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Seinem Bestseller-Roller SH 125i hat Honda nun eine ansehnliche Modellpflege spendiert. Dennoch bleibt der Preis mit 2 950 Euro für den beliebten Leichtkraftroller unter der psychologisch wichtigen Grenze von 3 000 Euro.
Seit 1984 steht SH synonym für Hondas Konzept von Stadtrollern mit großen 16-Zoll-Felgen. Zunächst in Belgien und Spanien produziert, kommt der SH seit einiger Zeit nun aus dem Roller-Mutterland Italien. In Atessa in Mittelitalien läuft das europaweit meistgekaufte Zweirad vom Band, kein Wunder also, wenn der SH den südeuropäischen Bedürfnissen perfekt angepasst wurde.
So zeigt das 2009er Modell feine optische Retuschen, die den 125er Roller schnittiger wirken lassen: Ein kleines Windschild und die insgesamt überarbeitete Linienführung der Front lässt den Honda-Scooter pfiffiger und sportiver aus den neuen Klarglasscheinwerfern schauen. Von hinten wirkt der neue SH ebenfalls dynamisch mit seinem kantigen Heck und dem praktischen Gepäckträger.
Wer gedacht hatte, die alltagstauglichen Roller repräsentierten Technik von gestern, den belehrt der SH125i eines Besseren. [foto id=“65104″ size=“small“ position=“right“]Der flüssigkeitsgekühlte Einzylinder ist mit einer effizienten Einspritzanlage versehen, die als kompakte Einheit gleich den Zentralrechner ins Drosselklappengehäuse integriert hat. Eine elektronisch geregelte Abgasnachverbrennung samt Lambdasonde sorgt für saubere Emissionen deutlich besser als die Euro-3-Regelung. Die bei unserem Fahrtest vorgenommene Verbrauchsmessung liegt unter drei Litern auf 100 Kilometer. Damit braucht der SH nur rund alle 250 Kilometer nachgetankt werden.
Doch der SH macht auch noch Spaß. In der Stadt tritt der mit 10 kW/14 PS nicht allzu üppig motorisierte Scooter ordentlich an, im Ampelgewirr europäischer Großstädte fühlt sich der japanische Italiener wohl. Und seine Besatzung auch: Der Fahrer sitzt rückenschonend aufrecht und genießt einen guten Überblick in moderaten 78,5 Zentimeter Höhe, allein der Fußraum könnte trotz zwei Zentimeter mehr Beinfreiheit größer sein. Auf dem hinteren Plätzchen finden selbst Großgewachsene ausladende Verhältnisse vor, etwaigen Platzmangel kann man dem SH hier wirklich nicht vorwerfen.
Lesen Sie weiter auf Seite 2: Stauraum; Fahrverhalten; Bremsen; Fazit; Teststeno
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Bei den Stauraumkapazitäten dagegen schon: Das kleine Handschuhfach in der Frontverkleidung des letztjährigen Modells ist dem Rotstift zum Opfer gefallen, der Stauraum unter der Sitzbank blieb dagegen gleich klein und nimmt allenfalls einen Jet-Helm auf. Wer etwas transportieren möchte, muss eben ein Top-Case anbringen. In Italien liegt die Ausrüstungsquote bei mehr als 90 Prozent, da sage noch mal jemand, Italiener hätten etwas für Stil übrig, denn mit Top-Case sieht der SH verdammt nach Pizzataxi aus.
Doch im Gegensatz zu diesen Billigrollern fährt der Honda 125er äußerst anständig. Seine großen 16-Zoll-Räder und die ausgewogene Gewichtsverteilung bescheren ein stabiles Fahrverhalten auch auf hoppeligem Untergrund, über Kopfsteinpflaster und andere Unwägbarkeiten des City-Alltags vermittelt der SH einen ruhigen und komfortablen Eindruck.
Neu ist das Verbundbremssystem mit je einer Scheibenbremse vorn und hinten. Dieses bewährte kombinierte Bremssystem namens CBS verteilt beim Betätigen des linken Bremshebels die Bremskraft zwischen Vorder- und Hinterrad, während der rechte Hebel nur die Vorderbremse bedient. Gemeinsam betätigt ergibt sich eine sehr effektive Verzögerung, die mit dem 136 Kilogramm leichten Rollerfloh keine Mühe hat. [foto id=“65106″ size=“small“ position=“right“]Ein sicherheitsförderndes ABS gibt es leider nicht einmal als Option.
Gut ablesbar und reichhaltig präsentiert sich die Instrumentierung mit einer großen zentralen Runduhr, einigen Warnleuchten und einer LCD-Uhr. Bei der Verarbeitung gibt es ebenfalls nichts zu meckern, insofern darf der praktische, sparsame und bei 2 950 Euro durchaus günstige SH125i als eine Alternative zu anderen Kraftfahrzeugen gesehen werden.
Automatikroller mit flüssigkeitsgekühltem Einzylinder-Viertakt-Motor, vier Ventile
Hubraum 125 ccm
Bohrung x Hub 52,4 x 57,8 mm
max. Leistung 10 kW/14 PS bei 9 000/min
max. Drehmoment 12 Nm bei 7 000 U/min
elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, CVT-Automatikgetriebe, Stahlrohr-Rahmen, Teleskopgabel vorn, Triebsatzschwinge mit zwei Federbeinen hinten, je eine Scheibenbremse vorn und hinten als Kombibremse
Sitzhöhe 78,5 cm
Tankinhalt 7,5 Liter Leergewicht / vollgetankt 136 kg
Zuladung 180 kg
Preis 2 950 Euro
geschrieben von (rkm/mid) veröffentlicht am 10.03.2009 aktualisiert am 10.03.2009
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