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Der Hybrid-Schock saß tief bei den deutschen SUV-Herstellern. Als 2005 der mit der Spritspartechnik ausgerüstete Lexus RX 400 h auf den Markt kam, hatten BMW, Daimler und Volkswagen zunächst nichts entgegen zu setzen. Erst Zug um Zug bringen sie eigene Spritsparversionen ihrer großen Allrader an den Start. Anlässlich der Markteinführung von VW Touareg Hybrid und Porsche Cayenne Hybrid lohnt eine Bestandsaufnahme.
Dass allenfalls fünf bis zehn Prozent der weltweiten Verkäufe eines neuen SUV auf Fahrzeuge mit Hybridantrieb entfallen, scheint bei Volkswagen und Porsche niemanden zu stören. In diesem Frühjahr haben zunächst VW, kurz [foto id=“293000″ size=“small“ position=“right“][foto id=“293001″ size=“small“ position=“right“]danach Porsche die Doppelherz-Varianten ihrer neuen Touareg- beziehungsweise Cayenne-Modelle vorgestellt. Die beiden Schwestermodelle werden auch in Deutschland zu haben sein. Beide Fahrzeuge bedienen sich eines so genannten Parallel-Hybridantriebs, bei dem Verbrennungs- und Elektromotor komplett entkoppelt werden können. Cayenne und Touareg setzen beim konventionellen Part des hybriden Motorenduos auf Sechszylinder-Aggregate.
Der von Audi entwickelte V6-Benziner, den beide verwenden, leistet dank Aufladung 245 kW/333 PS, die Strom-Einheit steuert 35 kW/47 PS bei. Beim Beschleunigen hilft der E-Motor, beim Verzögern wird die Batterie geladen, was der Fahrer auch auf einem speziellen Bordinstrument verfolgen kann. Im Schubbetrieb wird der Straßenkreuzer zum Segelschiff, denn dann schaltet sich der Benziner ab. Letzteres klappt beim Touareg sogar bis Tempo 160. Auf einer speziellen „Zero-Emission“-Anzeige können die Insassen verfolgen, zu welchem Anteil der verstrichenen Fahrzeit abgasfreier Betrieb herrschte. Das streichelt zwar das Öko-Gewissen, funktioniert aber auch im Stand, was bekanntlich nicht die Hauptaufgabe eines „Fahr-Zeugs“ ist.
Schon seit mehr als einem Jahr hat Mercedes-Benz ein Hybrid-SUV im Angebot, auf der Autoshow in Detroit 2009 erlebte der ML 450 Blue Hybrid seine Premiere. Dass dies in Deutschland wenig bekannt ist, liegt daran, dass der [foto id=“293002″ size=“small“ position=“left“][foto id=“293003″ size=“small“ position=“left“]Wagen hierzulande nicht zum offiziellen Mercedes-Angebot gehört. Die Antriebstechnik stammt aus einer Kooperation mit BMW und General Motors, abweichend zum BMW X6 verwendet der Mercedes jedoch kein V8-Triebwerk, sondern einen Sechszylinder-Benziner mit 205 kW/279 PS.
Das Hybrid-Modul leistet zusätzliche 45 kW/61 PS und wird von einer 288-Volt-Batterie gespeist. Die ersten Meter legt der ML 450 BlueHybrid rein elektrisch zurück. Ab Tempo 45 schaltet sich der Benziner zu. Auch bei der aktuellen ML-Generation ist das Ende der Laufzeit in Sicht. Die nächste dürfte statt der bisher verwendeten Nickel-Metallhydrid-Batterie über die leistungsstärkere Lithium-Ionen Technik verfügen. Daimler sammelt durch das Modell S 400 Hybrid bereits Praxiserfahrungen damit. An eine weltweite Einführung, so ist aus Stuttgart zu hören, werde wegen der geringen Stückzahlen aber auch beim nächsten ML-Hybrid nicht gedacht.
