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Beverly Hills – Wilshire Boulevard/Ecke Rodeo Drive. Luxus und Glamour haben hier, zu Füßen der Santa-Monica-Berge zwischen Bel Air und West Hollywood, einen Namen: Beverly Wilshire. Wo Männer im Livree stilvoll Autotüren öffen James Crown kennt das. Er fährt öfter mit seiner dunklen Limousine und den getönten hinteren Scheiben zwischen den beiden Flügeln der Nobelherberge vor, die noch die Tradition alter Grandhotels wahrt. „Hier“, sagt der über 60-Jährige, der die Prominenz vom oder zum Beverly Wilshire chauffiert, „ist es besser, unentdeckt ein- oder auszusteigen.“ Wo Männer im Livree stilvoll Autotüren öffnen oder schließen – und dabei dezent zur Begrüßung oder zur Verabschiedung ihren Kopf ein wenig neigen. „Was müssen das dann damals erst für Zeiten gewesen sein“, scheint Crown in Gedanken an vergangene Tage zu versinken, die er selbst nur aus Erzählungen kennt.
Als die Filmindustrie immer weiter wuchs Damals, das war zu Beginn des vorigen Jahrhunderts. Als die Filmindustrie immer weiter wuchs, Produktionen immer aufwändiger wurden und die am Kinohimmel aufsteigenden Stars immer höhere Gagen verlangen konnten. Es war, deutet [foto id=“515290″ size=“small“ position=“right“]Manfred Braunger in seinem Polyglott-„Los Angeles“-Führer weiter an, als die ersten von ihnen begannen, von Hollywood nach Beverly Hills umzuziehen. Als die Straßen noch eher ländlich geprägt gewesen seien. Als das hügelige Terrain beste Gelegenheiten geboten habe, Villen und Residenzen durch geeignete Standorte „wirkungsvoll“, so Braunger, „in Szene zu setzen“.
Viele Namen berühmter Personen tauchen in dem Führer auf, von Mary Pickford über Douglas Fairbanks, George Bernhard Shaw und Albert Einstein bis hin zum damaligen US-Präsident Calvin Coolidge, von Charlie Chaplin über Greta Garbo bis Rudolph Valentino, von Igor Strawinsky, Lion Feuchtwanger, Sergej Rachmaninow, William Wyler, Fritz Lang und Marlene Dietrich bis George Gershwin …
Um sie und andere ranken sich die Geschichten und Legenden, die an der Schaffung des Mythos Beverly Hills beteiligt waren. Und mitten drin, quasi als Herzstück, das Beverly Wilshire, 1928 erstmals eröffnet, mit die Fassade schmückenden Säulen und dekorativen Bauelementen. 1991 ist das Hotel, rund 400 Zimmer und Suiten und ein angeblich aus Sophia Lorens Privatvilla in Italien nachempfunder Pool, aufwändig renoviert worden. Die Gästeliste reicht laut Führer von Elvis Presley über [foto id=“515291″ size=“small“ position=“left“]Warren Beatty, John Lennon, Michael Caine, Michael Douglas, Farrah Fawcett, Dustin Hoffmann, Anjelica Huston, Walter Matthau und Al Pacino bis hin zum japanischen Tenno und tibetischen Dalai Lama.
Schauspieler, Regisseur und Produzent John Malkovich schaut gerade im Beverly-Wilshire-Restaurant The Blvd vorbei, von dem aus man einen tollen Blick hinüber zum Rodeo Drive hat. Hinten, vor Wolfgang Pucks Steakhaus Cut, wird die Schlange der Wartenden immer länger. Ihre Tische sind noch nicht frei. „Am besten“, empfiehlt die junge Dame am Empfang, „sie reservieren gleich – für übernächste Woche“. „Szenen 29, 30“ in unscheinbarer Wandvitrine In einem kleinen Nebengang zwischen Cut und The Blvd. Unscheinbar in einer Wandvitrine. Fast versteckt. „Szenen 29,30“, steht da. Und: Regent Beverly Wilshire Hotel. Lobby. Nachts. Sie gehen hinein. Vivian trägt den Trenchcoat. Vivian: „Toll, jetzt sehe ich aus wie eine Nutte im Regenmantel.“ Sie schaut auf. Bleibt stehen. Die Lobby ist hell und weitläufig, voll mit mächtiger Holzverkleidung. Selbst um diese Zeit herrscht noch Betrieb. Männer in Anzügen und Frauen mit Pelzen und Juwelen gehen vorbei. Vivians Gesicht scheint den plötzlichen Schreck, den sie beim Anblick von all diesem Luxus bekommt, zu verbergen.
