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(motorsport-magazin.com) Es sind im Moment die kleinen Schritte, die den neuen Teams zu großer Freude verhelfen können. Für HRT war in Australien dieser kleine Schritt die erste Zielankunft durch Karun Chandhok, der das als nicht ganz so kleine Sache sah. "Das erste Mal ein Rennen zu beenden, ist eine große Sache für sie", sagte er und blickte gleich auf Malaysia. Dort erwartete er ein schwieriges Wochenende für HRT, da dem Auto noch Abtrieb fehlt – mehr als den anderen neuen Teams.
Trotzdem sah er Australien als großen Fortschritt, denn der Rückstand auf die anderen Neulinge wurde mehr als halbiert. Sollte es in Malaysia weiter vorwärts gehen, wäre das ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, fand er. "Mit mir selbst bin ich recht zufrieden. Ich war niemandem im Weg. Es war aber sehr eigenartig mit diesem Überrundungs-Blödsinn. Ich wurde noch nie zuvor in meinem Leben überrundet. Es war eine etwas eigenartige Erfahrung", meinte Chandhok.
Denn er wollte einerseits keine Zeit verlieren, andererseits aber auch niemandem im Weg sein, der um die WM oder wichtige Positionen fährt. "Am Ende bin ich aber nicht wirklich gegen jemanden gefahren, nachdem die Virgins und Bruno ihre Autos abgestellt hatten. Die Lotus waren zu schnell für uns. Ich fuhr gegen niemanden und es zahlte sich nicht aus, etwas zu riskieren. Wenn jemand Schnellerer ankam, ging ich einfach aus dem Weg." Physisch war der Inder mit der Renndistanz auch gut klar gekommen. Er hätte noch 40 Runden mehr fahren können, meinte er. "Psychologisch war das wichtig für mich, da ich sehe, ich halte es leicht aus. Es ist auch gut, dass das Auto es geschafft hat, aber als Bruno stoppte, hatte ich Sorgen. Jetzt haben wir ein Auto im Ziel, nun müssen wir es mit zwei schaffen."
Bei Bruno Senna war wieder einmal ein kleines Teil die Ursache für den Ausfall gewesen. Hatte sich in Bahrain eine Metallschelle gelöst, ging diesmal im Hydrauliksystem ein Verbindungsstück aus Aluminium kaputt. Eigentlich hätte das Team am Renntag sogar ein stabileres aus Metall bekommen, man schaffte es aber nicht mehr, das einzubauen. Die Mannschaft glaubte auch nicht, dass es nötig sein würde, weil so ein Teil selten bricht. So hatte Senna aber kurz nach dem Start keine Gänge mehr. "Ich wollte mein zweites Wochenende nicht mit einem Hydraulik-Defekt beenden, aber so ist Racing. Ich hatte einen guten Start und war nach dem Unfall vorne 14.", erzählte er und gratulierte dem Team zur Zielankunft.
Chandhok fand es vor allem für die Mechaniker toll, dass es bis ins Ziel gegangen war, denn die hatten in Australien wieder lange gearbeitet. "Sie haben hier zwei Nächte geschuftet, ohne ins Bett zu kommen. Das machen nicht Bruno und ich. Wir haben das Glück, dass wir die Errungenschaften ihrer Arbeit nutzen können. Schön für sie, dass sie nun auch eine Belohnung erhalten." Probleme gibt es aber nach wie vor. So war das Auto über Bodenwellen sehr unruhig, weswegen Chandhok auch mehrmals nach dem Anbremsen neben die Strecke kam und sich dabei einmal den Unterboden beschädigte. "Das war aber nur eine Auswirkung und nicht der Grund für das schlechte Fahrverhalten. Wir haben ein Problem mit der Fahrqualität auf den Bodenwellen."
Derlei Dinge können aber eben nur mit weiterer Fahrpraxis gelöst werden und für Teamchef Colin Kolles war zunächst einmal die Zielankunft vorrangig. "Wir haben das Ziel erreicht, mit einem von zwei Autos anzukommen. Es tut mir leid für Bruno, der das ganze Wochenende tolle Arbeit geleistet hat. Karun fuhr ein tolles Rennen und wurde 14., was wirklich großartig ist; vor allem bei diesen schwierigen Bedingungen. Das Team leistete tolle Arbeit und brachte zwei gute Autos an den Start. Jetzt werden wir weiter pushen und einfach nur auf die Vorbereitung für Malaysia schauen, wo unsere Saison wirklich beginnen wird", sagte Kolles.
geschrieben von veröffentlicht am 28.03.2010 aktualisiert am 28.03.2010
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