklungsaufwand. Wir haben uns für das System mit den für den Kunden geringeren Kosten entschieden.“ Gespeist von einer 38 Kilogramm schweren Nickel-Metallhydrid-Batterie, die im Fahrzeugunterboden platziert ist, leistet der elektrische Hilfsmotor gerade einmal 10,3 kW/14 PS. Den Genuss, rein elektrisch anzufahren, erlebt man mit dem Insight damit nicht. Doch den 1,3-Liter-Benzinmotor, der 65 kW/88 PS leistet, unterstützt das kleine Strompaket vor allem im unteren Drehzahlbereich so wirkungsvoll, dass sich bei einer Systemleistung von 72 kW/98 PS und einem maximalen Drehmoment von 167 Nm ein kombinierter Verbrauch von 4,4 Litern auf 100 Kilometern ergibt.
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Freude bereitet der Insight vor allem im dichten Stadtverkehr. Die Start-Stopp-Automatik arbeitet reibungslos und an das hierzulande eher ungeliebte stufenlose Getriebe (CVT) gewöhnt man sich letztlich auch. Allzu forsches Gasgeben sollte man jedoch vermeiden. Denn das sonst bemerkenswert still arbeitende Antriebspaket quittiert Überholmanöver mit lautem Aufheulen. Die Höchstgeschwindigkeit des Honda-Hybrid liegt bei 182 km/h. Serienmäßig überwacht ein Fahrtrainer die persönliche Öko-Bilanz. Je nach Fahrstil wechselt die Tachobeleuchtung dabei von grün (für sparsam) auf dunkelblau (für ineffizient). Und der Insight-Assistent belohnt besonders sparsame Zwischenetappen mit digital sprießenden Blumen, die bei verschwenderischer Fahrt wieder verwelken. Zusätzlich gibt es den grünen Econ-Knopf, der gedrückt die Motorleistung um vier Prozent reduziert und alle Systeme auf einen möglichst niedrigen Verbrauch einstellt.
Obwohl der Marktanteil von Hybridfahrzeugen in Deutschland gerade einmal ein halbes Prozent ausmacht, will Honda vom neuen Insight gleich in den ersten zwölf Monaten 5 000 Fahrzeuge verkaufen. Es fällt ein wenig schwer zu glauben, dass Honda dieses Ziel erreichen wird. Denn im dieselverliebten Deutschland fehlt es immer noch an Akzeptanz für den Hybrid. Am Insight sollte das aber nicht liegen, denn unterm Strich ist der [foto id=“62789″ size=“small“ position=“right“]kompakte Hybrid ein cooler Spritsparer. Und auch wenn seine Technik nicht so sehr fasziniert, wie die beim Toyota-Hybrid: Mit seinem Preis von rund 20 000 Euro wird er dem Platzhirsch Prius gehörig Dampf machen. Zudem bleibt man im Hause Honda nicht untätig.
Gerade erst hat der Automobilhersteller mit dem japanischen Batteriespezialisten GS Yuasha ein Gemeinschaftsunternehmen zur Entwicklung und Vermarktung von Lithium-Ionen-Akkus gegründet. „Mit der neuen Technologie werden wir Hybridantriebe in noch kleineren Fahrzeugen anbieten können“, gibt Yoneguchi die Honda-Marschrichtung preis. Schon im nächsten Jahr soll ein zweisitziges Sportcoupé das Programm ergänzen und 2011 wird der Mini-Honda Jazz Hybrid die Palette nach unten abrunden. 500 000 Hybrideinheiten pro Jahr will Honda dann weltweit an den Autofahrer bringen.
Plus: Preis, Verbrauch, Econ-Modus, Design
Minus: Interieur-Materialien, stufenloses Getriebe, Übersicht
Fünftüriger, fünfsitziger Mittelklassewagen
Motoren
kombinierter Benzin-Elektro-Antrieb aus 1,3-Liter-VTEC-Benziner, 65 kW/88 PS, max. Drehmoment: 121 Nm bei 4 500 U/min
Elektromotor 10,3 kW/14 PS, max. Drehmoment: 78,5 Nm bei 1 000 U/min
kombinierte Systemleistung 72 kW/98 PS, max. Drehmoment: 167 Nm, 0-100 km/h 12,6 s
Höchstgeschwindigkeit: 186 km/h
Verbrauch: 4,4 Liter/100 km
CO2-Ausstoß: 101 g/km
Preis: rund 20 000 Euro
geschrieben von (se/mid) veröffentlicht am 25.02.2009 aktualisiert am 25.02.2009
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