Vivian nimmt Edwards Arm. Vivian: „Lass uns gehen.“ Edward führt sie durch die Lobby. Einige Leute starren sie an. Edward stoppt an der Rezeption, fragt nach Nachrichten für ihn, schaut sie durch, findet aber nicht, was er sucht. Edward: „Und bitte lassen Sie uns noch etwas Champagner und eine Schüssel Erdbeeren kommen.“
Sie gehen zum Lift. Eine reiche Frau wirft von oben herab einen arroganten Blick auf sie. Vivian kann nicht mehr an sich halten. Sie öffnet ihren Mantel nur leicht, aber doch weit genug, um ein langes Bein zu enthüllen. Vivian: „Liebling, ich glaub‘, ich habe eine Laufmasche in meiner [foto id=“515292″ size=“small“ position=“right“]Strumpfhose. (Schaut auf ihr Bein) Oh, ich trag‘ ja gar keine.“ Die Tür zum Lift öffnet sich. Edward und Vivian gehen hinein. Das andere Paar wartet auf den nächsten. Die Tür schließt. Frau: „Nächstes Mal gehen wir ins Bel Air.“ Hotel. Lift. Nachts. Der junge Liftboy trägt eine saubere rote Uniform. Als sich die Tür schließt, nickt er Edward zu. Vivian: „Sorry, aber ich konnte nicht anders.“ Edward: „Versuch‘ es!“
Es ist dies die vor Fotos, einem Kinoplakat und zwischen Uhrwerbung ausgelegte Original-Drehbuchseite zu dem Film, der die Geschichte vom Multimillionär und der Bordsteinschwalbe erzählt. Für sie, die Prostituierte, ist der Straßenstrich in Los Angeles wenig einträglich, bis er, der Finanzmogul, eines Tages ihren Weg kreuzt. Der Gentleman nimmt sie mit in sein Penthouse im Hotel und ist von ihr so angetan, dass er 3000 Dollar bietet, wenn sie ihm eine Woche lang zu Diensten steht. Aus dem hässlichen Entlein wird ein Schwan – und aus der erst rein geschäftlichen bald eine Liebesbeziehung.
Wer im Beverly Wilshire nach mehr Spuren der Romanze sucht, tut dies vergeblich. Selbst die Chronik des Hauses vermerkt nur zwei Sätze: Für den Film, der Julia Roberts an der Seite Richard Geres den Durchbruch brachte, habe bloß das Äußere des Hotels als Kulisse gedient. Das Innere sei in einem Studio nachgebaut worden. Oh, Pretty Woman.
Ob er sie auch schon chauffiert habe? „Schauen Sie mal“, sagt James Crown und deutet zu den exklusiven Läden Richtung Rodeo Drive, „da drüben sind die Einkaufsszenen mit Julia gedreht worden, als sie ihren Bordsteinlook ab- und die Eleganz einer Lady angelegt hat. Da geht man zu Fuß, da muss man nicht fahren. Auch als Amerikanerin nicht.“
Beverly Hills ist eine zum Los Angeles County gehörende Villenstadt in Kalifornien an der Westküste der USA. Der 15 Quadratkilometer große Ort, völlig umgeben von Los Angeles, zählt nur rund 34 000 Einwohner. Viele Filmschauspieler, Regisseure und andere Wohlhabende wohnen dort in eleganten Häusern inmitten prachtvoller Gärten. Beverly Hills – der Name sagt es – liegt auf hügeligem Gelände. Mit dem Rodeo Drive verfügt der Ort über eine der teuersten Einkaufsstraßen der Welt. [foto id=“515293″ size=“small“ position=“left“]Die nahegelegenen Hollywood-Studios nutzen ihn immer wieder für Film- und Fernsehproduktionen, darunter „Pretty Woman“. Das Hotel, dessen Äußeres als Kulisse dafür diente, ist das inzwischen zur Four-Seasons-Kette gehörende Regent Beverly Wilshire (fünf Sterne, 395 Zimmer/Suiten, www.regenthotels.com/beverlywilshire).
Der Flug nach Los Angeles dauert von Deutschland aus über zehn Stunden. Als Tourist reicht zur Einreise der Pass. Der Zeitunterschied beträg minus neun Stunden. Das Klima im Süden Kaliforniens, etwa auf der Höhe von Marokko in Nordafrika gelegen, ist einladend, mild und warm, die Region Ganzjahres-Reiseziel. Kulinarisch sind die verschiedensten Richtungen von asiatisch über europäisch und jüdisch bis hin zur Latino-Küche zu finden; es gibt gute Weine und gutes Bier. Information: Visit USA Commitee Germany, Thalkirchner Straße 14, 80337 München, www.vus.travel.de.
Die Verkehrsregeln in den USA sind teilweise etwas unterschiedlich. Einheitlich ist jedoch: Fahren unter Alkoholeinfluss ist verboten! In geschlossenen Ortschaften darf nicht schneller als 20 bis 30 Meilen pro Stunden gefahren werden, außerhalb sind 50 bis 70 erlaubt. Mietwagen sollten schon vom Heimatland aus reserviert werden mit einer im Preis bereits enthaltenen Unfall- und Diebstahl-Schadensversicherung, sonst kann es teuer werden. Der Fahrer muss mindestens 21 Jahre alt sein. Bei Abholung des Wagens sind Pass und Führerschein vorzulegen. /Fotos: Koch
geschrieben von auto.de/Reise/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 11.06.2014 aktualisiert am 11.06.2014
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