Lesen Sie weiter auf Seite 2: BMW X6 Active Hybrid; Audi Q5
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BMW hat seinen modellgepflegten X5 gerade vorgestellt. Unter den Motoren findet sich jedoch auf weiterhin keiner, der die Hilfe eines Stromaggregats in Anspruch nimmt. Somit bleibt der Ende vergangenen Jahres präsentierte X6 Active Hybrid das einzige Allradauto der Marke, das über die Kombination aus Achtzylinder-[foto id=“293479″ size=“small“ position=“right“][foto id=“293480″ size=“small“ position=“right“]Verbrennungsmotor und zwei Elektromotoren verfügt.
Das ergibt eine enorme Systemleistung von 357 kW/485 PS. Hinter dem vorläufigen Verzicht auf Hybrid beim runderneuerten X5 steckt Strategie: Denn die in den USA gebauten Bayern-Boliden sollen unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Während der X6 die in Übersee stärker als im Rest der Welt vorhandene Hybrid-Affinität zu binden versucht, fällt dem X5 vor allem die Aufgabe zu, das potenzielle Dieselpublikum neugierig machen. Das Interesse am Selbstzündermotor ist in der Vereinigten Staaten noch überschaubar, doch nicht nur BMW setzt darauf, dass der deutliche Verbrauchsvorteil gegenüber dem Ottomotor dem Diesel langfristig einen soliden Platz in der Käufergunst sichern wird.
Nach der gegenwärtigen Modellplanung wird BMW daher erst 2013 für den X5 einen Hybridantrieb anbieten. Dann neigt sich der Lebenszyklus der gegenwärtigen Version dem Ende zu. Es ist davon auszugehen, dass sich die dann verwendete Technik an der des BMW Concept 5 Series Active Hybrid orientiert, der dieses Jahr auf dem Autosalon in Genf vorgestellt wurde. Das System besteht aus einem Reihensechszylinder-Benzinmotor mit Twinturbo und 225 kW/306 PS Leistung, einem Achtgang-Automatikgetriebe und einem Elektroantrieb, der 40 kW/55 PS leistet.
Bis Audi das Quintett der deutschen SUV-Hybriden vervollständigt, ist noch etwas Geduld gefragt. Grund dafür ist, dass die Firma, die „Vorsprung durch Technik“ für sich reklamiert, durch einen konzeptionellen Wechsel etwas [foto id=“293481″ size=“small“ position=“left“][foto id=“293482″ size=“small“ position=“left“]ins Hintertreffen geraten ist. Zwar konnten die Ingolstädter schon auf der IAA 2005 die Fachwelt mit einer Hybridversion des Q7 beeindrucken, doch inzwischen ist klar, das der kleinere Q5 das erste geländegängige Stromer der Marke werden soll. Als Zeitpunkt der Einführung wird vage die Zeit um den Jahreswechsel 2010/2011 genannt.
Auch Audi wird auf die Verwendung einer Lithium-Ionen-Batterie setzen, was enorme Gewichts- und damit auch Verbrauchsvorteile bringt. Hauptgrund für die Abkehr vom Q7 zugunsten der Weiterentwicklung des Q5 ist der so genannte „modulare Längsbaukasten“. Nach diesem produktionstechnischen Grundkonzept, das auch in weiteren Baureihen wie dem A4, A5 oder dem A8 zur Anwendung kommt, können einzelne Fahrzeugkomponenten ohne zusätzlichen Aufwand in unterschiedliche Modelle integriert werden. Während eine Hybrid-Einheit für den Q7 ausschließlich in dem Fünfmeter-Dampfer hätte Verwendung finden können, ist nach der Einführung der Hybrid-Technik im Q5 auch eine Ausdehnung auf Limousinen der Mittel- und Oberklasse naheliegend.
geschrieben von auto.de/(afb/mid) veröffentlicht am 27.04.2010 aktualisiert am 27.04.2010
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